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Außergewöhnliche Hochwasser | Aus den Chroniken

Beispiele historischer Hochwasserkatastrophen nach alten Berichten und Chroniken

1179 Bamberg: " ... war die Strenge des Winters und die Menge des Schnees außerordentlich, so dass die Überschwemmungen der Flüsse die Saatfelder fast alle vernichteten."

1206 "Eine sehr große Überschwemmung der Gewässer,..., so dass der Main sich auf 32 Ellen Höhe erhob, der Rhein gewisse Schutzwehre zerstörte und mehrere 1000 Männer, Frauen und Kinder ertränkte,..."

1306 Würzburg, Frankfurt: Große Hochwasser an Rhein, Main, Werra, Weser, Saale. Steinerne Brücke in Würzburg beschädigt. "... ist der Meyn zu Franckfurt von eiß und gewäßer so gros gewesen, daß er die zwen thürn und den mehrern theil an der brücken hat hinweg gestosen und ist damaln ein groß volk von mannen und frawen bei 500 menschen auf der brükken gestanden, davon sind 10 umbkommen."

1342 "...In diesem Sommer war eine so große Überschwemmung der Gewässer durch den ganzen Erdkreis unserer Zone, die nicht durch Regengüsse entstand, sondern es schien, als ob das Wasser von überall her hervorsprudelte, sogar aus den Gipfeln der Berge,... und über die Mauern der Stadt Köln fuhr man mit Kähnen... Donau, Rhein und Main... trugen Türme, sehr feste Stadtmauern, Brücken, Häuser... und die Bollwerke der Städte davon. ... und die Schleusen des Himmels waren offen, und es fiel Regen auf die Erde wie im 600. Jahre von Noahs Leben,... ... ereignete es sich in Würzburg, daß dort der Main mit Gewalt die Brücke zertrümmerte und viele Menschen zwang, ihre Behausungen zu verlassen."

1413 "Item ze Wirczpurg (Würzburg) kom daz wasser in der nacht, do die lewt slieffent; do war der Men (=Main) alz groz, daz all keler vol wurden,... et tet daz wasser grossen schaden über all... item ez gedacht kein mensch in 40 oder in 50 iaren keine grössern wasser... Pegnitz, Nürnberg: ... do ward ze Nürenperg die Begicz alz groz, daz daz wasser gieng gen unsser frawen auffher,..."

1451 Bamberg: „... infolge der vorangegangenen anhaltenden Regengüsse eine so große Überschwemmung, die zugleich mit dem Eisgang unschätzbaren Schaden an den Brücken und Mühlen anrichtete.“

Nürnberg: " ... wuchs die Pegnitz in eim halben tag vom Riter bis an Schoppers haus... Das wasser raiß all prucken und alle steg hin,... das wasser gefil in zweien tagen,..."

1546 Würzburg: " ...fing der Main an zu steigen und stieg so hoch, daß er bis an das Schodershaus auf dem Markte ging; diese Überschwemmung that allenthalben villen Schaden."

1551 Würzburg, Kitzingen, Ochsenfurt, Schweinfurt: "... ist zu Wirtzburg und daselbst umher ein sehr grosser Regen mit Donner und Blitz eingefallen, daß der Mayn zusehens gewachsen, kleine Bäch dermasen angeloffen, als wann es grosse Ströhm wären, dadurch an Aeckern und Wiesen, Weingärten, Gebäuden und anderen grosser Schad geschehen."

1558 Schweinfurt: "... ist ein erschrecklicher Eisbruch, welcher am Judenanger Spiß hoch uf einander geschoben, gestanden, und, als ehe das Eisz abgangen, 14 Tage in einander stecken blieben."

1561 Schweinfurt: " ... ist das Eis im Main mit groszer Gewalt gangen und an der euseren Brücke 4 Joch in der Mitte sauber hinweg genommen, welches Eis 15 Zoll dick gewesen. ist das oberländisch Eis gangen und gedachter Brücke noch 2 Joch hinweg genommen,..."

1595 Schweinfurt, Kitzingen u.a.: Hochwasser durch Schneeschmelze außerordentlich angewachsen. Großer Schaden, da mehrere Brücken fortgerissen wurden. Es ertranken Menschen und Tiere.

1633 Würzburg: " ... Es ist der Mayn also gros und schnell gewachsen, daß er an die Ziffer Zahl 1595 am steinern Eck,... gangen und gestanden."

1658 Schweinfurt: Das Maineis brach und riß 2 Brückenjoche ab.

1682 Würzburg: Der Anstieg begann am 25.01.1682 nachts. Am 26/27. 01 hat es „ das große Thor am Amt-Hof im Rucker Main fast ganz zugedeckt“, es hat „nur etwa ein Spannen hoch hevorgekuckt“. „Das Wasser ist auf der Brucken gestanden und ist über den alten Fisch-Marck-Brunnen gegangen“ Ochsenfurt: Bei hohem Wasserstande und durch den Eisgang werden die beiden äußeren Pfeiler der Brücke ruiniert.
Frankfurt: "Die Mainbrücken hat im Wasser gestanden, daß kein Bogen, sondern nur als ein Mauer gesehen worden ist, ... Es nimmt das Wasser so schnell ab / als es anfänglich gewachsen."

1709 Würzburg, Kitzingen, Ochsenfurt: "Es liesse die Kälte wieder nach, folgete ein Regen- Wetter bey 4. Täg, wobey der Mayn aufgangen, und sich also ergossen,... Was das Wasser für Schaden... gethan habe,... ist nicht zu beschreiben."

1732 Regnitz: "Außerordentliche Wasserfluthen, als Folgen eines stark anhaltenden Regens, haben die in der Mitte liegenden Provinzen Deutschlands betroffen,... haubtsächlich im Fränkischen Kreise, in dessen Theile gegen Morgen in der Oberpfalz so wol, als noch mehr gegen Abend im Würzburgischen und Wertheimischen, unaussprechlichen Schaden gethan.

1784 Das Hochwasser von 1784 im Maintal kann wie auch in anderen Flußgebieten Mitteleuropas als eines der größten Hochwasser in historischer Zeit angesehen werden. Die außergewöhnliche Höhe der Flutwelle war auf die Regenfälle, die Schmelzwassermengen und auf Eisstau zurückzuführen. In Köln am Rhein ist insbesondere der 28.02.1784 erwähnenswert, wo bei einem Eishochwasser mit 13,55 m Kölner Pegel über 1000 Tote, 600 zerstörte Schiffe und hunderte von zerstörten Häusern zu beklagen waren. In Würzburg befindet sich ein Hochwassermarke die mit 173,83 m NN 0,94 m über dem Hochwasser von 1845 liegt.

1789 Bericht aus Lohr: Wasserhöhe um 8 Schuh 3 Zoll (2,4 m) unterhalb von HW 1784.

1799 Hochwassermarke in Margetshöchheim, 0,5 m über dem HW 1970

Weitergehende Informationen zum Hochwasser in Würzburg finden Sie hierexterner Link.


 


 


 

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