Grenzwanderung im goldenen Herbst - Grenzgang 2023
Grenzgänge werden schon seit dem Mittelalter durchgeführt. Die Gemarkungsgrenze wird abgelaufen und die Grenzsteine werden auf ihre Vollständigkeit hin geprüft. Fehlende Gemarkungssteine werden neu gesetzt. Für die Feldgeschworenen sind diese Grenzbegehungen nach der Feldgeschworenenbekanntmachung vorgeschrieben.
Der erste Grenzgang der Stadt Würzburg in der heutigen Form wurde im Jahr 1969 durchgeführt. Bis 1975 waren allerdings nur bestimmte Bevölkerungsgruppen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens schriftlich eingeladen worden. Seit 1976 werden alle wanderlustigen Würzburger Bürgerinnen und Bürger durch Veröffentlichungen in der Tagespresse zur Teilnahme am Grenzgang eingeladen.
Die Beliebtheit des Grenzganges lässt sich an der Teilnehmerzahl ablesen - je nach Witterung begleiteten 100 - 500 Wanderer aller Altersgruppen den Oberbürgermeister, die Feldgeschworenen und Vermessungsleute auf dem Weg entlang der Gemarkungsgrenze.
In Etappen von jeweils ca. 10 km wird in sieben Jahren die Stadt Würzburg "umwandert".
In alten Protokollen ist nachzulesen, dass der Grenzgang für die gesamte Gemeinde ein besonderes Ereignis war und die Teilnehmer zur Stärkung eine Brotzeit erhielten. Diese Tradition lebt weiter. Am Schluss des Grenzganges warten ein warmes Essen und kalte Getränke bei musikalischer Unterhaltung auf die "Grenzwanderer".