Würzburg hält Klimakurs – neuer Bericht bestätigt Fortschritte bei Energie- und Emissionsreduktion

Klimabericht 2024 zeigt: CO₂-Ausstoß sinkt, Energieverbrauch geht deutlich zurück, Maßnahmen greifen

Die Stadt Würzburg hat den Klimabericht 2024 veröffentlicht – und zieht darin eine positive Zwischenbilanz auf dem Weg zur angestrebten Klimaneutralität bis spätestens 2040. Der Bericht bestätigt: Die Stadt hält Kurs. Der Energieverbrauch ist zwischen 2019 und 2022 um rund 13 Prozent gesunken, die Treibhausgasemissionen gingen um 7 Prozent zurück.

„Würzburg ist auf Kurs – aber das Ziel bleibt ehrgeizig“, so Bürgermeister Martin Heilig. „Wir sehen erste starke Wirkungen unserer Maßnahmen, doch entscheidend wird sein, das Tempo weiter hochzuhalten.“

Klimaschutz mit Wirkung: Verbrauch und Emissionen sinken

Ein zentraler Befund des Berichts: Der Endenergieverbrauch in Würzburg liegt unter dem Niveau des Klimaszenarios 2045, das 2021 im integrierten Klimaschutzkonzept als Referenzpfad definiert wurde. Der Emissionsrückgang fällt etwas geringer aus, was unter anderem auf den sich wandelnden bundesweiten Strommix und veränderte Emissionsfaktoren für fossile Energieträger zurückzuführen ist.

Die Bilanz basiert auf dem bundesweit anerkannten BISKO-Standard. Eine Auswertung der Jahre 2023 und 2024 ist aufgrund der Datenlage auf Bundesebene derzeit noch nicht möglich. Die Stadt erwartet jedoch für die Folgejahre einen weiteren Rückgang der Emissionen, vor allem durch den steigenden Anteil erneuerbarer Energien im Strommix.

Was wirkt – Beispiele aus dem Klimabericht

Der rund 100-seitige Bericht, der nun im Stadtrat vorgestellt wurde, dokumentiert den Stand der Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzepts von 2021, das über 30 Maßnahmen mit mehr als 90 Einzelbausteinen umfasst. Ein Ampelsystem visualisiert den jeweiligen Fortschritt. Besonders wirksam zeigen sich:

- Photovoltaik-Ausbau: Die installierte Leistung auf Dächern stieg von über 5.000 kWp im Jahr 2022 auf über 57.000 kWp im Jahr 2024 – eine Verzehnfachung in nur zwei Jahren.

- LED-Umrüstung der Straßenbeleuchtung: Spart jährlich rund 3.280 Tonnen CO₂.

- E-Lastenradverleihsystem: Seit 2023 im Stadtgebiet aktiv – mit 45 Rädern an 14 Standorten.

- Trinkbrunnen im Innenstadtbereich: Sechs historische Brunnen wurden zur klimawandelbedingten Hitzevorsorge als Trinkbrunnen ertüchtigt.

- Klimaschutz an Schulen: Erste 'Klimaschulen', energetische Sanierungen, LED-Leuchtmitteltausch.

- Kultur trifft Klima: Im Rahmen des Bündnis KlimaKultur wurden für städtische und freie Kultureinrichtungen und Events Treibhausgasbilanzen erstellt. Daraus werden Maßnahmen zum Klimaschutz abgeleitet und derzeit umgesetzt.

Ausblick: Wirkung großer Infrastrukturmaßnahmen kommt erst noch

Einige große Projekte wie der Ausbau des ÖPNV, der Ausbau der Freiflächen-Photovoltaik oder die Transformation der Wärmeerzeugung werden sich erst in künftigen Bilanzen messbar niederschlagen.

Fazit: Kurs stimmt – aber die Anstrengung muss bleiben

Würzburg kommt voran – das zeigt der Klimabericht 2024 deutlich. Doch auch die Herausforderungen bleiben groß. Neben der konsequenten Umsetzung bestehender Maßnahmen wird es auf die Umsetzung von Infrastrukturprojekten und innovative Ansätze ankommen. Dabei bleibt aber auch weiterhin die Abhängigkeit von landes- und bundesweiten Vorgaben, Vorhaben und Bemühungen bestehen.

„Klimaschutz ist ein Gemeinschaftswerk“, so Heilig: „Umso wichtiger ist es, dass wir in Würzburg auf ein breites Engagement von Stadtverwaltung, Politik und Stadtgesellschaft zählen können.“

Den Klimabericht und die Treibhausgasbilanz im neu eingerichteten Klima-Dashboard der Stadt Würzburg herunterladen:

Klima-Dashboardexterner Link

Klimabericht 2024-1
Klimabericht 2024-1

Zwischenbericht auf dem Weg zur Klimaneutralität: Bürgermeister Martin Heilig, Dr. Christian Göpfert, Leiter Stabstelle Klima und Nachhaltigkeit, Dr. Markus Leisegang, Klimaschutzmanager, stellv. Stabsstellenleiter und Dr. Anja Zürn, Klimaschutzmanagerin, Klimaneutrale Stadtverwaltung, bei der Präsentation im Wappensaal. Foto: Georg Wagenbrenner.

(14.04.2025)

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