Schätze aus dem Depot – Neue Sonderpräsentation in der Residenz Würzburg beleuchtet das ehemalige Audienzzimmer der Zweiten Bischofswohnung

„Zur Audienz bitte!“ So heißt die Residenz Würzburg ab Samstag, 16. November 2024 ihre Besucherinnen und Besucher bei einer neuen Sonderausstellung der Bayerischen Schlösserverwaltung willkommen. Darin dreht sich dort alles um das Thema Audienz: Wie viele Audienzzimmer gab es im 18. Jahrhundert in der Residenz Würzburg? Wie sah das Zeremoniell aus, das ein Gast während einer Audienz beim Würzburger Fürstbischof zu durchlaufen hatte?

Im Zentrum steht dabei insbesondere die Geschichte des Audienzzimmers, das 1736/37 unter Friedrich Karl von Schönborn (reg. 1729–1746) eingerichtet wurde. Wertvollste Bestandteile waren eine Wandbespannung aus rotem Seidensamt mit goldenen Borten und ein Baldachin. Adam Friedrich von Seinsheim (reg. 1755–1779) modernisierte rund 40 Jahre später den Raum nach seinen Vorstellungen im Stil des Frühklassizismus. Sein Hofbildhauer Johann Peter Wagner schuf eine neue Sitzgarnitur sowie sechs Alabastermedaillons, die zum festen Bestandteil des Zimmers wurden.

Im Laufe der folgenden Jahrhunderte sollte die Raumausstattung mehrfach innerhalb der Residenz umziehen. Angefangen bei Großherzog Ferdinand III. von Toskana (reg. 1806–1814), der das Zimmer von der ehemaligen Bischofswohnung des Südflügels in die Südlichen Kaiserzimmer der Residenz verlegen ließ, bis hin zu den Wittelsbachern blieb die Nutzung des Raumes als Audienzzimmer jedoch unverändert. Die Geschichte des Raumes war im 20. Jahrhundert von weiteren Umzügen geprägt, insbesondere jedoch vom Zweiten Weltkrieg und seinen Folgen. Der Versuch, das gerettete Inventar des Audienzzimmers nach dem Krieg in der Raumschale des Spiegelkabinetts zu präsentieren, war nur von kurzer Dauer. Mit der Entscheidung, das Spiegelkabinett zu rekonstruieren, musste das Audienzzimmer schließlich ganz weichen. Die Sonderausstellung bietet nun erstmals seit langer Zeit wieder die Gelegenheit, diese Schätze aus dem Depot in einer musealen Präsentation zu besichtigen.

Die Sonderausstellung „Zur Audienz bitte! Ein Raum im Wandel der Zeit“ ist von Samstag, 16. November 2024 bis Sonntag, 16. Februar 2025 in der Residenz Würzburg zu sehen. Sie ist zu den Öffnungszeiten der Residenz Würzburg zugänglich und im Eintrittspreis enthalten.

Begleitend zur Ausstellung bietet die Bayerische Schlösserverwaltung Themenführungen an; die Termine finden Sie in unserem Führungskalender unter www.residenz-wuerzburg.de. Auch private Führungen für Gruppen von bis zu 20 Personen sind buchbar (museumspaedagogik-wuerzburg@bvs.bayern.de).

Führungen durch die Sonderausstellung:
Informationen über das Zeremoniell einer Audienz und über die Ausstattungen der Audienzzimmer, ein höfischer Besuch in der Residenz durch die Sonderausstellung (Nordflügel Residenz).
Dauer: 1 Stunde 
Kosten: 3,- € pro Person zuzügl. Eintritt 9,- €, Anmeldung erforderlich.
Infos und Anmeldung unter museumspaedagogik-wuerzburg@bsv.bayern.de 

Termine Führungen durch die Sonderausstellung (inkl. Themenführungen Residenz):
https://www.schloesser.bayern.de/deutsch/aktuell/fuehrung/ergebnis.asp?optRubrik=999999&optArt=999999&optOrt=33&optMonat=999999&optSuchfeld=&B1=Suchanfrage+starten

Führungen durch die Residenz:
November - März: Halbstündlich, letzte Führung 15:30 Uhr
Führungen in Englisch: 11:00 und 15:00 Uhr, Dauer 35 Minuten
Barrierefreiheit: Aufzug vorhanden

Öffnungszeiten Residenz:
November - März: 10:00 - 16:30 Uhr 
Letzter Einlass 30 Min. vor Schließung: 16:00 Uhr
April - Oktober: 9:00 - 18:00 Uhr
www.schloesser.bayern.de 

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