Best of Stramu vom 9. bis 11. September

Das Straßenmusik-Festival findet endlich wieder in seiner ursprünglichen Form statt

Ausgelassene Stimmung und viele Besucher, wie auf dem Archivbild von 2019, verspricht das Stramu in diesem Jahr. Foto: Dita Vollmond

Die ganze Würzburger Innenstadt wird vom 9. bis 11. September wieder zum Schauplatz von Musik und Kunst. Endlich kann das Stramu fast in seiner gewohnten Form stattfinden. 2020 hatte sich das Straßenmusik-Festival, zu dem sonst jährlich im September bis zu 100.000 Besucher*innen in der Fußgängerzone in Würzburg zusammenkommen, zum „Stramu:Pflastertöne“ verkleinert und sich auf zehn Konzerte im Rathausinnenhof reduziert. Im vergangenen Jahr wurden die Hoffnungen, ein normales Stramu veranstalten zu können, schnell wieder begraben. 20 kleine Plätze in der Innenstadt abzusperren, dort Impfnachweise und die Anzahl an Besucherinnen und Besuchern zu kontrollieren, das wäre einfach nicht möglich gewesen. Das Konzept orientierte sich deshalb an 2020 und es gab wieder Konzerte im bestuhlten Rathausinnenhof. „Wir hatten tolle Konzerte in diesen zwei Jahren und waren froh, dass wir den Künstlerinnen und Künstlern eine Möglichkeit geben konnten, überhaupt aufzutreten“, sagt Festival-Organisator Mike Sopp. Umso glücklicher sind die Veranstalter nun, dass es wieder ein relativ normales Stramu geben wird – mit ein paar Einschränkungen: „Statt wie sonst 60 bis 70 haben wir in diesem Jahr nur 40 Künstlerinnen und Künstler eingeladen“, so Mike Sopp. Ein paar Standorte werden in diesem Jahr nicht bespielt. Der Platz am Ulmer Hof fällt weg, außerdem können keine Künstlerinnen und Künstler spontan zum alten Kranen kommen. Der Grund dafür ist allerdings nicht vorrangig Corona. „Wir haben, wie viele andere Branchen auch, einen Mitarbeitermangel“, erklärt Mike Sopp, „sonst war es so, dass jedes Jahr neue Mitarbeiter dazu kamen, besonders Studenten, die von den alteingesessenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eingelernt wurden. Einige von denen, die länger dabei waren, sind ausgeschieden, weil sie das Studium beendet haben, umgezogen sind, eine Familie gegründet haben, aber es waren ja Neue da. In den letzten beiden Jahren konnte keiner eingelernt werden, die neuen Studenten kannten das Stramu wie es normalerweise stattfindet gar nicht und weggefallen sind trotzdem einige.“

Daiana Lou bringen Pop und Rock aus Italien mit. Foto: Alex Lammock

Der Aufbau der Bühnen, die Büroarbeit, die Verwaltung, das Catering und der Infostand – das alles bedeutet einen hohen Personalaufwand. „Für das Stramu sind über 100 Leute im Einsatz“, so Mike Sopp. Und so kommt es, dass das Programm dieses Jahr ein bisschen kleiner ausfällt. „Das Mitmachprogramm für Kinder am Unteren Markt entfällt leider auch, aber aus Erfahrung wissen wir, dass die Kinder meistens auch alle anderen Musiker und Künstler toll finden“, sagt Mike Sopp. Vor allem werden sie sich wohl freuen, dass ein alt­bekann­ter Künstler und Publikumsmagnet dabei ist: Der Zauberer Zappalott wird am Sonntag wieder in der Eichhornstraße zu sehen sein. Überhaupt kommen dieses Jahr Künstlerinnen und Künstler, die schon einmal aufgetreten sind, es wird also ein „Best of Stramu“ geboten. Unter anderem sind „Felice & Cortes“ aus Berlin dabei. Bei dieser außergewöhnlichen Streetshow jongliert Cortes beim Schlagzeugspielen während Felice das Publikum mit ihrer schönen Singstimme verzaubert. Tribubu sind Weltmusiker von der Elfenbeinküste, aus Spanien und England und bringen jeweils ihre eigene Musikkultur mit. Gemeinsam erschaffen sie einen lebhaften Sound mit vielen Schichten. Cobario ist ein österreichisches Instrumentaltrio, das mit dem Wiener Schmäh begeistert und eine ansteckende Spielfreude mitbringt. Daiana Lou ist ein Pop-Rock-Duo aus Italien. Mit Drums, Gitarre und Gesang bieten sie ein Maximum an Sound. Das genaue Programm ist ab Mitte August auf der Homepage zu finden, außerdem liegen die Programmhefte dann auch im Falkenhaus, in Kneipen und Cafés in Würzburg aus. Das Konzept ist wie immer: „Gefällt’s dir gut, wirf was in‘ Hut“. „Wer das Festival darüber hinaus unterstützen will, kann gerne viel an unseren Gastro-Ständen konsumieren und die Festival-Bändchen kaufen, die es für 5 Euro am Infostand am Oberen Markt gibt“, so Mike Sopp.

Beate Spinrath-Beck