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10.02.2021: Corona-Einbruch bei Übernachtungen in Würzburg: Rückgang um 54 % im Jahr 2020

Die Corona-Pandemie hat deutliche Auswirkungen auf den Würzburger Tourismus: Im Jahr 2020 wurden nur 448.737 Gästeübernachtungen gezählt.

Gegenüber dem bisherigen Spitzenergebnis aus dem Jahr 2019 ist das ein Rückgang um 54 %. Die Zahl der Gästeankünfte lag 2020 bei 284.113 und damit 54,4 % geringer als 2019.
Die von Bayerischen Landesamt für Statistik erfassten Übernachtungen in gewerblichen Betrieben (Hotels, Gasthöfe, Pensionen u.a.m. mit jeweils mindestens 10 Betten) liegen damit um genau 527.099 niedriger als im Vorjahr, in dem 975.836 Übernachtungen verzeichnet wurden. In den rund 449.000 Übernachtungen für 2020 sind auch 13.606 sogenannte "touristische Übernachtungen" (keine Dauercamper) auf dem Würzburger Campingplatz enthalten. In Ferienwohnungen und Privatzimmern kommen geschätzte 40.000 Übernachtungen hinzu. Positiv zeigt sich die Entwicklung auf dem Würzburger Wohnmobilstellplatz. Mit dem letztjährigen, Corona-bedingten, Boom des Wohnmobiltourismus wurden dort nach Schätzung der wvv in siebeneinhalb Monaten erfreuliche 19.000 Übernachtungen erreicht.
Zunächst ist Würzburg ausgesprochen gut in das Jahr 2020 gestartet. Die Vorausbuchungen ließen ein weiteres Erfolgsjahr erwarten. Lagen die Gästeübernachtungen bis Februar 2020 noch mit 2,5 % gegenüber 2019 im Plus, ging mit dem ersten Lockdown im März 2020 für den Würzburger Tourismus eine über zehnjährige Erfolgsgeschichte jäh zu Ende: von 2010 bis 2019 konnten die Übernachtungszahlen um über 39 % gesteigert werden. 2020 wurde etwa das Niveau der Übernachtungen von 1985 (damals 439.084) erreicht. Die durchschnittliche Bettenauslastung, die 2019 bei 55,8 % und damit hinter München auf Platz 2 aller bayerischen Großstädte lag, ging 2020 auf 27,6 % zurück. Allein für die Monate März und April 2020 wird der touristische Umsatzverlust für Würzburg auf rund 110 Mio. Euro beziffert - 16 % des jährlichen touristischen Gesamtumsatzes. Damit zeigt sich einmal mehr, dass der Tourismus zu den am stärksten von der Pandemie betroffenen Branchen zählt.   
"Die Krise offenbart vor allem die Bedeutung des Tourismus als hoch vernetzte Branche. Egal ob Kultur, Gastgewerbe, Einzelhandel, Dienstleistende, Zuliefernde oder Handwerksbetriebe, es gibt kaum einen Wirtschaftsbereich, der nicht direkt oder indirekt vom Tourismus in Würzburg profitiert. Der Einkommenseffekt des Tourismus ist vor der Corona-Krise sogar so hoch gewesen, dass rechnerisch rund 9.930 Personen durch die touristische Nachfrage in Würzburg ein Einkommen in Vollzeit beziehen konnten. Als ein einziges Unternehmen betrachtet, wäre der Tourismus in Würzburg einer der größten Arbeitgeber", erläutert Tourismusdirektor Björn Rudek.    
Von Mitte März bis Ende Mai und im November und Dezember 2020 waren die Beherbergungsbetriebe insgesamt rund viereinhalb Monate für touristische Übernachtungen komplett geschlossen. Nur unvermeidliche, beruflich bedingte, Reisen fanden in sehr begrenztem Umfang statt. In den Sommermonaten Juni bis August verzeichnete Würzburg u.a. durch die städtische Werbekampagne "Urlaub dahemm", intensivierte Berichterstattungen und Online-Werbung eine positive touristische Nachfrage deutscher Gäste und konnte das aufgelaufene Minus zumindest teilweise kompensieren. Hohe Inzidenzwerte in Würzburg im September und Oktober führten dann wieder zu zahlreichen kurzfristigen Stornierungen bereits gebuchter Zimmer in diesen bei Städtetouristen sonst stark nachgefragten Monaten. Besonders gravierend zeigen sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Würzburg und anderen Großstädten überdies durch den Wegfall von Kongressen, Tagungen und Geschäftsreisen, die zu einem erheblichen Teil zum regulären Übernachtungsaufkommen beitragen. Grenzschließungen und Einreiseverbote für Gäste aus den wichtigen europäischen Auslandsmärkten sowie aus den USA, China und Japan ließen den Anteil internationaler Gästeübernachtungen darüber hinaus auf 52.997 (2019: 165.178) sinken. Der Anteil ausländischer Gäste lag damit nur bei 11,8 % im Vergleich zum Vorjahr mit 16,9 %.
Neben allen Statistiken und Wirtschaftskennziffern macht die Krise vor allem auch die soziale Bedeutung von Tourismus und Kultur deutlich. "Ob gemeinsame Treffen mit der Familie und mit Freunden, der Besuch von Veranstaltungen, Ausstellungen, ein Einkaufsbummel oder Gästeführungen: Im vierten Monat des aktuellen Lockdowns merken die Menschen, was ihnen mit unserer Branche an Lebensqualität fehlt. Ermutigend ist vor allem die Vielzahl an Gastgebern und Gastronomen, die in dieser Zeit mit Zuversicht modernisieren, neue Angebote und Produkte schaffen und mit großen Bemühungen Würzburg für einen wertigen Neustart im Tourismus vorbereiten", so Björn Rudek.        
Weitere Informationen: Björn Rudek, Congress-Tourismus-Würzburg, Am Congress Centrum, 97070 Würzburg, Tel. 09 31/37 23 33, e-mail: bjoern.rudek@stadt.wuerzburg.deexterner Link.

Über Congress-Tourismus-Würzburg
Congress-Tourismus-Würzburg (CTW) ist ein Eigenbetrieb der Stadt Würzburg. Der Betrieb wirbt weltweit für das touristische Angebot Würzburg. Sein Leistungsportfolio umfasst die Förderung des Tourismus, des Geschäftsreiseverkehrs, von Kongressen und Tagungen sowie die Informationen und Betreuung von Besuchern vor und während ihres Aufenthalt in Würzburg. CTW versteht sich als Dienstleister und Informationsnetzwerk der Würzburger Tourismusbranche und bietet umfassenden Service für Einzelgäste, Reiseveranstalter, Tagungsveranstalter und Journalisten.

Würzburg im Winter: Alte Mainbrücke mit Statue der Patrona Franconiae
Würzburg im Winter: Alte Mainbrücke mit Statue der Patrona Franconiae

Bildnachweis: Congress Tourismus Würzburg

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