FAQs zur Kommunalen Wärmeplanung in Würzburg

Die Kommunale Wärmeplanung ist ein wichtiger Schritt für eine klimafreundliche und resiliente Zukunft unserer Stadt. Hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen, die Immobilienbesitzer:innen und Mieter:innen in Würzburg bewegen.

Hinweis: Die Informationen in diesen FAQs basieren auf dem aktuellen Stand der Kommunalen Wärmeplanung und des Gebäudeenergiegesetzes. Es ist wichtig, sich regelmäßig auf den offiziellen Seiten der Stadt Würzburg und der WVV über die neuesten Entwicklungen zu informieren, da Gesetze und Planungen regelmäßig angepasst werden. Stand: Juni 2025.


Für alle relevant:

Was ist die Kommunale Wärmeplanung?

Die Kommunale Wärmeplanung ist ein strategischer Plan für ganz Würzburg, der in enger Abstimmung mit der WVV erarbeitet wurde.

Ziel ist es, die Wärmeversorgung schrittweise auf eine klimaneutrale Basis umzustellen, die deutlich weniger von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas abhängig ist – und zugleich wirtschaftlicher und zukunftssicher wird.

Dazu wird analysiert, wie derzeit in Würzburg geheizt wird und welche Potenziale es vor Ort für erneuerbare Energien, Abwärme oder effiziente Wärmenetze gibt. Im Fokus steht der bestehende Gebäudebestand samt Heizsystemen. Auf dieser Grundlage zeigt der Plan auf, wie eine nachhaltige Wärmeversorgung in Zukunft aussehen kann – und welche Handlungsmöglichkeiten sich für Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Entscheidungsträger dabei eröffnen.

Warum macht unsere Stadt eine Kommunale Wärmeplanung

Die Wärmeversorgung verursacht aktuell einen Großteil der Treibhausgase in Deutschland und ist oft von Energieimporten abhängig. Mit der Wärmeplanung wollen wir die Wärmeversorgung in unserer Stadt zukunftssicher und klimafreundlich gestalten. Das bringt viele Vorteile, wie die Nutzung regionaler Potenziale, stabilere Wärmepreise auf lange Sicht und mehr Planungssicherheit für alle Beteiligten. Zudem ist die Erstellung eines kommunalen Wärmeplans gesetzlich vorgeschrieben. 

Ist die Kommunale Wärmeplanung ein Gesetz, dass mich zu etwas zwingt?

Nein, der Wärmeplan selbst ist ein strategisches Planungsinstrument. Die Erstellung einer Wärmeplanung ist im Wärmeplanungsgesetz für Kommunen gesetzlich vorgeschrieben. Er zeigt mögliche Wege und empfiehlt Maßnahmen, ist aber nicht rechtlich bindend für einzelne Gebäude oder Personen. Er schafft Planungssicherheit und dient als Wegweiser für zukünftige Entscheidungen.

Bis wann muss die Kommunale Wärmeplanung in Würzburg abgeschlossen sein?

Da Würzburg über 100.000 Einwohner hat, muss die Kommunale Wärmeplanung gemäß § 4 Abs. 2 WPG spätestens bis zum 30. Juni 2026 erstellt sein. 

Wo kann ich mich über den aktuellen Stand der Wärmeplanung in Würzburg informieren?

Aktuelle Informationen finden Sie auf der Webseite der Stadt Würzburg (wuerzburg.de/waermeplanung) und hinsichtlich aktueller Umsetzungsmaßnahmen bzw. Ausbauplanungen sowie zu konkreten Planungen des Fernwärmenetzes auf den Seiten der WVV (WVV.de/waermewendeexterner Link).

Dort werden die Ergebnisse und nächsten Schritte laufend veröffentlicht.

Wann gelten die Regeln für neue Heizungen (Gebäudeenergiegesetz - GEG) für mein Gebäude?

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt vor, dass neue Heizungen zu 65% mit erneuerbaren Energien zu betreiben sind. Diese Pflicht gilt im Bestand grundsätzlich ab dem 30. Juni 2026 für Kommunen über 100.000 Einwohner. Es kann aber auch früher gelten, nämlich einen Monat, nachdem der Stadtrat basierend auf dem Wärmeplan ein konkretes Gebiet offiziell als zukünftiges Wärme- oder Wasserstoffnetzgebiet ausweisen sollte. Wichtig: Die Ausweisung eines Gebietes ist ein separater Beschluss des Stadtrates nach Fertigstellung des Wärmeplans und nicht mit dem Beschluss des Wärmeplans verknüpft.

