Preisträgerin des Peter C. Ruppert Preises 2022: Inge Dick
Foto: Herman Seidl
Inge Dick erhält den diesjährigen Peter C. Ruppert Preis
Verleihung an eine international profilierte Künstlerin
Den Preis Peter C. Ruppert für Konkrete Kunst in Europa vergab die Stadt Würzburg in Kooperation mit der Stiftung Peter C. Ruppert im November an die 1941 geborene Wiener Künstlerin Inge Dick. Mit Inge Dick erhielt eine der international profiliertesten Künstlerinnen im Bereich der Konkreten Kunst diese Auszeichnung! Auf wunderbar stimmige Art und Weise bildete die diesjährige Preisverleihung im November eines der glänzenden Highlights anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Museums im Kulturspeicher Würzburg. Ein zentrales Anliegen der preisgekürten Künstlerin ist seit über 50 Jahren die Auseinandersetzung mit Licht und die Erforschung der Möglichkeiten, dessen immaterielle Erscheinungen bildlich festzuhalten. Damit kreiert Inge Dick etwas in der Fotografie eher Untypisches – sie lichtet keine Objekte, Menschen oder Fragmente ab, sie konzentriert sich mit unglaublicher Stringenz auf winzige, vernachlässigbar anmutende Erscheinungsformen. Die Konkrete Fotografie, bei der der fotografische Prozess und die Fotografie als Thema in den Vordergrund treten, stellt einen bedeutenden Schwerpunkt der Sammlung Peter C. Ruppert dar. Im Interview gibt Inge Dick persönliche Views auf ihre Kunst. Frau Dick, eine Preisverleihung ist der Ausdruck von Wertschätzung und Anerkennung für die Arbeit eines Künstlers oder einer Künstlerin. Was verbinden Sie persönlich mit dem Preis? „Es freut mich sehr, dass meine Arbeit von der Sammlung und Stiftung Peter C. Ruppert gewürdigt wurde.“ Wie wird die Verleihung des P.C. Ruppert Preises voraussichtlich ihr Schaffen verändern? Sie wird mich …“Eher beflügeln, um in Freude weiterzuarbeiten.“
In jüngeren Jahren haben Sie sich mit dem Zen Buddhismus befasst. Hat die Philosophie des Zen Buddhismus ihre Kunst beeinflusst? „Sicher die Stille, die Leere, das Nichts, die Konzentration auf das Hier und Jetzt begleiten mich fast täglich.“ Man liest oft, dass es Ihnen auf außerordentliche Weise gelingt, Kunst und Bau zu vereinen. Das betrifft z. B. sakrale Räume und auch Meditationsräume. Welche besonderen Energien möchten Sie den Räumen mit Ihrer Kunst einhauchen? „Konzentration und Ruhe.“ Wie würden Sie den Satz beenden: „Mein Leben ohne Kunst wäre ...“? „Kann ich mir nicht vorstellen, das wäre für mich trostlos.“ Die diesjährige Preisträgerin lebt heute in Innerschwand am Mondsee in Oberösterreich und gibt eher selten Interviews. Ihre Werke befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen.
Vor neun Jahren, im Jahr 2013, erhielt die Künstlerin und Vertreterin der bulgarischen Neoavantgarde, Dóra Maurer, den mit 15.000 Euro dotierten Preis. Auch diese Preisverleihung fand im Kulturspeicher Würzburg statt. Der Preis Peter C. Ruppert für Konkrete Kunst wurde dieses Jahr zum sechsten Mal verliehen. Der Kunstsammler und Preisstifter Peter C. Ruppert (1934 bis 2019) rief die Stiftung im Jahr 2004 ins Leben. Gemeinsam mit seiner Frau Rosemarie trug er in mehr als drei Jahrzehnten eine Sammlung zusammen, die aktuell über 400 Werke umfasst. Seit zwanzig Jahren ist diese Sammlung im Museum im Kulturspeicher Würzburg als Dauerleihgabe zu Hause.