Menü

Stadttauben

Würzburger Stadttaubenkonzept

Wie in vielen anderen Städten auch, wird das Stadttaubenproblem in Würzburg kontrovers diskutiert. Auf der einen Seite füttern Tierschützer und einige engagierte Bürger die Stadttauben liebevoll, auf der anderen Seite werden durch  den Taubenkot Fassaden, Denkmäler, Geschäftshäuser verunreinigt. Das Taubenproblem ist somit sowohl ein soziales als auch ökonomisches Problem.

Das Würzburger Stadttaubenkonzept wird bereits seit 1980 schrittweise mit dem Primärziel eines gesunden stadtverträglichen Taubenbestandes umgesetzt.

Wie sahen die Anfänge des Projektes aus?

Bereits 1980 wurde auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Felgenhauer und des Brieftaubenzüchtervereins „Heimkehr 01349“ der erste Taubenturm am Omnibusbahnhof aufgestellt.

1995 folgte die Aufstellung von drei weiteren Taubentürmen, (Bahnhof West, Rathaus, Grünanlage „Klein-Nizza“) ein vierter Taubenturm wurde schließlich 2008 am „Pleicher Weiher“ errichtet.

In den Taubentürmen konnten von 1980 bis 2009 ca. 10.000 Taubeneier entnommen werden.

Im Jahr 2009 wurde das Konzept durch das Ziel des Stadtrates, die Anzahl der Stadttauben weiter auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, erweitert.

Im März 2010 wurden daher die Taubenschläge im Quellenbach-Parkhaus am Würzburger Hauptbahnhof und im Karmelitenflügel des Dachgeschosses des Würzburger Rathauses errichtet. Die bauliche Leistung erfolgte durch das städtische Gartenamt.
Die Umsetzung des Konzeptes ist beschluss- und vertragsmäßig abgesichert.

Die Taubentürme am Omnibusbahnhof Ost und West, Pleicher Weiher sowie Klein-Nizza einerseits und die begehbaren Taubenschläge im Quellenbach-Parkhaus sowie im Rathaus andererseits werden von zwei städtischen Taubenwarten betreut.

Die fachliche Beratung hingegen wird durch den Fachbereichsleiter und Veterinärdirektor Dr. Lieven Pool gewährleistet.

Die Projekt-Koordination und Organisation sowie die Beratung bei Taubenproblemen und auch das Beschwerde-Management erfolgt durch die Taubenbeauftragte der Stadt Würzburg, Frau Christel de Azevedo, angesiedelt im Umwelt und Kommunalreferat, in enger Zusammenarbeit mit dem Umwelt- und Kommunalreferenten, Herrn Wolfgang Kleiner.

In den betreuten Taubenschlägen werden die Tiere artgerecht mit Futter versorgt und getränkt, die Gelege werden durch Eier-Attrappen ersetzt. Durch die artgerechte Fütterung werden die Tauben an die Schläge gebunden und verbringen dort die meiste Zeit des Tages.

Darüber hinaus werden die Taubentürme und Taubenschläge regelmäßig gesäubert und desinfiziert. Der in den Türmen und Schlägen gebundene Taubenkot entlastet das Stadtgebiet. Der Taubenkot wird durch die „Stadtreiniger“ fachmännisch entsorgt. Die Erfolgskontrolle des Konzeptes erfolgt im Wesentlichen über die Anzahl der entnommenen Taubeneier und die Menge des gebundenen Kotes. Ein weiterer wesentlicher Faktor für den Erfolg ist der Rückgang lokaler Probleme im Würzburger Stadtgebiet.

Alle Aktionen, wie Eierentnahme und Austausch gegen Gipseier, bestandsmäßige Fütterung der Tauben, Anzahl der Tauben im Schlag, grobe Reinigung und große Reinigung mit Desinfektion sowie die Menge des entnommenen Kotes werden sorgfältig dokumentiert und über Excel-Tabellen erhoben. Ferner werden die Beschwerden der Bürger in punkto Tauben, durch ein Beschwerde-Management abgearbeitet. Auch hier erstellen wir eine Statistik nach Anzahl der Beschwerden, die in den einzelnen Stadtgebieten vorkommen, d.h. Innenstadt, Sanderau, Zellerau, Grombühl usw. Die Beschwerde-Statistik dient als Nachweis für den Rückgang bzw. Anstieg der lokalen Probleme.

Die sorgfältige Erhebung der relevanten und korrespondierenden Daten gewährleistet eine optimale Umsetzung des Projektes. Ferner dienen diese Erhebungen als sogenannte „Stellschrauben“, um gegebenenfalls weitere flankierende Maßnahmen zu ergreifen und sofort entsprechend gegenzusteuern.

Das Würzburger Stadttaubenkonzept wird durch entsprechende tierschutzkonforme Taubenvergrämungsmaßnahmen ergänzt (Netze, Spikes, Drahtverspannungen) und mittelfristig zum vereinbarten Ziel führen.

Die Kosten für die Errichtung der Taubenschläge liegen im vierstelligen Bereich, hinzu kommen laufende Unterhaltskosten wie Betreuung, Arbeitsmaterialien, artgerechtes Futter etc. Die Stadt Würzburg hat hierfür ein eigenes Budget zur Verfügung gestellt.

Neben der Einrichtung von betreuten Taubenschlägen basiert das Konzept auf Beratungsarbeit, d.h. Entgegennahme von Bürgerbeschwerden, das Vermitteln von kompetenten Taubenvergrämungsfirmen. Diese Beratungsarbeit wird von der städtischen Taubenbeauftragten und Projekt-Koordinatorin gewährleistet.

>>> zurück