Städtefreundschaft zwischen Würzburg und Lutsk besiegelt

Urkunden in feierlicher Zeremonie unterzeichnet

Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Lutsks Bürgermeister Ihor Polishchuk bei der Unterzeichnung
Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Lutsks Bürgermeister Ihor Polishchuk bei der Unterzeichnung (c) Petra Steinbach
Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (li) und Lutsks Bürgermeister Ihor Polishchuk (re) bei der Unterzeichnung der Urkunden zur Besiegelung der Städtefreundschaft. Hinten stehend: Würzburgs Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg (li) und Yurii Nykytiuk, der Generalkonsul der Ukraine in München.

Im historischen Wenzelsaal unterzeichneten Oberbürgermeister Christian Schuchardt und sein Amtskollege von Lutsk, Ihor Polishchuk, die Urkunden über die Vereinbarung einer Städtefreundschaft.
„Mit der feierlichen Unterzeichnung der Urkunden besiegeln wir heute eine Städtefreundschaft, die bereits in unseren Herzen begonnen hat. Es ist ein Tag, der symbolisch für Solidarität, gemeinsame Werte und eine hoffnungsvolle Zukunft steht – für Würzburg, für Lutsk und für uns alle“, so Schuchardt.
Er begrüßte neben dem Bürgermeister von Lutsk und dessen Frau, Zoia Baliuk, auch den Generalkonsul der Ukraine in München, Yurii Nykytiuk, sowie Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg und zahlreiche Stadtratsmitglieder, die der Zeremonie beiwohnten.
Schuchardt zog Parallelen zwischen Würzburg und Lutsk, sowohl was die historische Bedeutung beider Städte angeht als auch deren Wunden, die sie im 20. Jahrhundert erlitten haben. "Beide Städte haben unter den verheerenden Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs, der von Deutschland ausging, gelitten", sagte der Oberbürgermeister und wies auf die Zeit der deutschen Besatzung in Lutsk und die Zerstörung Würzburgs 1945 hin.
Mit Blick in die Zukunft formulierte Schuchardt seine Erwartung an die Freundschaft: „Die Städtefreundschaft soll auch junge Menschen in den Mittelpunkt rücken. Projekte wie Schüler- und Studierendenaustausch oder gemeinsame kulturelle Veranstaltungen können dazu beitragen, dass kommende Generationen die Freundschaft zwischen Würzburg und Lutsk weitertragen. So schaffen wir eine Verbindung, die stärker ist als die Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen.“
Mit einem deutsch gesprochenem „Guten Tag“ (die restliche Rede übersetzte Anastasia Schmid aus dem Ukrainischen ins Deutsche; ebenso wie sie die Rede Schuchardts für die Gäste aus Lutsk ins Ukrainische übersetzte) begrüßte Ihor Polishchuk die Anwesenden und dankte dafür, „dass die Stadt Würzburg die Initiative ergriffen hat, um der Gemeinde Lutsk im Jahr 2022, dem ersten Jahr des umfassenden Krieges, humanitäre Hilfe zu leisten. Die finanzielle Unterstützung (100.000 EUR) - als wohltätiger Beitrag zur Verbesserung der humanitären Lage in der Gemeinde Lutsk - diente der Organisation von Mahlzeiten für Tausende von Binnenvertriebenen, die seit den ersten Kriegstagen in großer Zahl in Lutsk ankamen und vor feindlichen Bombardierungen flohen.“
Mit den Sätzen: „Und seit nunmehr fast drei Jahren verteidigen die Ukrainer unbeirrt ihre Unabhängigkeit und ihr Recht, in einem demokratischen, souveränen Staat zu leben, der auf den europäischen Werten der Gleichheit und des Rechts aufbaut. Die Ukrainer entscheiden sich für Frieden, Sicherheit und Freiheit. Die Ukrainer entscheiden sich für Europa“, formulierte Ihor Polishchuk ein starkes Bekenntnis, für das es anhaltenden Ablaus im Wenzelsaal gab.
Auch Polishchuck erkannte viele Gemeinsamkeiten der Städte Würzburg und Lutsk: „majestätische Schlösser, die einst eine wichtige Rolle in der Geschichte unserer Länder und ganz Europas spielten. Die Flüsse - euer Main und unser Styr - sind fast gleich lang. Und das Wichtigste: Die Menschen in unseren Städten sind herzlich und freundlich.“
„Ich freue mich aufrichtig, dass wir heute eine neue Ebene der Zusammenarbeit erreichen und offiziell eine Städtefreundschaft zwischen Würzburg und Lutsk begründen. Ich bin davon überzeugt, dass eine solche Zusammenarbeit unseren Städten zugutekommen wird und uns die Möglichkeit gibt, die Kultur, die Werte und die Besonderheiten unserer Länder besser kennenzulernen“, so Polishchuck.
Auch der Generalkonsul der Ukraine in München, Yurii Nykytiuk, dankte in seiner kurzen Ansprache der Stadt Würzburg für die Hilfe und Unterstützung, die Lutsk erhalten hat.
Sowohl Bürgermeister Ihor Polishchuk als auch Generalkonsul Yurii Nykytiuk trugen sich anschließend in das Goldene Buch der Stadt Würzburg ein.
Als Zeichen der Freundschaft überreichte Schuchardt ein Weinpräsent und eine Würzburg-Flagge. Aus den Händen von Ihor Polishchuk nahm er einen Glasteller, der die Lubart Burg in Lutsk zeigt, entgegen.


(6.12.2024)

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