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Leuchtturmprojekt zur Bekämpfung der Schistosomiasis

Das Projekt zur Bekämpfung der Krankheit Schistosomiasis wurde auf der Insel Ijinga im Magu District bei Mwanza in Tansania durchgeführt. 

Auf der Insel Ijinga, ca. 50 Kilometer östlich der Partnerstadt Mwanza gelegen, leben rund 2.500 Menschen in fünf Dörfern mit einer Schule und einer Gesundheitsstation. Im Vordergrund des zwischen 2018 und 2021 umgesetzten Projekts zur Bekämpfung der Schistosomiasis stand die Versorgung der Inselbevölkerung mit sauberem Wasser. Bisher nutzte diese das Wasser des Victoriasees, in der Regel ohne weitere Aufbereitung. Dadurch sind die Menschen einem ständigen Risiko ausgesetzt, sich mit Schistosomiasis zu infizieren. 

Die Infektion erfolgt, wenn Menschen mit Süßwasser in Kontakt kommen, das mit den Larvenformen (Zerkarien) parasitärer Blutegel befallen ist. Weltweit sind fast 240 Millionen Menschen von Schistosomiasis betroffen, und mehr als 700 Millionen Menschen leben in endemischen Gebieten. Die Krankheit ist in tropischen und subtropischen Gebieten weit verbreitet, insbesondere in Gemeinden ohne Trinkwasser und angemessene sanitäre Einrichtungen. Bereits 2016 hat das Missionsärztliche Institut Würzburg gemeinsam mit der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe DAHW das "Schisto-Control"-Projekt auf der Insel Ijinga gestartet. Ziel des Projekts ist die Eliminierung der Erkrankung durch wiederholte Behandlung und Gesundheitsaufklärung. Dabei werden neben der medikamentösen Behandlung krankheitsspezifische Daten erhoben und die Behandlungseffekte beobachtet.

Auf diese Aktivitäten baute die Städtepartnerschaft mit dem aus Fördermitteln von Engagement Global finanzierten Projekt auf. Kernelement war dabei die Versorgung mit hygienisch einwandfreiem Trinkwasser. Zu diesem Zweck wurden solarbetriebene Pumpen am Seeufer platziert. Diese befördern das zuvor bereits gefilterte Wasser aus dem Victoriasee in ein auf einem Hügel gelegenes Reservoir, wor es durch die manuelle Zugabe von Chlor gereinigt wird. Anschließend gelangt es durch die Schwerkraft zu den sieben Entnahmepunkten auf der Insel.

Die Planung des Wasserreservoirs wurde von der lokalen Distriktbehörde unterstützt und mit konzipiert. Die Bevölkerung Ijingas hat sich bei den für das Projekt notwendigen Baumaßnahmen aktiv durch ihre Arbeitskraft eingebracht, insbesondere bei der Verlegung der Wasserleitungen, die über eine Länge von einem Kilometer in einem Meter Tiefe vergraben wurden. Außerdem wurde ein Komitee gegründet, das die finanziellen Beiträge für die Nutzung einnimmt und für die zuverlässige Chlor-Zugabe sowie eventuelle Wartungs- und Reparaturleistungen verwendet. Ergänzend zu den Baumaßnahmen wurde die Inselbevölkerung zu Schistosomiasis-Prävention und allgemeiner Hygiene geschult. In weiteren Workshops wurde außerdem das handwerkliche Wissen für die Instandhaltung der Anlagen vermittelt.

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