Barrierefreies Taxi für Alle startet in Würzburg
Sich abends spontan mit Freunden in der Stadt treffen und danach mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause fahren? Was für die meisten Menschen völlig unproblematisch ist, war für Menschen im Rollstuhl in Würzburg bislang unter Umständen ganz schön schwierig. Denn Bus und Straßenbahn sind noch nicht überall im Stadtgebiet barrierefrei; Schwerbehinderten-Fahrdienste können aufgrund des allgemeinen Personalmangels aktuell nur noch wenige Fahrten anbieten. Zudem müssen sie mehrere Tage im Voraus angefragt werden und sind in der Regel nur tagsüber verfügbar.
Das ‚Barrierefreie Taxi für Alle‘ stellt hier eine wichtige Ergänzung dar: das Taxi ist über die Rufnummer der Taxizentrale (Tel.: 0931 – 19410) rund um die Uhr verfügbar. Damit können Menschen im Rollstuhl, die nicht über ein eigenes Auto verfügen, flexibel und selbstbestimmt mobil sein und im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Um den Zielen der UN-BRK näher zu kommen, war das barrierefreie Taxi bereits im Kommunalen Aktionsplan Inklusion der Stadt Würzburg von 2014 als Handlungsempfehlung benannt.
„Ich bin sehr froh, dass es uns in enger Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und der Taxigenossenschaft gelungen ist, ein ‚Barrierefreies Taxi für Alle‘ auf den Weg zu bringen, denn hier Bestand in Würzburg noch großer Handlungsbedarf. Durch die finanzielle Förderung konnten wir die Anschaffung eines solchen Taxis auch für die Taxiunternehmen attraktiv machen,“ so Sozialreferentin Dr. Hülya Düber.
Auch der kommunale Behindertenbeauftragte Julian Wendel zeigt sich erfreut: „Wenn man als Person mit Rollstuhl oder Rollator auf den Transport mit einem Auto angewiesen ist und über kein eigenes Auto verfügt, war es in Würzburg bislang nur sehr schwer möglich, eine spontane Fahrt zu machen. Dieser Bedarf sollte durch das Taxi nun zu einem Teil gedeckt werden. Da Teilhabe immer auch spontane Teilhabe bedeutet, ist das Taxi ein wichtiger Schritt auf unserem Weg der Inklusion. Vielen Dank an das Kommunalreferat, das Sozialreferat und das Taxi-Unternehmen für die Unterstützung dieser Thematik und die gute Zusammenarbeit!“
