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Klimaschutzkonzept 2021 - vom Konzept zum Handeln

Der Stadtrat hat am 20. Januar 2022 das neu aufgestellte integrierte Klimaschutzkonzept beschlossen. Würzburg soll klimaneutral werden - und zwar bis 2040. Die Verwaltung der Stadt Würzburg soll bis 2028 klimaneutral werden.

Würzburg wird Klimaneutral - vom Konzept zum Handeln
Der Stadtrat hat bereits 2019 mit dem Klimaversprechen deutlich gemacht, dass es ihm mit dem Klimaschutz für die Stadt Würzburg ernst ist. Es ist nicht nur ein Versprechen geblieben. Im vergangenen Jahr wurde in einem umfassenden Beteiligungsprozess mit Fach-Workshops, Online-Beteiligung bis hin zu einem Online-Kongress der Weg zur Klimaneutralität diskutiert und im Ergebnis ein integriertes Klimaschutzkonzept mit finanzieller Unterstützung durch den Freistaat Bayern erarbeitet.

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Der Stadtrat hat am 20. Januar 2022 das neu aufgestellte integrierte Klimaschutzkonzept beschlossen.

Damit verpflichtet sich die Stadt Würzburg, Klimaneutralität schnellstmöglich und sozialverträglich bis spätestens 2040 zu erreichen. Die Stadtverwaltung selbst geht als Vorbild voran und soll bis 2028 klimaneutral werden. Neben der Energie- und Treibhausgasbilanz, der Darstellung von Potentialen und Szenarien ist Dreh- und Angelpunkt im Konzept ein umfassendes Maßnahmenset. Insgesamt 94 wegweisende Handlungsaufträge zeigen für die verschiedensten Bereiche wie beispielsweise Energie, Mobilität oder Wirtschaft Möglichkeiten auf, womit die Treibhausgasemissionen möglichst maximal zu senken sind. Im Ergebnis führt die Umsetzung dieser Lösungsschritte zur Klimaneutralität bis 2045. Für die frühere Klimaneutralität wird die Stadtverwaltung weitere Vorschläge erarbeiten und dem Stadtrat in den nächsten zwei Jahren vorlegen.


Die Herausforderung gemeinsam meistern
Mit dem Beschluss des Konzeptes wird es nun um die Verwirklichung gehen. Klar ist, es wird nicht einfach und es braucht Tempo. Immerhin soll der Endenergiebedarf bis 2045 mindestens halbiert werden. Nur ein bisschen hier Energie einsparen und etwas weniger dort werden nicht ausreichen. Das Konzept zeigt den Weg, doch die Umsetzung erfordert nicht weniger als einen Wandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft. 

Der Stadtratsbeschluss beendet nun die einjährige Konzeptphase und setzt gleichzeitig den Anfang für ein ambitioniertes Klimaschutzhandeln heute und in den nächsten Jahren.


Klimaschutzkonzept 

Klimaschutzkonzept der Stadt Würzburg, Stand 27.01.2022 Klimaschutzkonzept der Stadt Würzburg, Stand 27.01.2022, 3971 KB

Maßnahmekatalog, Zusammenfassung

Maßnahmenkatalog, Stand 17.03.2022 Maßnahmenkatalog, Stand 17.03.2022, 1238 KB

Weitere Infos:

Das Klimaschutzkonzept zeigt uns den Weg, wie wir Klimaneutralität in Würzburg bis spätestens 2040 erreichen können. Es beinhaltet eine Treibhausgasbilanz - um zu sehen wo wir hinsichtlich CO2-Ausstoß stehen - und erörtert Potenziale, wie wir diesen Ausstoßsenken können. Hierzu empfiehlt es eine Vielzahl an Maßnahmen in insgesamt 9 Handlungsfeldern:

  • Stadtverwaltung
  • Energieversorgung
  • Wohnen
  • Wirtschaft
  • Mobilität
  • Konsum und Abfall
  • Kompensation, Klimapartnerschaften und Senken
  • Bildung und Kultur•Kommunikation, Beteiligung, Soziales

Hervorzuheben ist, dass das Klimaschutzkonzept mehr beinhaltet als üblich: dies betrifft insbesondere die Integration der Themen von Bildung, Kultur, Klimapartnerschaft sowie Konsum und Abfall. Außerdem - und das ist eine besondere Stärke in Würzburg - kombinieren wir auch hier die beiden Aspekte Klimaschutz und Klimaanpassung, um Synergien zu heben.

Wenn man landläufig von "Klimaneutralität" spricht, ist meist "Treibhausgasneutralität" gemeint. So versteht es auch das Pariser Klimaabkommen (".. ein Gleichgewicht zwischen anthropogenen Emissionen hinsichtlich der Quellen und dem Abbau durch Senkenvon Treibhausgasen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts..." [Artikel 4, Absatz 1]), das heißt: Netto-Null-Ausstoß von Treibhausgasen (also neben CO2 auch Methan, Lachgas und fluorierte Kohlenwasserstoffverbindungen). Der Begriff "klimaneutral" hat sich jedoch im allgemeinen Sprachgebrauch dafür eingebürgert.