Aktuell ist eine vorzeitige Ausweisung von Wärme- oder Wasserstoffnetzausbaugebieten vor dem 30. Juni 2026 nicht geplant.

Gibt es staatliche Förderungen für den Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme?

Ja, es gibt umfangreiche Förderprogramme vom Bund (z.B. über die KfW und das BAFA) für den Heizungstausch auf erneuerbare Energien. Für private Selbstnutzer können die Zuschüsse bis zu 70% der förderfähigen Ausgaben betragen. Die maximal förderfähigen Ausgaben liegen bei 30.000 Euro für ein Einfamilienhaus oder die erste Wohneinheit. Lassen Sie sich dazu individuell beraten. 

Worin unterscheidet sich die Kommunale Wärmeplanung von der Wärmeleitplanung der WVV?

Die Wärmeplanung in Würzburg ist eine Gemeinschaftsaufgabe, aber die Rollen der Stadt und der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) sind klar voneinander abgegrenzt. Spezifische Fragen der Umsetzung und insbesondere zum Fernwärmnetz beantwortet Ihnen die WVV.

Die Stadt Würzburg ist gesetzlich für die Erstellung des Kommunalen Wärmeplans verantwortlich. Dieser Plan ist ein strategischer Masterplan für das gesamte Stadtgebiet. Er analysiert den aktuellen Wärmebedarf, identifiziert Potenziale für den Einsatz erneuerbare Energien und legt langfristige Ziele und Strategien für die Wärmeversorgung Würzburgs bis 2040 fest. Die Stadt hat dabei die übergeordnete Steuerung und die gesamtstädtische Perspektive im Blick, um eine unabhängige und wirtschaftliche Wärme-Zukunft für alle zu gewährleisten. Die Stadt Würzburg beschließt den Wärmeplan als strategisches Dokument.

Die WVV ist als lokaler Energieversorger zentraler Partner bei der Umsetzung der Wärmewende. Ihre Wärmeleitplanung konzentriert sich auf die konkrete technische und wirtschaftliche Planung, sowie den Bau und den Betrieb von Wärmenetzen und -anlagen. Die WVV entwickelt auf Basis des städtischen Wärmeplans detaillierte Ausbaukonzepte für Fern- und Nahwärme, erstellt Machbarkeitsstudien und bietet konkrete Anschlussmöglichkeiten sowie Versorgungsverträge an. Ihr Fokus liegt auf der effizienten und zuverlässigen Bereitstellung von Wärmeenergie für die an ihre Netze angeschlossenen Kunden.

Kurz gesagt: Die Stadt erstellt den strategischen Gesamtplan und die Rahmenbedingungen für ganz Würzburg. Die WVV setzt als Betreiber die technische Infrastruktur und Versorgung in ausgewählten Gebieten um. Beide arbeiten eng zusammen, um die Wärmewende in Würzburg voranzutreiben.

Wer ist mein Ansprechpartner für Fragen zur Kommunalen Wärmeplanung in Würzburg?

Für allgemeine Fragen zur Kommunalen Wärmeplanung können Sie sich an die Stabsstelle Klima und Nachhaltigkeit der Stadt Würzburg wenden. Spezifischere Fragen zur Umsetzung und zu den Wärmenetzen beantwortet Ihnen die WVV.
Kontaktdaten Stadt Würzburg: waermeplanung@stadt.wuerzburg.de
Kontaktdaten WVV: Ansprechpartner Fernwärmeexterner Link


Für Immobilienbesitzer:innen in Würzburg besonders relevant:

Muss ich meine Gas- oder Ölheizung sofort austauschen?

Nein, es gibt keine sofortige Austauschpflicht für funktionierende Gas- oder Ölheizungen. Bestehende Heizkessel dürfen grundsätzlich bis zum 31. Dezember 2044 mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Reparaturen sind ebenfalls weiterhin erlaubt. 

Was bedeutet die Kommunale Wärmeplanung für meine Heizung im Einfamillienhaus / Mehrfamilienhaus?

Die Wärmeplanung zeigt auf, ob Ihr Gebäude in einem Gebiet liegt, das künftig an ein Wärmenetz angeschlossen werden soll, oder ob Sie eine dezentrale Lösung (z.B. Wärmepumpe, Holzheizung) benötigen. Diese Informationen sollen Ihnen Planungssicherheit für einen zukünftigen Heizungstausch geben. Sie erhalten eine Orientierung, welche Heizungsart in Ihrem Gebiet als bevorzugte Lösung vorgesehen ist.

Mein Gebäude liegt in einem zukünftigen Wärmenetzgebiet. Muss ich mich anschließen?

