Nachhaltige Tourismusentwicklung
Nachdem im Jahr 2016 anlässlich des 50. Städtepartnerschaftsjubiläums Vorgespräche zur Kooperation im Tourismusbereich geführt wurden, fanden in den Jahren 2017, 2019 und 2021 Workshops zur nachhaltigen Tourismusentwicklung in Mwanza statt.
Im April 2017 konnten in Zusammenarbeit mit der Universität Würzburg und der St. Augustine University of Tanzania in einem Seminar am Tourismus beteiligte Akteure in Mwanza erstmals an einen Tisch geholt werden, um sich kennenzulernen und nachhaltige Strukturen der Zusammenarbeit zu schaffen. Zentraler Baustein war dabei die Analyse der Stärken, Schwächen, Chancen und Herausforderungen des Tourismussektors in Mwanza. Ein paar Monate später reiste eine Fachdelegation nach Würzburg, wo die erarbeiteten Pläne, einen die natürlichen Ressourcen schonenden Kulturtourismus zu entwicklen, vertieft wurden. Das während der deutschen Kolonialzeit erbaute und im Rahmen der Partnerschaftsarbeit restaurierte Gunzert-Haus soll dabei eine zentrale Rolle spielen.
Auf den Ergebnissen von 2017 aufbauend wurde 2019 ein Lehrplan für einen Pilotkurs für die Qualifizierung von von City- und Tourguides erarbeitet, um einigen der 2017 identifizierten Defizite zu begegnen. Der Ausbruch der Covid-19-Pandemie mit dem damit einhergehenden Einbruch des weltweiten Tourismus brachte erzielte Fortschritte jedoch wieder zum Erliegen.
Aus diesem Grund wurde Ende 2021 ein weiterer Workshop zur Reaktivierung und Erweiterung des Netzwerks durchgeführt. Aktuelle und potentielle touristische Anbieter:innen diskutierten eine zukünftige Zusammenarbeit. Dabei konnte eine erneuerte generelle Übereinkunft zur nachhaltigen Gestaltung des Tourismus in Mwanza getroffen werden. Darüber hinaus wurden verschiedene Arbeitsgruppen gegründet, die zukünftig touristische Angebotspakete entwickeln und am Markt platzieren wollen. Dabei gelang die Einbeziehung vielfältiger, lokaler Anbieter:innen von Safari-Unternehmen über Selbsthilfegruppen, Berufsstände wie Fischer, Klein- und Kleinstunternehmer:innen des Kunsthandwerks bis zu Privatleuten für „home stay tourism“ für die Angebotsgestaltung. Ansatzpunkte und Bedingungen für soziale und ökologische Nachhaltigkeit wurden dabei als Querschnittsthema beraten. Das reaktivierte Netzwerk wird in Zukunft durch die Gunzert House Foundation organisiert.