Sprich: bei Städten bedeutet eine klimaneutrale Stadt i.d.R. eine Reduktion der Treibhausgasemissionen bis nahezu 0 (meist 95-97% gegenüber 1990). Es bleiben immer Restemissionen, die sich nicht vermeiden lassen (u.a. aus Vorketten). Diese müssen dannkompensiert bzw. ausgeglichen werden.

Zum Hintergrund: Klimaneutralität ist im Wortsinne das Fehlen von sämtlichen menschengemachten negativen Effekten auf das Klimasystem (auch biophysische Effekte und auch Effekte wie Wasserdampf, Ruß, Oberflächenalbedo, Flächenversiegelungen, etc.). Dasist bei "klimaneutraler Stadt" nicht gemeint

Das Klimaschutzkonzept lässt sich nicht alleine von der Stadtverwaltung umsetzen, hierzu ist die gesamte Stadtgesellschaft gefragt. Klimaschutz ist eine gesellschaftliche Gemeinschaftsaufgabe - die Stadt kann den methodischen Rahmen und nach ihren MöglichkeitenUnterstützung bieten: 

  • Als Verbraucherin und Vorbild: z.B. kommunales Energiemanagement, Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, Fuhrparkumstellung
  • Als Versorgerin und Anbieterin, insb. durch unsere WVV: z.B. Transformation der Energieversorgung wie durch die kommunale Wärmeplanung, aber auch der Betrieb des ÖPNV
  • Als Planerin und Reguliererin: z.B. durch Festlegung energetischer Standards in Baugebieten, energetische Quartierskonzepte, auch wieder kommunale Wärmeplanung, nachhaltige Verkehrsplanung, Ausbau der erneuerbaren Energien
  • Als Beraterin und Promoterin: z.B. durch Energie- und Sanierungsberatung der Stabsstelle, unsere Förderprogramme "klimaneutral Wohnen" und "Stadtgrün und Klimaanpassung", Erstellung von Anforderungskriterien an FF-PV-Anlagen undBegleitung von Investoren

Grundsätzlich zeigt das Klimaschutzkonzept den Weg zur Klimaneutralität bis 2045 auf (das war die Beschlusslage des Klimaversprechens von 2019). 
Mit Beschluss des Klimaschutzkonzepts hat der Stadtrat das Versprechen erneuert und die Zielsetzung auf 2040 verschärft. 
Hier muss diese sog. "Deckungslücke" von 5 Jahren "nachgebessert" werden, da sind wir aber dran geeignete Maßnahmen zu finden.

Wir sind an allen Handlungsfeldern dran. Eine Aussage über einen prozentualen Umsetzungsstand ist schwierig, da die meisten Maßnahmen langfristig angelegt sind und wirken - wie bspw. die Transformation der Energieversorgung hin zu Klimaneutralität, dagibt es Zwischenerfolge, aber das ist ein Projekt von Jahrzehnten, ebenso die Verkehrswende. 

Natürlich sind auch schon einige Maßnahmen tatsächlich umgesetzt, hier nur einige Beispiele:

  • Würzburger Energie-Standard für kommunale Liegenschaften (WES)
  • Gründung der Öko-Modellregion stadt.land.wüexterner Link.
  • Dienstliche Nutzung von CarSharing
  • Energieleitplan
  • Green Network (Business Lunch)
  • Gründung des Expertenteams "Wärme- und Stromwende" aus WVV und Stadt•Beratung von Investoren zu FF-PV-Anlagen, Erarbeitung eines Workflows
  • Förderprogramm "klimaneutral Wohnen": Förderung von Balkon-PV, PV- und Gründach-Kombi, Dachvollbelegung
  • Veröffentlichung des Solarkatasters im BürgerGISexterner Link: Stadt Würzburg - Stadtplan (wuerzburg.de)
  • Infoveranstaltungen für die Bevölkerung, wie "Die Zukunft des Heizens" mit Carsten Herbert und Dörte Schulte-Derne
  • Regelmäßige Treffen und Zusammenarbeit mit Initiativen•Forschungsvorhaben mit diversen Unis und Einrichtungen
  • Klimaanpassung (ist in Handlungsfeld Wohnen enthalten): Hitzeaktionsplan, Stellungnahmen zu Bauleitplanverfahren (meso- und mikroklimatische Analysen), Förderprogramm "Stadtgrün und Klimaanpassung"
  • U.v.m.

Im nächsten Jahr werden wir einen Klimabericht vorlegen, welcher die Entwicklungen seit Januar 2022 darstellen wird.

Das ist realistisch - wir schaffen es aber wie gesagt nicht alleine, hier muss die gesamte Stadtgesellschaft zusammenarbeiten und auch die politischen Rahmenbedingungen von Bund und Land müssen passen.

Aber es ist ein realistischer Pfad, den das Klimaschutzkonzept aufzeigt und ein großer Schwerpunkt wird eben die Wärmewende sein - und hier sind wir mit unserer Wärmeleitplanung schon Vorreiter! Aber auch im Bereich der Anpassung sind wir Vorreiter - sowurden wir im Sommer erst durch das Magazin Focus earth als "Hitzeheld" ausgezeichnet: Diese drei Städte sind jetzt schon Deutschlands Hitze-Helden - FOCUS onlineexterner Link


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