Es besteht grundsätzlich keine Anschlusspflicht an ein Wärmenetz, auch wenn ein Gebäude nach dem kommunalen Wärmeplan in einem Wärmenetzgebiet liegt. Falls sich die Stadt Würzburg dafür entscheidet Wärmenetzgebiete auszuweisen, wird dann im Detail festgelegt und kommuniziert, ob eine Anschlusspflicht an die Fernwärme besteht.

Lohnt sich eine Gebäudesanierung vor dem Heizungstausch?

Eine gute Dämmung und moderne Fenster reduzieren den Wärmebedarf Ihres Gebäudes deutlich. Dadurch reicht in der Regel eine kleinere und effizientere Heizungsanlage – zum Beispiel eine Wärmepumpe – aus. Das spart nicht nur Energie, sondern auch Investitions- und Betriebskosten. Energetische Sanierungen bilden somit eine wichtige Grundlage für eine wirtschaftliche und klimafreundliche Wärmeversorgung. Da die Sanierungsmaßnahmen unterschiedliche Kosten/Nutzeneffekte aufweisen, ist eine Beratung durch einen Fachexperten sinnvoll.

Eine Erstberatung zu diesem Thema bietet die Stadt Würzburg für Sie kostenlos an. So erhalten Sie einen Überblick, wie Sie das Thema für Sie sinnvoll und strukturiert angehen können. 

Welche Alternativen zur Gas- oder Ölheizung gibt es für mein Haus / meine Eigentumswohnung in Würzburg? 

In Würzburg werden voraussichtlich verschiedene Optionen eine Rolle spielen:

  • Fern- oder Nahwärme: Wenn Ihr Gebäude in einem entsprechenden Ausbaugebiet liegt.
  • Wärmepumpen: Sie nutzen Umweltwärme (Luft, Erde, Wasser) und sind besonders effizient, wenn das Gebäude gut gedämmt ist und die Wärmeverteilung sowie –übergabe dafür ausgelegt ist.
  • Biomasseheizungen: Wenn keine anderen Optionen sinnvoll sind, können Holzpellet- oder Hackschnitzelheizungen eine Rolle spielen.
  • Solarthermie: Zur Unterstützung der Warmwasserbereitung oder Raumheizung.
Welche Rolle spielt die WVV bei der Kommunalen Wärmeplanung in Würzburg?

Die WVV ist der zentrale Partner der Stadt Würzburg bei der Umsetzung des Kommunalen Wärmeplans. Sie entwickelt die Konzepte für den Ausbau und die Transformation der Wärmenetze.

Wie wird der Ausbau der Fernwärme in Würzburg vorangetrieben?

Die WVV prüft kontinuierlich den Ausbau und die Verdichtung des Fernwärmenetzes in Würzburg. Darüber hinaus wird das Dampfnetz schrittweise auf den effizienteren Heißwasserbetrieb umgestellt. 

Welche neuen Wärmequellen werden in Würzburg für die Fernwärem erschlossen?

Die WVV setzt auf eine Diversifizierung der Wärmequellen. Zu den möglichen Wärmequellen zählt die weitere Nutzung unvermeidbarer Abwärme aus dem Müllheizkraftwerk und der Einsatz von Großwärmepumpen, die über das Abwasser des Klärwerks sowie den Main mit Wärme versorgt werden. 


Für Mieterinnen und Mieter in Würzburg besonders relevant:

Was bedeutet die Kommunale Wärmeplanung für meine Heizkosten?

Das Ziel der Wärmeplanung ist eine langfristig stabile, effiziente und klimafreundliche Wärmeversorgung. Der Umstieg auf erneuerbare Energien kann langfristig zu geringeren Abhängigkeiten von fossilen Brennstoffpreisen führen und somit Ihre Heizkosten stabilisieren oder senken, je nach System und Effizienz des Gebäudes.

Habe ich als Mieterin oder Mieter einen Einfluss auf die Heizungsentscheidung in meiner Wohnung?

Als Mieter:in haben Sie keinen direkten Einfluss auf die Entscheidung für ein Heizsystem. Die Entscheidung trifft der Eigentümer der Immobilie. Es ist jedoch gut, sich zu informieren und das Gespräch mit Ihrem Vermieter zu suchen, da die Wärmeplanung Auswirkungen auf das gesamte Gebäude hat.


Sie haben eine Antwort auf Ihre Frage zur Kommunalen Wärmeplanung nicht gefunden? Schreiben Sie uns, damit wir auf Ihre Fragestellung eingehen können: waermeplanung@stadt.wuerzburg.de