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Städtisches Engagement für Landschaft, Biotope und Natur

Viele wertvolle Lebensräume brauchen eine nachhaltige Nutzung und Pflege, um erhalten werden zu können. Das Gartenamt (inkl. Forstbetrieb), die Fachabteilung Naturschutz und Landschaftspflege und den Landschaftspflegeverband für Mensch und Natur Stadt Würzburg e.V. planen und koordinieren entsprechende Biotoperhaltungsmaßnahmen im Außenbereich und führen diese durch, zum Teil in Kooperation mit Vereinen und Privatpersonen.

Beispiele hierfür sind:

Trockenflächen und Magerstandorte sowie ehemalige Steinbrüche

Magerstandorte im Stadtgebiet brauchen langfristig wirksame Pflegemaßnahmen. Schwerpunkte sind dabei:

  • Zurückdrängung der Verbuschung durch mechanische Pflege
  • Beweidung mit Schafen
  • Konzept zur Besucherlenkung

Neben dem Naturschutzgebiet Bromberg-Rosengarten sind weitere Beispiele die Trockenrasenflächen Blosenberg und „Am Reuschert“ sowie Teile der Lehnleite. Auch ehemalige Steinbrüche, z. B. der ehemalige Steinbruch Hemm in Rottenbauer oder der ehemalige Steinbruch Haas in Versbach, bieten sehr vielfältige Lebensräume für Pflanzen und Tiere, die regelmäßig freigestellt werden.


Amphibienschutz

Im Stadtgebiet gibt es relativ wenige Feuchtbiotope. Dem Erhalt und – wo sinnvoll möglich – der Entwicklung dieser Biotope kommt daher eine wichtige Bedeutung zu.
So werden die Quelltümpeln am Heuchelhof mit Storchenbrünnle, Schafsbrunnen und Seelein, der Kniebrechersee im Stadtwald, die Feuchtfläche „Am Ried“ in Versbach oder in Versbach neu gestaltete Tümpel von den Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung regelmäßig entschlammt, von Gehölzaufwuchs befreit und teilweise entschilft.
Zudem legen sie im Umfeld wechselfeuchte Flächen an und erhalten diese.

Im hinteren Steinbachtal haben städtische Mitarbeiter*innen 2014 auf einer städtischen Fläche sowie im angrenzenden Wald neue Amphibienlaichgewässer angelegt. In diesem Bereich werden regelmäßig über 3.000 Individuen nachgewiesen, insbesondere Erdkröten, aber auch Gras- und Springfrösche sowie Teich- und Bergmolche.

Gemeinsam mehr.... erreichen

Die jährliche Amphibienwanderung wird durch Mitarbeiter des Umwelt- und Klimaschutzes in Zusammenarbeit mit ehrenamtlich tätigen Bewohnerinnen und Bewohnern betreut. Das Gartenamt sorgt im Bedarfsfall für eine
zusätzliche Bewässerung der Teiche.
Der Landschaftspflegeverband hat Amphibienschutzeinrichtungen u.a. an der Giebelstädter Steige und dem Burkarder Umlaufkanal errichtet.
In anderen Bereichen des Stadtgebietes (insb. Oberdürrbach) wird die Amphibienwanderung durch Mitglieder der BUND Kreisgruppe Würzburg ehrenamtlich begleitet.


Streuobstwiesen

Würzburg ist unter anderem geprägt durch alte, zum Teil zwischenzeitlich aufgelassene Streuobstwiesen. Diese prägen neben den weltbekannten Weinbergslagen das hiesige Landschaftsbild und bereichern die biologische Vielfalt.

Neben der regelmäßigen Mahd der Wiesenflächen sind auch eine fachgerechte Pflege der Obstbäume und die Nachpflanzung für den Erhalt von entscheidender Bedeutung. So wurden und werden im Steinbachtal, im Rottenbauerer Grund und im Dürrbachtal aufgelassene und teilweise verbuschte Obstwiesen gepflegt und aufgewertet. Andere Streuobstwiesen – wie Teile der Fläche am Sausee in Versbach – haben städtische Mitarbeiter*innen neu angelegt.

Gemeinsam mehr.... erreichen

  1. In Zukunft ist eine intensivere Zusammenarbeit mit der neu gegründeten Main-Streuobst-Bienen eGexterner Link mit Sitz in Margetshöchheim im Hinblick auf Pflege und Nutzung vorgesehen.
  2. Das Gartenamt freut sich über BürgerInnen, die eine Patenschaft für einen Baum übernehmen möchten. Diese beinhaltet neben dem Ausmähen um den Baum auch einen fachgerechten Obstbaumschnitt in der Vegetationsruhe. Alternativ zur Baumpatenschaft ist auch eine Baumspende möglich, z.B. als Geschenk zur Taufe oder Hochzeit eines nahestenden Menschen mehr

Zudem ermöglichen sie – als ein Element des „urban Gardenings“ – der Bevölkerung lokaltypische, fränkische Obstsorten kennenzulernen und zu ernten.


Anlage von Blühflächen

Um dem Artenschwund gezielt entgegenzuwirken, ist die Anlage von Blühflächen durch Ansaat von Blühmischungen auf wichtig. Diese Blühflächen bieten Lebensraum, Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten für verschiedenste Tierarten. Viele Insekten wie Bienen und Schmetterlingen besuchen die Blüten gerade im Frühling und Sommer zur Nahrungsgewinnung. Im Winter stellen die Blühbrachen für Vögel energiereiche Samen als überlebenswichtige Nahrung bereit.

Gemeinsam mehr.... erreicht

In Zusammenarbeit mit Landwirten wurden 2018 auf 5 städtischen Grundstücken (4 in Rottenbauer mit einer Fläche von 6405 m² und eine Fläche in Oberdürrbach mit 1061 m²) Blühflächen neu angelegt. Diese Aktivitäten werden fortgeführt und nach Möglichkeit ausgeweitet.


Waldwassermanagement

Die Verfügbarkeit von Wasser ist zunehmend ein ökologischer Begrenzungsfaktor. Im Stadtwald und angrenzenden Wäldern gibt es auf großen Flächen Standorte mit einer ausgeprägten Fähigkeit zur Wasserspeicherung (z.B. Parabraunerden aus Lößlehm mit teilweise mächtiger Auflage). Gleichzeitig gibt es auch Muschelkalk und  Lettenkeuperböden die Niederschlagswasser sehr schnell abgeben und so für hohe Wasserstände, ggf. sogar für Überflutungen sorgen können, z.B. Steinbach, Reichenberger Bach. Die derzeitigen Drainage, Graben- und sonstigen
Wasserableitungssysteme fördern diesen Prozess zusätzlich.

Durch Maßnahmen im Stadtwald soll daher versucht werden, die Wasserrückhaltung im Wald zu verstärken und damit sowohl das Risiko von Sturzfluten zu vermindern, als auch zusätzliche (temporäre) Lebensräume für Amphibien und weitere Tierarten zu schaffen.

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