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Biotopverbund: von Biotopinseln zur Biotopvernetzung

Viele heimische Tier- und Pflanzenarten leben - bedingt durch eine zunehmende von Flächenversiegelungen und intensive landwirtschaftliche Nutzung - zurück gedrängt auf isolierten, räumlich sehr begrenzten und meist kleinflächigen Lebensräumen (Biotopinseln). 

Biotopverbund
Biotopverbund

Biotopinseln

Zudem sorgt ein umfassendes Straßen- und Wegenetz für eine Zerschneidung und Isolierung der verbeibenden Natur- und Lebensräume. Dies ist auch in der Stadt Würzburg so.

Zu den Ursachen zählen unter anderem die zunehmende Bebauung, Erschließung und intensive Nutzung durch den Menschen sowie die wachsende Zerteilung von Natur und Landschaft. So werden Straßen, Wohnsiedlungen oder großflächige Ackerflächen ohne Säume und Hecken zu unüberwindbaren Barrieren für Tiere und Pflanzen und gefährden ihr Überleben. Eine entscheidende Maßnahme zum Schutz des Naturhaushaltes und der biologischen Vielfalt ist die Entwicklung eines weitgehend lückenlosen sog. Biotop- bzw. Grünverbundsystems; innerhalb der Stadt und über die Stadtgrenzen hinaus.


Der Grünverbund in Würzburg

In der Stadt Würzburg wurde ein Grünverbundkonzept inklusive Biotopverbundsystem erstellt.

Ziel des Grünverbundes ist es, langfristig ein zusammenhängendes Netz aus nicht überbauten, naturnahen Grünflächen zu schaffen, um die entstandene räumliche Trennung zwischen den verschiedenen Biotopen aufzuheben, den Arten- und Genaustausch zwischen den verschiedenen Biotopen wieder herstellen und nachhaltig zu sichern.

Dabei sind der Ringpark sowie die Uferbereiche des Mains die zentralen stadtinneren Grünelemente. Bachtäler und vor allem die sich entlang der Täler ziehenden Hangbereiche wie Tal- und Auewiesen, extensiv bewirtschaftete Wiesen und Weiden sind dabei wichtige Verbindungsachsen zum Ringpark und zum Maintal.

In Würzburg können rund 2.300 ha für der Entwicklung des Grünverbunds einbezogen werden; rund 440 ha davon weisen einen erheblichen Entwicklungsbedarf auf und stehen im besonderen Fokus der Stadt Würzburg.

Anders sieht es bei 551 ha, also 24 % des Grünverbundes aus: Hier handelt es sich um Lebensräume, die aufgrund ihrer bestehenden ökologischen Wertigkeit bereits wichtige Elemente des Grünverbundes sind, da sie schon heute zum Landschaftsschutz, Klima- und Bodenschutz, zur Verbesserung des Wohnumfeldes und naturnahe Erholung beitragen. Oberstes Ziel für diese Flächen ist deren Erhalt und nachhaltige Sicherung.

Dies geschieht durch geeignete Pflegemaßnahmen, die der Fachbereich Umwelt- und Klimaschutz regelmäßig in Kooperation mit dem Landschaftspflegeverband der Stadt Würzburg e.V. durchführt.


Der städtische Biotopverbund

Im integrierten Biotopverbund der Stadt Würzburg liegt der Schwerpunkt auf der Vernetzung von Pflanzen- und Tierarten, die vor allem an trockenwarme Standorte angepasst sind. Bei 248 ha und damit 28 % des Biotopverbundes handelt es sich um trockenwarme Standorte, die keiner weiteren oder nur geringer Entwicklung bedürfen, da sie bereits wertvolle Biotope für die Arten des trockenwarmen Offenlandes sind. Sie sind in ihrem derzeitigen Zustand heute schon äußerst wichtige Elemente des Biotopverbundes. Dies sind vor alIem das Naturschutzgebiet Bromberg-Rosengarten und die dort angrenzende Magerflächen sowie die Magerrasen an den Hängen des Rottenbauerer Grunds, am Blosenberg, am Dürrbach, am Hubland sowie am Schenkenfeld.

Von den insgesamt rund 880 ha geplanten Biotopverbundflächen gelten allerdings 480 ha als entwicklungsbedürftig; hierzu gehören bspw. Ackerflächen oder Intensivgrünland. Auch die heute noch versiegelte Flächen von rund 960 ha mit ihrer erheblichen Trennwirkung stehen im Fokus der Planung. Wo immer in Zukunft aufgrund von Änderungen der baulichen Gegebenheiten ein Lückenschluss zwischen momentan voneinander getrennten Verbundflächen möglich wird, wird es im Sinne des § 21 Bundesnaturschutzgesetzes wichtig sein, diese Flächen möglichst in den Biotopverbund zu integrieren.


Ihr Garten als Biotop

Bereichern auch Sie Ihren Garten mit Leben: Der Verzicht auf chemische Dünger, das Pflanzen von heimischen Gehölzen, das Kompostieren von Gartenabfällen auf Ihrem Grundstück und das Belassen von wilden Kräutern, Laub, abgestorbenem Holz und Reisighaufen schaffen wertvolle Kleinode für Eidechsen, Igel, Vögel, Insekten und andere Kleintiere.

Ein Gewinn für Sie und die Tierwelt.

 

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