Bürger:innenworkshop Versbach
In Versbach leben insgesamt 6.894 Menschen (Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung). Somit wohnen 5,28% der Bürger*innen Würzburgs in diesem Quartier. Es handelt sich um einen Stadtteil mit stagnierender Bevölkerungsentwicklung.
Die demografische Entwicklung ist durch die folgenden Grunddaten gekennzeichnet:
Bezeichnung | Anteil im Stadtteil |
Anteil in Würzburg |
---|---|---|
Ledige | 26,4 % | 38,7 % |
verheiratet / verpartnert | 44,1 % | 35,1 % |
geschieden | 7,5 % | 7,1 % |
verwitwet | 6,7 % | 6,0 % |
Deutsche mit Migrationshintergrund und Ausländer | 40,4 % | 29,6 % |
Altersdurchschnitt | 44,6 | 42,3 |
Menschen ab 65 Jahren | 22,2 % | 20,3 % |
Einpersonenhaushalte | 47,1 % | 57,9 % |
Alleinerziehende | 2,7 % | 2,7 % |
Mehrpersonenhaushalte mit Kindern | 14,4 % | 9,5 % |
Die Stadtteilbücherei Versbach ist durch die folgenden Kerndaten gekennzeichnet:
Leistungsdaten | 2014 | 2018 | 2019 | Veränderung 2014 zu 2019 in % |
---|---|---|---|---|
Quadratmeter Fläche | 113,32m² | 113,32m² | 113,32m² | 0 |
Teilnehmende an Veranstaltungen | 138 | 206 | 150 | + 8,7 % |
Medienbestand | 8.760 | 9.361 | 9.221 | + 5,26 % |
Entleihungen | 43.423 | 41.126 | 39.694 | – 8,59 % |
Wochenöffnungsstunden | 12 | 12 | 12 | 0 |
Was fällt auf?
- Der Anteil Lediger und von Einpersonenhaushalten ist deutlich niedriger als im Stadtdurchschnitt
- Der Anteil Verheirateter / Verpartneter entsprechend höher
- Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund ist höher als im Stadtdurchschnitt
- Der Altersdurchschnitt ist höher als im Stadtmittel
- Der Anteil von Mehrpersonenhaushalten mit Kindern ist höher als im Stadtdurchschnitt
- Die Entwicklungen in der Stadtteilbücherei spiegeln den Trend im Gesamtsystem wider
- Die Öffnungsstunden sind deutlich geringer als im Falkenhaus
- Legt man die Standards der Handreichung zu Bau und Ausstattung von Bibliotheken der Deutschen Fachstellen für Öffentliche Bibliotheken als Maßstab an, müsste die Fläche der Stadtteilbücherei bei rund 400 qm liegen (60qm pro 1.000 EW)
Zentrale Ergebnisse des Beteiligungs-Workshops
Die zukünftige Ausrichtung des Standortes Versbach basiert auf der Identifikation der eigenen Stärken und konkreter Herausforderungen der Zukunft der Stadtbücherei. Die vom Team der Stadtbücherei genannten Aspekte für diesen Standort werden hier mit den Nennungen der Bürger*innen zusammengeführt:
Stärken
- Gute Lage mitten im Ort, einfach erreichbar
- Weitere Akteure im Haus
- Aufenthaltsqualität und Barrierefreiheit überzeugen
- Angebote und Beratung fallen positiv auf, persönlich und kompetent
- Angebote für Kinder
- Kooperation Grundschule
Chancen
- Bibliothek zum 3. Ort entwickeln, Räumlichkeiten modernisieren
- Angebote mit Berücksichtigung der Zielgruppen erweitern, u.a. mehr fremdsprachige Bücher; auch in der Lindleinsmühle gibt es einen hohen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund
- Kooperationen mit Partnern stärken, z.B. Vereine, Kindertheater, Jugendzentren etc.
- Platz für Jugendliche, für die es aktuell in Versbach keinen Platz gibt – Brettspielen, aber auch gemütliches Austauschen. Online-Angebot (WLAN) wichtig.
- Mehr niedrigschwellige Veranstaltungen
- Medien und Angebote erweitern und modernisieren, auch für Jugendliche
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung standen Fragen nach der Qualität des Ortes, der künftigen Ausrichtung der Veranstaltungen sowie der in den Fokus zu nehmenden Zielgruppen und Partner im Vordergrund:
Wie kann die Stadtteilbücherei künftig stärker zu einem Ort der Begegnung und des Aufenthalts werden? Was sollte sich räumlich ändern?
- Aufenthaltsqualität durch Sanierung und Umbau stärken
- Den vorhandenen Raum neu definieren und zonieren
- Arbeits-, Lern- und Rückzugsmöglichkeiten für Nutzer*innen schaffen
- Sitzungsmöglichkeiten für Vereine
Welche Veranstaltungen würden Sie als nutzbringend und hilfreich für den Stadtteil erleben?
- Veranstaltungsangebot für Jugendliche stärken, besonders hinsichtlich kreativer Gestaltungsmöglichkeiten (Schreiben, Filmschnitt, Videoproduktion …)
- Stadtteilfest (Sommerfest, Grillfest für die Bürger*innen) anbieten, einfach um den Austausch untereinander zu fördern.
- Vorhandene Veranstaltungen beibehalten und weiterentwickeln (Flohmarkt, Lese- und Spielenachmittage, Autorenlesungen…)
Welche Zielgruppen und Partner sollten verstärkt angesprochen und einbezogen werden?
- Jugendliche Kooperation mit Bezirksjugendring und kirchlicher Jugendarbeit der Diözese
- Senior*innen (Workshops zu modernen Medien, offene Atelierarbeit…)
- Menschen mit Migrationshintergrund (lesefördernde Maßnahmen)
- Partnerschaften mit städtischen und anderen Institutionenentwickeln (Museen und Theater einladen, stärker auch zu einem Ort der Ehrenamtlichen werden, Kooperation mit AWO intensivieren)
- (Bisher noch nicht vorhandenes) Quartiersmanagement als Partner und Multiplikator!
Entwicklungspotenziale
- Aufenthaltsqualität verbessern (Kinderecke ist durch harten Boden unbequem und nicht einladend, keine Rückzugsmöglichkeiten und nicht ausreichend Sitzflächen…)
- Gebäude sanieren
- Auffindbarkeit erhöhen
- Medienbestand aktualisieren und facettenreicher gestalten (Serien, Filme und Romane, fremdsprachige Literatur & Medien, diversere Angebote für alle Altersgruppen)
- Jugendangebot verbessern
- Services entwickeln (Vorbestellungen aus anderen Zweigstellen/Hauptstelle nach Versbach liefern, Aktionen im Rahmen der Jugendbuchwochen, Kaffee/Tee Angebote…)
- Öffnungszeiten erweitern und attraktiver gestalten
- Rückgabemöglichkeit außerhalb der Öffnungszeiten schaffen
- Fahrradständer, Abstellmöglichkeiten
Ansätze für ein Zukunftsprofil
- Treffpunkt für ALLE
- Familien- und Nachbarschaftsbibliothek
- Angebote für Jugendliche
- Veranstaltungszentrum
- Vernetzung