Foto: Thomas Berberich
Editorial
Liebe Freundinnen und Freunde der Kunst und Kultur!
Liebe Freundinnen und Freunde der Kunst und Kultur, noch vor einem Jahr hätten wir alle wohl nicht annähernd für möglich gehalten, was 2022 – nach zwei Jahren Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen und Ausfällen innerhalb der kulturellen Landschaft – endlich wieder möglich war. Das kulturelle Leben blühte auf, Festivals konnten nach langer Pause stattfinden, Feste gefeiert und Kultur in ihrer vollen Größe gemeinsam und ohne Abstand erlebt werden. Diese Gemeinschaftserlebnisse führten uns vor Augen, worauf wir zwei Jahre verzichtet mussten und wie sehr wir alle Kultur und gesellschaftlichen Austausch brauchen. Im Frühsommer bereicherten das glanzvolle Mozartfest, das internationale Africa Festival und das junge, stimmungsvolle U&D wieder das Kulturleben der Stadt. Nach zwei Jahren Pause kehrte auch der Hafensommer im Juli zurück in den Alten Hafen und schenkte uns mit 17 bunten Veranstaltungstagen und mit seiner unvergleichlichen Atmosphäre großartige Konzerterlebnisse für Jung und Alt. Mit dem Stadtfest, dem STRAMU und den Tagen des offenen Ateliers ging es fulminant im Herbst weiter. Ganzjährig feierte das Museum im Kulturspeicher seinen 20. Geburtstag und präsentierte sich in neuem Design und mit exzellenten Wechselausstellungen und umfangreichen, attraktiven Veranstaltungsprogramm, das von Führungen und Workshops, Matinées, Künstler*innengesprächen, Konzerten bis zu Vorträgen und Tagungen reichte. Nach gelungenem Festwochenende im Juni mit zahlreichen Besucher*innen, Kunst, Musik, Tanz, Kabarett und dem Kinderkulturfest, das insbesondere Familien und die jüngsten Museumsgäste in den Blickpunkt nahm, krönte das MiK sein 20. Jubiläumsjahr mit einer erfolgreichen Langen Kulturspeichernacht. Pandemie, Krieg, Energiekrise – wie alle Lebensbereiche beuteln diese Faktoren den Kultursektor nach wie vor. Die Stadt Würzburg unterstützte die Kreativszene auch 2022 mit sehr unterschiedlichen, aber offensichtlich sehr zielführenden, Sonder-Förderprogrammen. Steigende Kosten werden uns insbesondere in den nächsten Wintermonaten weiter beschäftigen. Auch hier bleibt es essenziell, gerade die freie Kulturszene weiterhin zu stärken. Niemand weiß, was uns das neue Jahr bringen mag. Gewiss ist, gemeinsames Erleben von Kultur wird ein unentbehrlicher Bestandteil der Stadtgesellschaft bleiben, den es gilt zu bewahren und zu fördern, denn Kultur schafft Zusammenhalt und hilft gerade in diesen Zeiten die Akkus wieder aufzuladen. Zum Ende des Jahres möchte ich mich an dieser Stelle bei allen Kulturschaffenden für ihr Durchhaltevermögen und ihr kreatives Schaffen, schlichtweg für die wertvolle Bereicherung unserer Stadt bedanken. Ein herzlicher Dank geht auch an das Redaktionsteam, allen Mitarbeitenden und den Verantwortlichen der ZUGABE für ihre Arbeit und das eingebrachte Herzblut, das in den letzten Jahren geflossen ist. Besonderer Dank gebührt unserer engen Partnerin, der Main-Post! Leider ist diese Ausgabe, die Sie heute in ihren Händen halten, vorläufig die letzte. Die Förderungen von Kultureinrichtungen, insbesondere die der freien Szene, ist zentraler Schwerpunkt des Kulturreferats. Um die extremen und existenzgefährdenden Kostenexplosionen für diese abzufedern und bei zunehmend angespannter Lage des städtischen Haushalts Hilfen zu finanzieren, erforderte es einer Umwidmung der Mittel für die Zugabe! und ein Pausieren der Kulturbeilage für die nächsten zwei Jahre. Zwischenzeitlich informieren wir Sie gerne über den Kulturkalender der Stadt Würzburg unter www.wuerzburg.de/events-termine zum kulturellen Leben in Würzburg und über die Print- und Online-Angebote der Main-Post sowie die vielfältigen weiteren Medien in unserer Stadt. Bleiben Sie im Dialog! Alle Besucher*innen von Kulturveranstaltungen und allgemein Kulturinteressierte sind lebende Botschafter*innen unseres reichen Kulturlebens der Stadtgesellschaft und damit – wenn ich das so sagen darf – Multiplikator*innen in Sachen Kultur. Mit herzlichem Gruß Ihr Christian Schuchardt