Gedenkveranstaltung zum 35. Jahrestag des Mauerfalls: Eberhard Schellenberger liest aus „Deckname Antenne“

Der Würzburger Journalist Eberhard Schellenberger wird am Montag, 18. November im Ratssaal aus seinem Buch „Deckname Antenne“ lesen.

Plakat Schellenberger-RZ

Anlässlich des 35. Jahrestags des Mauerfalls präsentiert Schellenberger eine multimediale Lesung, die durch eine Präsentation von Bildmaterial, Ausschnitten aus Stasiakten, Originaltönen und Archivaufnahmen des Bayerischen Rundfunks ergänzt wird. Den Zuhörern einen tiefen Einblick in die Thematik und die damaligen Geschehnisse bieten. Aus der Partnerstadt Suhl kommt zu dieser besonderen Gedenkveranstaltung Oberbürgermeister André Knapp für ein Grußwort. Mit Dr. Peter Wurschi wird zudem der Thüringer Landesbeaufragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur anwesend sein.

Eberhard Schellenberger, Jahrgang 1957, hat das deutsch-deutsche Zusammenleben in seiner beruflichen Laufbahn als langjähriger Reporter beim Bayerischen Rundfunk wie auch als Privatperson intensiv begleitet. Schon während seines ersten privaten Besuchs in der DDR im Jahr 1984 wurde er von der Stasi überwacht, die Akte umfasste schließlich 400 Seiten. Insbesondere während der Verhandlungen zur Städtepartnerschaft zwischen Würzburg und Suhl war er ständiger Beobachtung ausgesetzt.

In seinem Buch „Deckname Antenne“, das im Würzburger Echter Verlag erschienen ist, verarbeitet Schellenberger seine Erfahrungen und die Einblicke, die ihm die Stasi-Akten gewähren. Diese enthüllten nicht nur skurrile, sondern auch besorgniserregende Aspekte seiner Überwachung. So musste er erleben, dass er in der DDR häufig wie ein Staatsfeind behandelt wurde. Die Stasi hörte seine Telefonate zwischen Suhl und Würzburg ab und erstellte detaillierte Protokolle seiner Aktivitäten. Behauptungen, er arbeite mit „imperialistischen Geheimkräften“ zusammen, führten dazu, dass er bis zum Mauerfall bei jedem Besuch in der DDR genauestens beobachtet wurde.

Der Autor reflektiert auch die dramatische Nacht des Mauerfalls am 9./10. November 1989,

insbesondere am Grenzübergang Eußenhausen-Meiningen, und dokumentiert seine emotionalsten Erlebnisse als Reporter während dieser Zeiten. „Ich habe dieses Buch auch für die jüngere Generation geschrieben, die diese Ereignisse oft als fern und unverständlich wahrnimmt“, erklärt Schellenberger.

Die Lesung wird ergänzt durch eine Präsentation von Bildmaterial, Ausschnitten aus Stasiakten, Originaltönen und Archivaufnahmen des Bayerischen Rundfunks, die den Zuhörern einen tiefen Einblick in die Thematik und die damaligen Geschehnisse bieten. Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei.

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