Jahresschlusssitzung des Stadtrats: Schuchardt: Politik muss Mut machen, die Bilanz 2019 kann auch Mut machen

Doch Antworten auf den Klimawandel sind nicht die alleinige Herausforderung, auch dürfe man die sozialen Probleme, eine zunehmende Altersarmut (insbesondere bei Frauen) und Kinderarmut, nicht aus den Augen verlieren. Bildungsteilhabe und eine noch bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind hier die Ansätze. Auch hier kann die Kommune einen wichtigen Beitrag leisten. Exemplarisch nannte Schuchardt das Kinderbetreuungsprogramm Flexi 24.
2019 war zudem laut Schuchardt ein großes Jahr für Würzburgs Lebensqualität: Das Nautiland wurde eröffnet, in einer Zeit wo landauf, landab die Bäder schließen. Die Theatersanierung hat begonnen und der Titel Staatstheater bringt hohe Fördersätze bei der Sanierung (75%) und später bei den Betriebskosten (50%). Der Stadtteilpark am Hubland – mit einer fast so großen Fläche wie der Ringpark – ist nun nach der LGS für jeden frei zugänglich, was an den Sommer-Wochenenden zu regelrechten Völkerwanderungen geführt hätte.
Würzburg sei eine Stadt des Einkaufens, der Kultur und der Medizin, sowie der Bildung und des Tourismus, stellte Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann in seinem Grußwort fest. Jeder dieser Aspekte biete zugleich Anknüpfungspunkte für das Zu-sammenwirken von Stadt und Freistaat – zum Wohl der gesamten Region. Ein Meilenstein sei dabei die Weiterentwicklung des Staatstheaters, das derzeit saniert und erweitert wird, aber auch Norderweiterung des Klinikums.
Wichtig sei dabei aber eine angemessene Verkehrsanbindung. Insgesamt müsse der öffentliche Personennahverkehr in Zukunft nach Meinung Ehmanns einen noch größeren Stellenwert haben als bisher. Und auch wenn das Planfeststellungsverfahren zur Straßenbahn Linie 6 ihm ein persönliches Anliegen sei, so gelte hier im Verfahren doch das Motto „Gründlichkeit vor Schnelligkeit“, machte Ehmann die Rolle der Regierung von Unterfranken deutlich. Ein wichtiger Hintergrund für die Stellung des Nahverkehrs seien die Erfordernisse der Luftreinhaltung. „Die Anstrengungen zu einer Verbesserung zeigen inzwischen durchaus messbare Erfolge“, bestätigte der Regierungspräsident der Stadt. Trotzdem seien noch zusätzliche Ideen gefragt.
Für Würzburg sieht der Regierungspräsident eine rosa digitale Zukunft. Würzburg ist in der „Hightech Agenda Bayern“ die Rolle eines Zentrums der effektiven Auswertung von Daten zugedacht: „In Würzburg ist der Knoten Data Sience“, zitierte Ehmann die Regierungserklärung zur Agenda. Gleichzeitig soll die Universität Würzburg ein neues Institut zur Erforschung der physikalischen Grundlagen von Quantencomputern bekommen und außerdem Teil des Bayerischen Batterienetzwerkes werden. „Würzburg hat die Chance, sich als Wissenschaftszentrum weiter stark zu profilieren“, betont Ehmann, der sich für die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Regierung bedankt.
Das Posaunenquartett der Hochschule für Musik sorgte für die musikalische Umrahmung des festlichen Jahresschluss. Das städtische Kasino bewirtete den Würzburger Stadtrat und dessen Gäste mit einem weihnachtlichen Catering im Wappensaal.