Gratulation zum Gründerpreis: Die Erfolgsgeschichte von WeSort.AI erfreut auch die Würzburger Wirtschaftsförderung
Geschäftsführer Johannes Laier berichtete von den turbulenten Wochen, die nun hinter dem jungen Unternehmen liegen. Zahlreiche Medienanfragen sorgten bundesweit für große Aufmerksamkeit. WeSort.AI schaffte es beispielsweise ins TV-Magazin Galileo. „Ihre Auszeichnung schmückt auch Würzburg als Standort für neue Ideen und junge Macher. Gründer haben hier deutlich kürzere Wege als in den großen Metropolen“, freute sich Schuchardt. „Mainfranken ist ein gutes Pflaster, um nach dem Studium ein erfolgreiches Business zu starten“, pflichtete Benedikt Stegmayer, Referent für Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft, bei: „Ihr Beispiel wird hoffentlich noch viele Nachahmer inspirieren.“
Die Geschäftsidee ihres Unternehmens müssen die beiden Brüder Nathanael und Johannes Laier meist nicht lange erläutern. Jedem leuchtet schnell ein, dass der Einsatz von KI beim Müllsortieren ein großes Potenzial hat. Wenn Müll kein undefinierter Berg ist, sondern eine Ansammlung von exakt bestimmbaren Produkten und Materialien, können gefährliche oder unhygienische Störstoffe einfach entfernt werden und es ergeben sich lukrative Recycling- und Verwertungschancen.
Die Firma liefert Hardware, Software und Knowhow - bei immer besseren Trefferquoten in der Analyse. Die KI ist lernfähig und die Macher sind es natürlich sowieso. 2021 gegründet, wuchs das Team in den letzten rund eineinhalb Jahren noch einmal von sechs auf zwölf Mitarbeiter. Zu den Kunden gehören die großen Waste-Management-Konzerne.
Als Marktöffner diente WeSort.AI insbesondere ein Produkt, das in Sortieranlagen einen Quantensprung in Sachen präventiver Brandschutz darstellte. „Battery-Sort“ ist eine kleine Anlage in der großen Anlage, die vor einer alltäglichen Gefahr schützt. Lithium-Ionen-Akkus sind in zahlreichen Elektrogeräten verbaut und diese wiederum landen in großer Zahl im Müll. Einmal beschädigt sind diese früheren Energielieferanten schwer kontrollierbare Brandherde, die regelmäßig zu großen Schäden bis hin zum Totalverlust von Sortieranlagen oder langen Ausfallzeiten führten. Dies sind keine Einzelfälle, Versicherer verlangen inzwischen empfindlich hohe Beiträge, um dieses Risiko zu übernehmen. „Battery Sort“ hingegen erkennt die Geräte oder Akkus und nimmt diese frühzeitig vom Förderband. Laut Laier stecken in der firmeneigenen Datenbank aktuell über sieben Millionen Produkte - vom Joghurt-Becher bis zum altmodischen Sensor.
Im Gespräch mit Oberbürgermeister Schuchardt, Referent Stegmayer sowie Thomas Herrmann, Fachbereichsleiter Wirtschaft, Wissenschaft und Standortmarketing (WWS), ging es um wichtige Meilensteine des Unternehmens bislang, die kontinuierliche Weiterentwicklung ermöglichte. Zudem warf man einen Blick in die Zukunft. Die beiden Gründer, die zunächst beim Würzburg Accelerator des Zentrums für Digitale Innovationen Mainfranken (ZDI) mitgemacht haben, starteten danach zunächst im Cube am Hubland und sind inzwischen in den ZDI Inkubator des Zentrums für Digitale Innovationen Mainfranken (ZDI) gewechselt. Die Arbeit des ZDI mit passsenden Angeboten in allen Phasen des Gründens findet das Team von WeSort.AI großartig. Würzburg sei ein sehr gutes Umfeld für Gründer. Laier verwies beispielsweise auch auf die iNDTact GmbH, die bereits 2016 den Gründerpreis nach Würzburg holte. WeSort.AI möchte Würzburg treu bleiben und sucht dafür aktuell eine Warmhalle, die alle im Stadtgebiet verteilten Mitarbeiter wieder an einen Standort zusammenführen soll. Diesbezüglich leuchteten die Wirtschaftsförderung der Stadt und der Gründerpreisträger nun erste Möglichkeiten aus und werden weiter gemeinsam nach einem geeigneten Standort suchen.

Gut für die Umwelt, gut fürs Geschäft: Die Würzburger Firma WeSort.AI betrachten Gelbe Säcke, Elektroschrott oder Bioabfälle als ein Geschäftsfeld mit großem Potenzial, wenn die Trennung in die einzelnen Bestandteile vollautomatisiert und mit hohen Erkennungsquoten gelingt. Oberbürgermeister Christian Schuchardt, der Gründungsbeauftragte Dr. Christian Andersen, Wirtschaftsreferent Benedikt Stegmayer und WWS-Fachbereichsleiter Thomas Herrmann (von links nach rechts) gratulierten nun Geschäftsführer Johannes Laier (Erster von links) zum Deutschen Gründerpreis. Foto: Georg Wagenbrenner
(18.12.2024)