Mit vereinten Kräften im Einsatz für Kinder und Familien
Zuletzt konnte Mitte März im Rahmen einer Feier der Spielplatz neben der ehemaligen Schule in Oberdürrbach eröffnet werden. Die etwa 500 m² große barrierefrei erschlossene Fläche ist nun ausgestattet mit einer Spielgerätekombination, einer Schaukel, einer Sandspielfläche, einer Maltafel sowie unterschiedlichen Sitzelementen. Hinter dem Entwurf, der das vorhandene Angebot für Jugendliche auf dem direkt gegenüber liegenden Bolz- und Streetballplatz, die Bestandssituation, Sicherheitsaspekte, den Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und natürlich die Wünsche der Nutzenden berücksichtigt, steckt die Planungsabteilung des Gartenamtes unter der Leitung von Bernd Rausch. Dort widmen sich momentan vier versierte Ingenieurinnen und Ingenieure fast ausschließlich den Spielplätzen und managen alle anstehenden Projekte. Getreu dem Wunsch „Nach der Eröffnung ist vor der Eröffnung!“ sind derzeit neben vielen kleinen auch die großen Maßnahmen Am Gericht (Ringpark), Am Schwarzenberg (Lindleinsmühle), Estenfelder Straße (Versbach), Franz-Brentano-Straße (Hubland), Freizeitanlage Katzenbergtunnel (Heuchelhof) sowie Lindleinstraße (Kupschacker, Grombühl) in Bearbeitung. Doch so schnell, wie es sich alle Beteiligten erhoffen, geht es leider nicht immer. „Richtlinien, Prozesse und Abstimmungen werden stetig komplexer und auch die Ansprüche steigen“, so Rausch zu den wachsenden Herausforderungen.
Sich Geleistetes bewusst machen, aber nicht darauf ausruhen
Es ist daher wichtig, sich auch immer wieder vor Augen zu führen, welche Projekte in den letzten Jahren bereits umgesetzt werden konnten und nun den Kindern und Familien in unterschiedlichen Stadtbezirken zugutekommen. Die Skateanlage in der Zellerau wurde um einen Bowl erweitert, Lengfeld bekam einen Wasserspielplatz, in Heidingsfeld wurde der Schlangenspielplatz überarbeitet und im Bereich des Katzenbergs konnte eine seit vielen Jahren stillgelegte Fläche reaktiviert werden. An der Leonhard-Frank-Promenade stellt der Fischespielplatz mittlerweile ein Highlight für Einheimische und Touristen dar und in Versbach erhielt der Spielplatz „Zum Tännig“ eine komplette Frischekur. „Ich bin nicht nur froh darüber, dass ich in meiner bisherigen Amtszeit so viele spannende Projekte begleiten durfte, sondern auch sehr stolz auf das außergewöhnliche Team des Gartenamtes, das mit so viel Herzblut dabei ist“, stellt Bürgermeister Martin Heilig fest, in dessen Referat die öffentlichen Spielplätze seit 2020 fallen.
Theoretisches und praktisches Know-how unter einem Dach
Marie-Luise Löchner ist eine der Ingenieurinnen und übergeordnete Ansprechpartnerin im Themenfeld Spielplätze. Seit vielen Jahren engagiert sie sich für die Entwicklung, die Gestaltung und den Bau der Spiel- und Freizeitflächen sowie die Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen und der Arbeitsgemeinschaft Familien in der Stadt: „Damit unsere Ideen umgesetzt und danach über möglichst viele Jahre erhalten werden können, müssen unzählige Rädchen ineinander greifen. Einen Großteil der Aufgaben erledigen wir alle oft hinter den Kulissen“. Da das Gartenamt nicht nur über das theoretische, sondern auch über das praktische Know-how in Form von verschiedenen Werkstätten verfügt, können viele der erforderlichen Arbeiten im Haus ausgeführt werden und müssen nicht vergeben werden. Die Mitarbeitenden der Schlosserei finden stets Lösungen, kümmern sich z. B. um das Schweißen von stark beanspruchten und abgerissenen Bauteilen, kleinere Instandsetzungsmaßnahmen bei Zäunen sowie die Wartung und Inbetriebnahme der Wasserspielgeräte. Die Mitarbeitenden der Schreinerei geben Rat rund um die Verwendung des Baustoffes Holz, ersetzen oder konzipieren Elemente wie Dächer von Spielhäusern oder Aufstiegstreppen und sind für die Überarbeitung der Bänke zuständig. „Made im Gartenamt“ sind außerdem Gegenstände wie Sandkästen, manche der Schaukeln sowie Sitzauflagen. Zum Schluss verwirklichen die beiden Fachkräfte in der Malerei die Vorstellungen der Planungsabteilung, setzen farbliche Akzente und verleihen den Spielplätzen ein charakteristisches und freundliches Erscheinungsbild.
