Gedenken zum 16. März – Erinnerungskultur mit Zeitbezug
Zudem erinnerte er an die Schrecken dieser Nacht: „Die gesamte Stadt und rund 4000 Menschen fielen diesem großen und schrecklichen Angriff zum Opfer, der eine Spur der Zerstörung und ein Loch in der Stadtgesellschaft hinterlassen hat. Millionen von Menschen aus vielen Völkern wurden durch einen Krieg getötet, der durch die Diktatur auch über Deutschland entsprechend getragen wurde.“ Umso dankbarer zeigten sich sowohl Schuchardt als auch die Vertreterin der Nagelkreuzinitiative, Dr. Elisabeth Peper, über die nun schon seit dem Anfang der 1960er Jahre andauernden Städtepartnerschaften mit ehemaligen Kriegsgegnern wie der amerikanischen Stadt Rochester oder mit dem ebenfalls durch den Krieg zerstörten französischen Caen.
Die Geschehnisse des 16. März ließen sich auch in einem aktuellen Kontext sehen, denn ein Gedenken ohne Zeitbezug zu heute sei kaum noch möglich. „Rassismus und Ausgrenzung wurden wieder salonfähig, Gesellschaftsgruppen werden stigmatisiert, die Religionszugehörigkeit führt zu Ausgrenzung. Es gilt, all dem entgegenzuwirken. Die gesamte Stadtgesellschaft muss zusammenstehen um Herausforderungen gemeinsam zu meistern und an ihnen zu wachsen“, appellierte Schuchardt an die gesamte Bevölkerung Würzburgs.
Im Anschluss an das Gedenken übergab die Nagelkreuzinitiative das Wandernagelkreuz an die Ackermann-Gemeinde in der Diözese Würzburg. Das Würzburger „Nagelkreuz von Coventry“ gilt als Zeichen von Versöhnung und Frieden und wird jährlich an eine andere Einrichtung in der Stadt weitergegeben.
