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Der Rettungszug der Deutschen Bahn

 

Rettungszug außen

Der Rettungszug (RTZ) ist ein besonderes Einsatzmittel, das zur Gefahrenabwehr in Tunneln konzipiert wurde. In Würzburg steht der südlichste RTZ an der Schnellfahrstrecke Würzburg – Hannover und ist für den Streckenabschnitt Würzburg – Fulda zuständig. Der RTZ wurde im Jahr 2016 ersetzt und bietet nun hochmoderne Technik.

Auf dieser Strecke befinden sich 20 Tunnel, der Längste ca. 11 km lang, sowie eine größere Anzahl von Brücken und Geländeeinschnitten. Der Einsatz ist aber auch außerhalb dieser Strecken denkbar. Weitere RTZ stehen in Hildesheim, Kassel, Mannheim, Stuttgart und Fulda, sowie ein RTZ der als Ersatzzug dient. Im Einsatzfall werden grundsätzlich die beiden benachbarten Züge alarmiert.

Die Züge bestehen aus zwei Diesellokomotiven, zwei Transportwagen, einem Gerätewagen, einem Löschmittelwagen sowie einem Sanitätswagen und bieten damit für Bahnunfälle vielfältige Möglichkeiten.

Mit der feuerwehrtechnischen und medizinischen Beladung der Züge ist eine Brandbekämpfung, Befreiung, Rettung und Versorgung von Betroffenen möglich. Ebenso erfolgen der Transport von Einsatzkräften zum Ereignisort sowie die medizinische Erstversorgung und Abtransport von Betroffenen mit dem RTZ. Die Energie- und Atemluftversorgung erfolgt im Ernstfall autark.

Rettungszug innen

Personelle Besetzung des RTZ

Besetzt wird der RTZ mit 20 Kräften der Berufsfeuerwehr Würzburg, sowie mit 20 Kräften der Hilfsorganisationen und zwei Lokführern der Deutschen Bahn. An der Einsatzstelle werden die RTZ – Kräfte durch Mitglieder der dort zuständigen Freiwilligen Feuerwehren sowie weiteren Kräften der Hilfsorganisationen unterstützt und verstärkt. Die Alarmierung des RTZ erfolgt nach einem festgelegten und abgestimmten Alarmplan durch die Integrierte Leitstelle Würzburg auf Anforderung der Notfallleitstelle der Deutschen Bahn.

 

Der ca. 150 m lange RTZ besteht aus folgenden sieben Komponenten:

Rettungszug LokLok 1
Die Lok 1 ist die primäre Zugeinheit des RTZ. Das dieselbetriebene Triebfahrzeug ist z.B. mit einer Video- und Wärmebildkamera ausgestattet, welche dem Lokführer ermöglichen das Fahrzeug auch vom Wendesteuerstand im Transportwagen 1 aus zu fahren.

Transportwagen 1
Im Transportwagen 1 können bis zu 60 Einsatzkräfte der Feuerwehr transportiert werden. Er ist vollständig gasdicht und ausgerüstet mit einer außenluftunabhängigen Luftversorgung. Betreten und Verlassen wird der Wagen über eine Schleuse. Diese verhindert, dass kontaminierte Luft von außen in den Transportwagen 1 eintritt. Weiterhin befinden sich hier z. B. Kommunikationsmittel, Wärmebildkamera, Atemschutzgeräte und Rettungsmittel für Verletzte im Wagen. In einem abgetrennten Raum im vorderen Teil befinden sich die Arbeitsplätze für die Kommunikation an der Einsatzstelle, Möglichkeiten für die Führungskräfte sich zu besprechen, sowie der Wendesteuerstand für den Triebwagenführer. Von dort aus kann der RTZ auch in verrauchten Tunnelanlagen sehr nahe an die Einsatzstelle gebracht werden.

Gerätewagen
Der Gerätewagen enthält eine umfangreiche Ausstattung für die technische Hilfeleistung und die Brandbekämpfung. Dazu gehören beispielweise ein akkubetriebener Spreizer/Schere- Kombination, Schlauchmaterial, Elektroaggregate sowie die Relaisstationen für die Funkkommunikation im Tunnel.

Löschmittelwagen
Im Löschmittelwagen befinden sich 20.000 Liter Wasser und 500 Liter Mehrbereichsschaummittel sowie eine stationäre Pumpe. Weiterhin sind dort Schienenrollwägen gelagert, welche zum Transport von Verletzten und Gerätschaften verwendet werden können.

Sanitätswagen
Der Sanitätswagen ist wie der Transportwagen 1 vollständig gasdicht, mit einer außenluftunabhängigen Luftversorgung und einer Schleuse ausgestattet. Ebenso ist der Übergang zum Transportwagen 2 gasdicht. Umfangreiches medizinisches Equipment ist für die Erst- und Akutversorgung von Verletzten aufgestückt. Er verfügt über einen Intensivbehandlungsplatz, 18 Liegeplätze für Schwerverletzte sowie Sitzmöglichkeiten für Leichtverletzte.

Transportwagen 2
Transportwagen 2 ist in seiner baulichen Ausführung identisch mit dem Transportwagen 1, verfügt jedoch nicht über die funktechnische Ausstattung. In Kombination mit der Lok 2 kann er als Pendelsystem genutzt werden, um Verletzte von der Einsatzstelle weg und Einsatzkräfte zur Einsatzstelle hin zu transportieren. Während der vordere Teil (Stammteil) im Tunnel verbleibt.

Lok 2
Lok 2 ist baugleich zur Lok 1. Diese ist zum einen als Reservezugeinheit vorgesehen, zum anderen wird sie in Kombination mit Transportwagen 2 als Pendelsystem genutzt.

Ausbildung
Alle für den Einsatz mit dem RTZ vorgesehenen Feuerwehrleute bilden sich jährlich fort und üben den Ernstfall.

 

Rettungszug Ausbildung

Rettungszug Ausbildung

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