Freiflächen-Photovoltaik im Stadtgebiet
Während Würzburg bereits das große Potenzial für Dach-Photovoltaikanlagen immer stärker nutzt, sehen wir auch im Außenbereich der Stadt zahlreiche Möglichkeiten. Dort können Freiflächen-Photovoltaikanlagen einen bedeutenden Beitrag zur erneuerbaren Stromproduktion leisten und unsere nachhaltigen Ziele weiter vorantreiben.
Auf dieser Seite erfahren Sie, welche konkreten Ziele sich die Stadt beim Ausbau von Freiflächen-Photovoltaikanlagen gesetzt hat und unter welchen Bedingungen diese Form der solaren Stromgewinnung für unsere Stadt sinnvoll ist.
Der Stadtrat hat am 16. Mai 2024 deshalb einen Grundsatzbeschluss zu Freiflächen-Photovoltaikanlagen im Stadtgebiet Würzburg gefasst. Dieser beinhaltet drei konkrete Bausteine:
- Städtisches Ausbauziel
- Landschaftliche Standortpotenzialanalyse zur Errichtung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen
- Anforderungskriterien zur Errichtung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen
Städtisches Ausbauziel
Die Stadt Würzburg strebt ein Mindest-Ausbauziel von 1,5 % des Stadtgebietes an. Das entspricht etwa 132 Hektar, die bis zum Jahr 2040 mit Freiflächen-Photovoltaik bebaut werden – einer Fläche ungefähr so groß wie das Innenstadtgebiet innerhalb des Ringparks, aufgeteilt auf den gesamten Außenbereich des Stadtgebiets. Dieses ambitionierte städtische Vorhaben trägt maßgeblich zum bundesweit angestrebten Ausbauziel von Photovoltaik bei.
Landschaftliche Standortpotenzialanalyse zur Errichtung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen
Zur Gewährleistung der ökologischen und sozialen Verträglichkeit von Freiflächen-Photovoltaikanlagen hat die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro TEAM 4 aus Nürnberg eine umfassende Standortpotenzialanalyse durchgeführt. Unter fachlicher Begleitung wurde das gesamte Stadtgebiet systematisch auf seine Eignung für die Errichtung solcher klimafreundlichen Stromerzeugungsanlagen hin untersucht. Das Produkt der Zusammenarbeit ist der Bericht zur LANDSCHAFTLICHEN STANDORTPOTENZIALANALYSE FÜR FREIFLÄCHEN-PHOTOVOLTAIKANLAGEN.
Die wesentlichen Ergebnisse der Analyse sind in folgender Karte ablesbar, welche das Stadtgebiet in Flächenkategorien zur Eignung für die Bebauung mit Freiflächen-Photovoltaik aufteilt.
Die Potenzialanalyse des Stadtgebietes unterteilt Würzburg in vier Gebietskategorien:
- Ausschlussflächen,
- Restriktionsflächen,
- bedingt geeignete Flächen und
- geeignete Flächen
Hier können Sie sich die Karte (hochauflösend) als Datei herunterladen:
Karte Stadtgebiet (hochauflösend), 1715 KB |
Während die Errichtung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen auf Ausschlussflächen grundsätzlich ausgeschlossen ist, beispielsweise in Siedlungs- oder Naturschutzgebieten, sind Restriktionsflächen als problematisch einzustufen. Diese Gebiete weisen ein hohes Konfliktpotenzial auf, etwa durch konkurrierende Nutzungsansprüche wie den Artenschutz oder den Erhalt landwirtschaftlich wertvoller Böden. Aufgrund dieser Zielkonflikte sollten daher keine Anlagen geplant werden.
Anders gestaltet sich die Situation bei Flächen, die als „bedingt geeignet“ eingestuft werden. Der Bau von Freiflächen-Photovoltaikanlagen ist dort prinzipiell nicht auszuschließen, unterliegt aber Einschränkungen, die zur Abwägung weiterführende Untersuchungen erfordern. Die in der letzten Kategorie „geeigneten Flächen“ aufgeführten Standorte werden aus landschaftsplanerischer Perspektive als günstige Standorte für Photovoltaik-Freiflächenanlagen bewertet.
Kriterien für die Errichtung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen
Interessenten, die im Stadtgebiet Würzburg Freiflächen-Photovoltaikanlagen realisieren möchten, müssen gegenüber der Stadt Würzburg auf Grundlage eines Konzepts darlegen, wie sich ihre Projekte verträglich in das Landschaftsbild einfügen und den definierten Anforderungskriterien entsprechen bzw. im Einklang mit diesen ausgestaltet werden.
Diese Kriterien sind als Abwägungs- und nicht als Ausschlusskriterien zu verstehen. Liegen der Stadt Würzburg für einen Standort verschiedene Projektvorschläge vor, sind diese anhand der Kriterien miteinander zu vergleichen.
Diese Anforderungskriterien umfassen folgende Kategorien:
- Einbindung ins Landschaftsbild
- Ökologische Verträglichkeit (insb. Natur- und Artenschutz)
- Eingriffsminimierung und Ausgleichsverortung
- Netzanbindung
- Kommunale Wertschöpfung und Vertretung regionaler Interessen
Dabei legt die Stadt hohen Wert auf gesellschaftliche Akzeptanz: Durch die gelungene Einbindung der Freiflächen-Photovoltaikanlagen in das Landschaftsbild, etwa durch die Eingrünung der Installationen und durch die Sicherung wertvoller Lebensräume, wird die Erholungsfunktion der Kulturlandschaft erhalten.
Auch der Natur- und Artenschutz wird priorisiert. Künftige Anlagen sollen vorrangig in bereits versiegelten und ökologisch vorbelasteten Gebieten wie Industriebrachen errichtet werden, um Eingriffe in natürliche Lebensräume zu minimieren. Darüber hinaus werden regionale Interessen ebenfalls berücksichtigt: Durch Beteiligungsoptionen für Bürgerinnen und Bürger sowie die Stadt Würzburg (§ 6 EEG) priorisiert das Vorhaben die kommunale Wertschöpfung.
Grundsatzbeschluss
Standortpotenzialanalyse
Karte im Geoportal der Stadt Würzburg