Statement: Nach den Angriffen in Aschaffenburg und München
Nicht zuletzt durch die gewaltvollen Taten von Aschaffenburg (22.01.2025) und München (13.02.2025) ist das Thema Zuwanderung – auch im Zuge des Wahlkampfs zur Bundestagswahl – besonders in den Fokus geraten.
Der Ausländer- und Integrationsbeirat möchte sein Mitgefühl für alle Betroffenen der schrecklichen Taten zum Ausdruck bringen. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass ein einseitiger Diskurs zu den Ereignissen, welcher über die Herkunft der Täter bestimmt ist, gesellschaftlichen Schaden anrichtet und konkrete Problemlösungsansätze verhindert.
Zugewanderte Menschen aus Afghanistan dürfen nicht Opfer einer kollektiven Schuldzuweisung werden. Viele Afghaninnen und Afghanen schämen sich für die Taten der Attentäter und befürchten nun, ebenfalls verantwortlich gemacht zu werden für diese schrecklichen Geschehen.
In diesem Zusammenhang zeigt sich der Beirat besonders über die einseitige Berichterstattung in den Medien besorgt. Da Zuwanderung nachweislich nicht die Kriminalität steigert, ist die Fokussierung der ethnischen Zugehörigkeit der Täter von Aschaffenburg und München im Vergleich zu anderen Gewaltdelikten aus Gesichtspunkten einer neutralen Berichterstattung nicht zu erklären. Diese Form der Medienpräsenz trägt nicht zur vorurteilsfreien Begegnung mit Menschen afghanischer Herkunft bei.
Voreilige Äußerungen von Personen des öffentlichen Lebens bedingen diese Problematik. Der Ausländer- und Integrationsbeirat fordert daher, den Ermittlungsbehörden und politischen Entscheidungsträgern genügend Zeit zu geben, um Fakten zu ermitteln und richtige Antworten geben zu können.