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Brutvögel im Ringpark

70 verschiedene Vogelarten wurden seit den 1950er Jahren hier beobachtet. Mindestens 42 Arten haben im Ringpark schon ihren Nachwuchs großgezogen – eine bemerkenswert hohe Zahl. Besonders häufig sind baumbrütende Arten. Blau- und Kohlmeise, Kleiber, Gartenbaumläufer, Star und Buntspecht beispielsweise nutzen Höhlen im alten Baumbestand oder die aufgehängten Nistkästen.

Buchfink und Amsel bauen dagegen versteckt in einer Astgabel ihre Reisignester. Zaunkönig, Heckenbraunelle, Rotkehlchen und Mönchsgrasmücke sind typische Gebüschbrüter. Zilpzalp und Stockente gehören zu den wenigen Bodenbrütern in der Parkanlage.

Wer ist ein besonderer Bewohner des „Klein Nizza“?
Besonders abwechslungsreich und deshalb artenreich ist die Parklandschaft des „Klein-Nizza“ mit ihrer Teichfläche, den alten Hofgartenmauern und kleinflächigen Nadelholzbeständen. Hier können Sie auf den seit einigen Jahren dort brütenden Mittelspecht treffen. In den Nadelgehölzen singt regelmäßig ein Sommergoldhähnchen. Im Teich paddeln Stockenten mit ihren Jungen. Der Waldkauz nutzt dort das reiche Höhlenangebot und macht in windstillen, klaren Spätwinternächten mit seinen aus Kriminalfilmen bekannten Balzrufen auf sich aufmerksam. Im Bereich des Hauptbahnhofes lebt eine kleine Brutkolonie der Saatkrähe.

Wer ist neu, wer verschwunden? – Veränderungen in der Vogelwelt
Auch wenn sich die Parkanlage scheinbar kaum gewandelt hat, zeigen sich seit Anfang der 1950er Jahre auffällige Veränderungen der Brutvogelwelt.

In der Nachkriegszeit häufige Arten wie Feldsperling, Trauerschnäpper, Gelbspötter, Gartenund Hausrotschwanz sind mittlerweile fast verschwunden. Auch Nachtigallen, Kleinspecht, Grauspecht und Wendehals suchen Sie heute im Ringpark vergeblich. Neu dazugekommen sind dagegen Mittelspecht und Sommergoldhähnchen. Besonders stark zugenommen hat die Anzahl an Ringeltauben, unserer größten heimischen Wildtaubenart. In den letzten 70 Jahren hat sie sich zu einem der häufigsten Brutvögel und einem ganzjährigen Stand- und Stadtvogel entwickelt. Im Winter gibt es mittlerweile Schlafplätze mit jeweils mehr als 100 Vögeln.

Wer ist nur zu Besuch? – Durchzügler und Wintergäste
Viele Vogelarten nutzen den Ringpark als Rastplatz während der Zugzeiten oder zur Überwinterung. Neben Meisentrupps kann man Kleiber, Gartenbaumläufer, Kernbeißer, Bunt-, Mittel- und Grünspechte sowie zahlreiche Amseln beobachten. Immer wieder jagen Sperber im Gebiet und manchmal versucht ein Wanderfalke eine der zahlreichen Tauben zu schlagen. In einzelnen Jahren erscheinen sehr zahlreich skandinavische Bergfinken sowie Erlenzeisige. Seit 2006 können Sie auch die Rufe des nordischen „Trompetergimpels“ hören. Sie ähneln einer Kindertrompete, wodurch sie sich deutlich von unseren heimischen und im Ringpark mittlerweile sehr seltenen Gimpeln unterscheiden. Mit Glück lassen sich vor allem im Klein-Nizza auch Rotdrosseln, Misteldrosseln sowie Seidenschwänze beobachten. Es lohnt sich also immer, ein Fernglas oder einen Fotoapparat dabei zu haben! Viel Spaß beim Erkunden der faszinierenden Vogelwelt!

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