Spannende Einblicke in künst­lerisches Schaffen

MoNaden-Crew kuratiert die Begleitausstellung zu den Tagen des offenen Ateliers

Felicitas Jander Foto: Konrad Oertel

Seit gut vier Jahren setzen die MoNaden in der Kunst- und Kulturszene der Stadt innovative Akzente, selbst von der Pandemie ließen sie sich nicht davon abhalten. Für dieses Engagement und ihre vielfältigen Projekte wie spektakuläre Rauminstallationen, Konzerte und, Kinder-Kreativprogramme erhielt das Künstlerinnen- und Künstler-Kollektiv im Frühjahr dieses Jahres den „Preis für junge Kultur“. Unter andrem mit „Iteration“ haben die MoNaden bewiesen, dass sie sich auch auf Ausstellungen verstehen. Sie kuratieren die zentrale Begleitausstellung zu den Tagen des offenen Ateliers. Ein Gespräch mit Felicitas Jander von den MoNaden.

Plakate im Druckquartier. Foto: Elinor Brandenburg

Zunächst einmal: Wer oder was steckt hinter Ihrem ungewöhnlichen Vereinsnamen MoNaden? Worauf spielt er an? Felicitas Jander: Der Begriff „Monade“ steht sowohl für die Einfachheit als auch für die Einheit von Geist und Materie. Hört sich abstrakt an, aber genau so seltsam ist ja auch das Leben. So organisch wie die Natur funktioniert, möchten wir auch unser gemeinsames Schaffen gestalten. „Es ist ein freies Zusammenfinden nach verfügbaren Kapazitäten.“ - Zitat von Katha Schmidt Was treibt den Verein an? Jander: Wir wollen Würzburg eine bunte Bühne geben und die Kunst aufleuchten lassen. Unser Team besteht nicht nur aus kreativen Köpfen, sondern auch aus Menschen mit verschiedenen fachkundigen Hintergründen. So können wir Künstler*innen unter die Arme greifen, mit ihnen zusammen Konzepte ausarbeiten und außenwirksam werden. Wir wollen in Würzburg und darüber hinaus ein Netzwerk bilden für alle Kulturschaffenden und Menschen daran teilhaben lassen. „Iteration“ als Titel der vergangenen Ausstellungen ist wie der Vereinsname ebenfalls kein Begriff des täglichen Sprachgebrauchs. Er beschreibt ... Jander: ... einen Prozess des mehrfachen Wiederholens. In unserer Gesellschaft treffen wir oft auf Iterationen, im Prinzip ist alles Digitale verknüpft mit diesem Konzept. Künstlerisch wurde das dann auf verschiedenste Weisen interpretiert.

Einblick in das Atelier von Harald Scherer. Foto: Harald Scherer

Was hat die Besucher*innen erwartet und wie haben sie reagiert? Jander: Die Ausstellung bestand aus vielen Elementen. Es gab klassische Gemälde, Fotografie, Collagen, Installationen zum Erleben, Erhören und zum Sehen. An den Abenden gab es ein Programm aus Live-Acts. Das Konzept wurde sehr gut aufgenommen, die Menschen waren oft für lange Zeit in der Ausstellung und die Atmosphäre an den Abendveranstaltungen war ausgelassen. Welche Kriterien legen Sie jetzt für die geplante Gruppen­ausstellung an? Jander: Die Auswahl erfolgt nach intensivem Austausch mit den Künstler*innen über die Sinngebung der Werke. Unsere schlussendliche Auswahl wird beeinflusst von Themen wie Flucht, Umweltzerstörung, gesellschaftliche Minderheiten und Feminismus. Was ist das Besondere an dieser Begleitausstellung zu den Tagen des offenen Ateliers, in der Sie Werke von 49 Kunstschaffenden unter einen Hut bringen müssen? Jander: Wir wollen den Fokus auf die Verbindung von Kunst und politischem Einfluss setzen. Dabei werden wir Installationen thematisch passend aufstellen. Es geht uns dabei vor allem um Kleinigkeiten, die für die meisten Menschen als „normal“ erscheinen. Durch eine Umstellung dieser Formalitäten versuchen wir, Barrieren für alle sichtbar zu machen.

Sabine Dähn-Siegel