Produkte, die Menschen glücklich machen
„Iloveyoulaugh“ – das klingt nach viel Leidenschaft.
Julia Heinrich: (lacht) Ja, schon im Studium habe ich gemerkt, dass ich gestalten muss. Produkte zu entwerfen, die Menschen glücklich machen – dafür schlägt mein Herz. Ich kann gar nicht anders, auch wenn eine Selbstständigkeit nicht einfach ist.
Und wie wurde aus Iloveyoulaugh ein Unternehmen?
Julia: Das Label gibt es schon seit 2008. Nach dem Studium hatte ich eine Festanstellung als Illustratorin, nebenbei habe ich aber immer eigene Entwürfe gestaltet. Als ich anfing, meine Produkte Online zu vertreiben und viel positives Feedback erhalten habe, wurde das „Nebenbei“ immer mehr. Mit dem Gedanken, ein Unternehmen zu gründen, habe ich aber nicht angefangen.
Dann wurde es aber doch ernst mit der Selbstständigkeit.
Julia: Ich habe schnell gemerkt, dass mich Auftragsarbeiten nach strikten Vorgaben nicht glücklich machen. Ich war ständig krank und fühlte mich unerfüllt. So konnte es nicht weitergehen. Also habe ich gekündigt und bin mit Iloveyoulaugh all-in gegangen. Bis ich davon leben konnte, hat es aber noch etwa drei Jahre gedauert. In dieser Zeit habe ich zusätzlich gekellnert, was mir auch großen Spaß gemacht hat. Im Endeffekt waren diese Erfahrungen der Grund für den „kleinen Laden“. Ich genieße es mit meinen Kunden zu schnacken (lacht) und den unmittelbaren Austausch mit ihnen. Außerdem sind direktes Feedback und Anregungen eine unwahrscheinliche Bereicherung für mich.
Dein Laden ist in der Zellerau und nicht in der Würzburger Innenstadt, wo es viel Laufkundschaft gibt. Wieso?
Julia: Ich finde die Lage perfekt. Die Zellerau ist ein cooles, alternatives Viertel und ist von der Innenstadt gut zu erreichen. Außerdem habe ich das Gefühl, dass Kunden außerhalb von Fußgängerzonen entschleunigt sind und sich eher mit meinen Produkten auseinandersetzen. Da ich keine Stangenware verkaufe, ist diese Bereitschaft wichtig.
Auf Instagram hast du mehr als 4.000 Follower. Wie wichtig ist Social-Media-Marketing für dich?
Julia: Instagram ist ein Fluch und ein Segen (schmunzelt). Ein Segen, weil ich dort viele Menschen erreiche, die sich für meine Produkte interessieren. Aber um dort relevant zu bleiben, muss sehr regelmäßig Content veröffentlich werden. Das habe ich gemerkt, als ich nach einer Pause wieder angefangen habe und die Impressionen deutlich geringer waren. Die Erwartungshaltung der Nutzer darf dabei ebenfalls nicht unterschätzt werden. Ich bekomme auch am Sonntag Anfragen und wenn ich diese nicht schnell genug beantworte, gibt es negative Reaktionen. Es ist also eine schmale Gratwanderung zwischen Nutzen und „Always-on“-Stress.
Text: Stefan Guggenberger / Bilder: Iloveyoulaugh
Direkt zum Start-up: www.iloveyoulaugh.shop
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