„Bromberg-Rosengarten-Katzenberg“ | Erweiterung des größten Würzburger Naturschutzgebiets für mehr Artenvielfalt, Klimaschutz und Naturgenuss

Das Naturschutzgebiet „Bromberg-Rosengarten-Katzenberg“ in Würzburg hat mit der aktuellen Erweiterung seine Fläche auf insgesamt 70,3 Hektar nahezu verdoppelt und ist damit das größte Naturschutzgebiet der Stadt. Die wertvolle Biotopflächen, die sich zwischen dem Würzburger Stadtteil Heuchelhof und der Autobahn A3 erstrecken, sind nicht nur ein Rückzugsort für seltene Arten, sondern auch ein Beispiel für nachhaltigen Naturschutz in der Region und ein Naturraum, der als Kohlenstoffsenke zum Klimaschutz beiträgt.

Ursprünglich umfasste das Gebiet 33,8 Hektar und wurde erstmals 1985 ausgewiesen, um die regionaltypischen Trockenstandorte mit ihrer Vielfalt an wärmeliebenden Pflanzen und Tieren zu schützen. Bereits 2008 erhielt das Gebiet einen zusätzlichen europarechtlichen Schutzstatus als Teil des FFH-Gebiets „Trockentalhänge im südlichen Maindreieck“.

Durch die aktuelle Erweiterung soll die besondere Schönheit, Vielgestaltigkeit und Eigenart der Maintalhänge sowie der natur- und kulturbetonte Charakter der Hanglagen und deren besonderer Erlebniswert bewahrt werden. Innerhalb eines Netzes von Schutzgebieten in ganz Europa werden die reichhaltigen Natur- und Kulturlandschaften dauerhaft gesichert und so die biologische Vielfalt für kommende Generationen bewahrt.

Seit dem 01.10.2024 gilt für das vergrößerte Naturschutzgebiet eine neue Schutzgebietsverordnungexterner Link. Diese Verordnung stellt strenge Anforderungen an die Erhaltung und Pflege der Landschaft und sichert dem Gebiet einen erhöhten Schutzstatus zu. Durch die Integration in das europäische Netz von FFH-Gebieten (Flora-Fauna-Habitat) sind die Flächen Teil eines größeren ökologischen Verbunds, der europaweit die Erhaltung von Lebensräumen und Arten fördert. 

Ökologische Bedeutung

Interessierte Besucherinnen und Besucher finden im Naturschutzgeiet großflächige, orchideenreiche Magerrasen, trockenwarmer Säume, und auch Feldgehölze, Moos- und Flechtengesellschaften sowie extensives Grünland von hoher Naturqualität. Im Gebiet sind über 360 Gefäßpflanzenarten, darunter über 90 gefährdete Rote-Listen-Arten, nachgewiesen. Bemerkenswerte Arten sind beispielsweise das Helm-Knabenkraut und der Gewöhnliche Fransen-Enzian.

Helm-Knabenkraut - streng geschützt
Helm-Knabenkraut - streng geschützt
Zudem gibt es eine große Vielfalt an Wildbienen oder die Spanische Flagge, einen seltenen Schmetterling, zu beobachten. Nicht zuletzt bieten sogenannte Lesesteinriegel einen vielfältigen Lebensraum für Eidechsen und andere Tierarten.

Diese Trockenstandorte sind nicht nur reich an Artenvielfalt, sondern auch bedeutende Kohlenstoffspeicher: Laut der Europäischen Union bindet Grünland in Europa jährlich mehrere Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid. Dessen Speicherung im Boden mit Hilfe von intakten, regenerativ genutzten Wiesen und Weiden ist damit gleichzeitig aktiver Klimaschutz.

Schutz und Pflege

Es ist unerlässlich, Ökosysteme zu erhalten, um gegen die Folgen der Erderwärmung wie Starkregen, Hochwasser oder Hitze besser gewappnet zu sein. Graslandschaften wie im Naturschutzgebiet “Bromberg-Rosengarten-Katzenberg” sind die wohl meistunterschätzten Kohlenstoffsenken auf unserem Planeten. Laut der Europäischen Union bindet Grünland in Europa jährlich mehrere Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid. Dessen Speicherung im Boden mit Hilfe von intakten, regenerativ genutzten Wiesen und Weiden ist damit ein leicht umsetzbares Schutz auch des Klimas.

Aus diesem Grund hält seit vielen Jahren ein Schäfer mit seiner Herde in Kooperation mit der Stadt Würzburg, Fachabteilung Naturschutz, die Flächen offen. Zudem werden im Winter regelmäßig Pflegemaßnahmen vorgenommen. Beweidung und Landschaftspflege sind unerlässlich.

Weitere Informationen

Stadt Würzburg: Lehrpfad & Co 

Regierung von Unterfranken: Faltblatt "Bromberg-Rosengarten"

Bundesamt für Naturschutz: Trockentalhänge im südlichen Maindreieckexterner Link

Landesamt für Umwelt: Managementplan für das FFH-Gebiet 6326-371 "Trockentalhänge im Südlichen Maindreieck"externer Link

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