Vitale Innenstädte nach Corona? Wo Cities anpacken müssen
Die Coronapandemie und der damit verbundene Shutdown des Einzelhandels trifft die Innenstädte schwer. Vor diesem Hintergrund analysiert die neueste Untersuchung „Vitale Innenstädte“, für die im vergangenen Herbst rund 58.000 Passanten in 107 deutschen Innenstädten interviewt wurden, Attraktivitätsmerkmale deutscher Stadtzentren und zeigt Handlungsoptionen für die Zeit nach der Coronapandemie auf. Fazit: Stellschrauben sind Zielgruppen, Erlebniswert und der Einzelhandel.
„In diesem Jahr hat unsere Untersuchung zur Attraktivität der deutschen Innenstädte eine ganz besondere Relevanz. Obwohl die teilnehmenden Städte größtenteils durchaus positiv bewertet wurden, muss der Transformationsprozess jetzt eingeläutet werden, denn die Coronapandemie hat den Strukturwandel weiter enorm beschleunigt“, resümiert Dr. Markus Preißner, wissenschaftlicher Leiter am IFH KÖLN.
Der stationäre Einzelhandel bestimmt maßgeblich, wie attraktiv und erlebnisorientiert deutsche Innenstädte wahrgenommen werden. Ebenfalls Top-Treiber für den Erlebniswert sind Sehenswürdigkeiten sowie Freizeit- und Kulturangebote.
Würzburg steht im Vergleich gut da, aber es gibt auch Handlungsbedarf. „Die Untersuchung „Vitale Innenstädte“ hat die überörtliche Bedeutung der Erlebnis- und Einkaufsstadt Würzburg wieder einmal bestätigt. Die Mehrheit der innerstädtischen Besucherinnen und Besucher kommt aus dem Umland. Das innerstädtische Angebot wird mit den Schulnoten 1-2 bewertet. Im Vergleich zu anderen Städten kann Würzburg somit auf sehr gute Umfrageergebnisse aufbauen.
Handlungsbedarf wird bei den Befragten hauptsächlich im Punkt Erreichbarkeit gesehen. Durch die überregionale Magnetkraft unserer Regiopole muss diese für die unterschiedlichsten Verkehrsmittel gesichert werden. Hier gilt es attraktive, auf den jeweiligen Bedarf abgestellte und niederschwellige Möglichkeiten und Angebote zu erhalten, zu schaffen und auszubauen“, so der Stadtbeauftragte für Innenstadt und Handel der Stadt Würzburg, André Hahn.
„Hier und zur weiteren Gestaltung eines attraktiven Stadtzentrums gilt es, Verantwortliche der Stadt, dem Handel und der Immobilienbranche an einen Tisch zu bringen. Auch die Digitalisierung und eine zukunftsorientierte Positionierung müssen in diesem Zusammenhang verstärkt angegangen werden“, betont Oberbürgermeister Christian Schuchardt.