Das Mainviertel – eine Entdeckungsreise

Bürgermeister Heilig eröffnet Ausstellung

Das Mainviertel – eine Entdeckungsreise
Das Mainviertel – eine Entdeckungsreise (c) Petra Steinbach
Bürgermeister Martin Heilig (Mitte) eröffnete die Ausstellung der Geschichtswerkstatt, links Roland Krauß (Geschichtswerkstatt), rechts Andreas Gugel (Obermeister der Würzburger Fischerzunft)
Vor zahlreichen Gästen eröffnete Bürgermeister Martin Heilig die Ausstellung der Geschichtswerkstatt im Verschönerungsverein, die sich dieses Jahr dem Mainviertel widmet. Auch im Namen von Oberbürgermeister Christian Schuchardt sprach er der Geschichtswerkstatt seinen Dank aus. „Sie stellen mit einem überaus großen Engagement jedes Jahr rund um den 16. März eine wechselnde Bilderausstellung mit Begleitheft auf die Beine.“

„Unser Mainviertel kennt natürlich jeder Würzburger – zumindest dem Namen und der ungefähren geografischen Verortung nach“, vermutete Heilig in seinem Grußwort. Auch dass es der älteste Stadtteil ist – und einst die Heimat von Handwerkern, Brauern und Fischern war, wissen noch viele. „Doch selbst für alteingesessene Stadt-Expertinnen und -Experten dürfte das Mainviertel noch so einige Geheimnisse mit sich bringen.“

Bis 1990 war das Mainviertel ein eigenständiger Stadtteil und wurde anschließend mit der Altstadt verbunden. Seinen eigenen Charakter hat sich das Mainviertel freilich bis heute bewahrt. Das Tor zu diesem Stadtteil ist auf den Ausstellungsplakaten zu sehen: das Spitäle. Es wurde Ende des 15. Jahrhunderts als Hofspitalkirche erbaut. Noch einmal rund 500 Jahre älter sind die Kirche St. Burkard und die Würzburger Fischerzunft, die noch heute in der Saalgasse 6 beheimatet ist.

Mit ein paar – für das anwesende Fachpublikum vielleicht rhetorischen – Fragen, wie „Wussten Sie etwa, dass zwischen Burkarder Kirche und dem gleichnamigen Tor im 19. Jahrhundert ein Frauen-Zuchthaus war?“ oder „dass das Mainviertel für seine Stein-Madonnen bekannt war?“ oder „dass auf Höhe der nördlichsten Bastion Würzburgs im Mainviertel um das Jahr 1700 die erste Kaserne der Stadt von Baumeister Antonio Petrini errichtet worden ist?“, machte Heilig auf das interessante Detailwissen dieser Ausstellung aufmerksam.

Andreas Gugel, Obermeister der Würzburger Fischerzunft, gab einen kurzen Einblick in deren Geschichte. Das erste Zunfthaus wurde im Jahr 1559 erworben; es wurde 1853 durch einen Neubau in der Saalgasse ersetzt, der bei der Zerstörung Würzburgs im 2. Weltkrieg unterging. Das neue und heute noch bestehende Zunfthaus wurde 1959 eingeweiht. Mittelpunkt aller Häuser war und ist bis heute der Historische Zunftsaal, auch Zunftstube genannt. Heute befindet sich im Zunfthaus auch die fischerei- und zunftgeschichtliche Sammlung. Neben den aus den Kriegswirren geretteten Altertümern wurde in den letzten Jahren eine sehr beachtliche Sammlung von Gegenständen zusammengetragen, die alle mit dem Zunftwesen und der Mainfischerei in Zusammenhang stehen.

Die Präsenz der Fischerzunft in der Stadt Würzburg zeigt sich nicht nur durch das Fischerstecher-Denkmal an der Leonhard-Frank-Promenade und die Möglichkeit, das Zunfthaus zu besichtigen, sondern auch in der Teilnahme am Kiliani-Trachtenfestzug sowie dem Organisieren von Fischerstechen am Main.

Roland Krauß von der Geschichtswerkstatt dankte den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ohne deren engagierte Hilfe weder die jährliche Ausstellung noch die Begleithefte möglich wären.

Die Ausstellung kann vom 5. bis 28. März während der Öffnungszeiten des Rathauses besucht werden, also Montag bis Donnerstag von 8.00 - 18.00 Uhr, Freitag von 8.00 - 13.30 Uhr. Montags bis donnerstags, jeweils von 10.30 - 15 Uhr sind Vertreter der Geschichtswerkstatt als Ansprechpartner vor Ort.

Das neue Begleitheft der Geschichtswerkstatt kann während der Ausstellung vor Ort, danach in der Geschichtswerkstatt sowie in den Buchhandlungen „Neuer Weg“, „Schöningh“, „Knodt“ und „Hugendubel“ erworben werden. Ältere Hefte sind meist in der Buchhandlung „Schöningh“ vorrätig.

Erreichbar ist die Geschichtswerkstatt über die Email gw@vvw-online.com und die Telefonnummer des Verschönerungsvereins 0931/88065420 (Öffnungszeiten der Geschäftsstelle: donnerstags von 16.30 bis 18 Uhr).

Im „Lädele“ in der Pleicherpfarrgasse 16 sind die ehrenamtlichen Mitarbeiter nach der Ausstellung montags von 14 bis 18 Uhr erreichbar. Auch hier können Hefte und DVD erworben werden.


(12.3.204)

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