„Wir haben viele, tolle, unterschiedliche Spielmöglichkeiten verteilt auf alle Stadtteile und es wird Wert auf qualitativ gute, langlebige Geräte gelegt“, freut sich Julia Wohlfart, die nicht nur Assistenz der Regiebetriebsleitung, sondern auch Koordinatorin für das Geoinformationssystem ist. Sie hat immer alle Veränderungen im Blick und vermerkt sorgfältig Aufbaudaten, Herstellerangaben und vieles mehr in einem speziellen Programm. Eine der gewichtigsten Aufgaben ist die Dokumentation der regelmäßig vorgeschriebenen sicherheitsrelevanten Kontrollen. Alle Spielplätze einschließlich der Geräte, Beläge und Ausstattungselemente werden wöchentlich einer visuellen Routine-Inspektion unterzogen, die die jeweiligen Grünkolonnen neben der aufwändigen und fachkundigen Pflege der Flächen leisten. Alle ein bis drei Monate erfolgt eine operative Inspektion durch die Spielplatzkolonne, die bereits 1986 etabliert wurde. Von Anfang an mit dabei ist Thomas Hetzer. Ihm ist es wichtig, dass Kinder lernen können, wie sie mit Risiken richtig umgehen: „Die Flächen sind keine unfallfreien Zonen, aber wir tun stets alles dafür, dass versteckte Gefahren von den Kindern ferngehalten werden.“ Er und seine derzeit drei Kollegen sind von Montag bis Freitag mit einem eigens dafür ausgestatteten Fahrzeug auf allen Spielplätzen im Stadtgebiet unterwegs und arbeiten neben den Kontrollen auch die anstehenden Reparaturen ab. Vor Ort werden sie häufig angesprochen und erhalten aus erster Hand Informationen zu Schäden oder neuen Wünschen. Hinweise zu den Spielplätzen sind auch unter Telefon 0931/374911direkt ans Geschäftszimmer möglich. Bei vielen Planungen gibt es zudem analoge oder digitale Beteiligungsmöglichkeiten. Ein Spielplatzflyer listet alle Angebote und verweist auf den Geostadtplan online. Pressemitteilungen geben Updates zu ausgewählten Projekten. Schließlich erfolgt ein enger Austausch mit den Quartiersmanagerinnen und -managern.
Nächstes Projekt: Spielplatz Estenfelder Straße
Das nächste große Projekt, das in die Umsetzung geht, ist der Spielplatz Estenfelder Straße in Versbach. Seit dem 14. April ist dieser aufgrund der Bauarbeiten bis auf Weiteres gesperrt. Dr. Helge Bert Grob, Leiter des Gartenamtes, hebt positiv hervor, dass bei dieser Maßnahme wieder vieles in Eigenleistung realisiert wird. „Wir haben in der letzten Zeit einiges umstrukturiert und etwa eine weitere Bautechnikkolonne etabliert. So sind wir aktuell gut aufgestellt und können sowohl auf neue Mitarbeitende als auch auf Personal mit einem reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen,“ erläutert Dr. Grob. Die Kolonne übernimmt im Spielplatzbereich hauptsächlich klassische Landschafts- und Wegebauarbeiten sowie den Einbau von Geräten. In Abstimmung mit der Planungsabteilung koordiniert Philipp Schellhorn als zuständiger Meister die zahlreichen Einsätze. Außerdem führt der Qualifizierte Spielplatzprüfer die jährliche Hauptinspektion auf den Spielplätzen durch. Das Besondere an der Arbeit im Spielplatzbereich fasst Schellhorn wie folgt zusammen: „Wir schaffen schöne, vielfältige, möglichst saubere und sichere Spiel- und Freizeitflächen für Familien, auf denen sich Kinder sowie Jugendliche austoben und entwickeln können, wo sie Spaß haben und bleibende Erinnerungen sammeln.“


(15.04.2025)