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Ersatzneubau Brücke Rottendorfer Straße


[27.10.2023] Die Brücke Rottendorfer Straße verbindet die Altstadt und das Frauenland und stellt eine der wichtigsten Verbindungen im städtischen Verkehrsnetz über die Bahnlinie Richtung Süden (Treuchtlingen – Würzburg) dar. Neben diesem Verknüpfungselement gibt es die Bahnunterführung Seinsheimstraße / Valentin-Becker-Straße, die Bahnunterführung Zeppelinstraße / Sieboldstraße (Bahnhaltepunkt Würzburg-Süd) und die Bahnunterführung Erthalstraße / Franz-Ludwig-Straße.

Die Brücke Rottendorfer Straße ist dabei sowohl für den motorisierten Individualverkehr (MIV), als auch für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und für Rettungsdienste eine der wichtigsten und am stärksten frequentierten Verbindungen zwischen Altstadt / Sanderau und Frauenland.


Drohnenbild mit geplantem Neubau
Drohnenbild mit geplantem Neubau (c) Stadt Würzburg


Handlungsbedarf

Die alte Brücke besteht aus zwei Teilbauwerken. Den südlichen Teil bilden das Widerlager (Unterbauten) aus dem Jahr 1870 und der Überbau von 1963 zusammen. Der nördliche Teil ist in den Jahren 1970/71 hergestellt worden. Das Brückenbauwerk hat irreparable Schäden und es besteht dringender Handlungsbedarf. Um Schäden und Unfälle an vorbeifahrenden Zügen zu verhindern, wurden bereits über dem Bahnbereich Notmaßnahmen durchgeführt. Es wurden Netze zum Schutz vor herabfallenden Betonteilen an der Brückenuntersicht angebracht. Weiterhin entspricht die lichte Weite der bestehenden Brücke nicht mehr den Anforderungen der DB Netz AG. Um die Leistungsfähigkeit der Bahn zu erhöhen muss die Weite der neuen Brücke vergrößert werden.


Ansicht Bestand
Ansicht Bestand (c) Stadt Würzburg


Die Arbeiten an dem Brückenbauwerk gestalten sich aufgrund der vorliegenden beengten Platzverhältnisse durch Stadtring Süd auf der Ostseite, der zahlreichen Versorgungsleitungen im Brückenbauwerk sowie der unterführten Bahnstrecke als äußerst komplex und aufwendig. Die Stadt Würzburg hat sich deshalb im Jahr 2015 aus bauausführungstechnischen und wirtschaftlichen sowie verkehrlichen Gründen dafür entschieden, die Brücke Rottendorfer Straße nicht im Bestand unter Aufrechterhaltung einer Fahrtrichtung zu sanieren, sondern die Brücke komplett abzubrechen und neu wiederherzustellen. Die umfangreichen Instandsetzungsarbeiten hätten einen weitaus größeren Aufwand dargestellt und deutlich mehr Sperrpausen der Bahn erforderlich gemacht als bei einem Neubau. Mit dem Beschluss 04/6500-5508/2015 „Ersatzbauwerk Siligmüllerbrücke im Zuge des Neubaus der Brücke Rottendorfer Straße“ wurde der Neubau der Siligmüllerbrücke festgelegt. Die im Mai 2023 eröffnete Brücke dient während der mehrjährigen Bauzeit der Brücke Rottendorfer Straße als eine alternative Verbindung zwischen Innenstadt und Frauenland.


Bauablauf

Um die Straßenbrücke neu bauen zu können, müssen Bohrpfahlwände zur Baugrubensicherung im Bereich des Stadtrings hergestellt werden. Die Baugrubensicherungen würden die bestehenden Leitungen kappen. Daher müssen die Ver- und Entsorgungsleitungen vor Beginn der Bauarbeiten für die Straßenbrücke verlegt werden. Im ersten Schritt werden die im Bereich der Brücke stehenden Oberleitungsmaste versetzt sowie die Speiseleitungen in jeweils einem Kabeltrog neben den Gleisen verlegt. Nachfolgend wird eine neue Brücke für die vorhandenen Versorgungsleitungen parallel zur Straßenbrücke durch die Mainfrankennetze gebaut.

Nach Fertigstellung der Versorgungsbrücke werden die bestehenden Leitungen im Bereich der Rottendorfer Straße umgebaut und über die neue Versorgungsbrücke geführt. Im gleichen Zeitraum müssen auch die Entwässerungsleitungen in der Rottendorfer Straße an die neue Leitungsführung in der Greisingstraße angeschlossen und die betroffenen Schächte umgebaut werden. Erst mit abgeschlossener Leitungsverlegung können die Baugruben zum Ersatzneubau der Straßenbrücke begonnen werden. Der eigentliche Abbruch und Neubau des Brückenbauwerkes findet im Anschluss statt.

Bauablauf Brücke Rottendorfer Straße


Baustellenbedingte Verkehrssituation

Die Arbeiten für die Versorgungsbrücke einschließlich deren Baustellenbedarfsflächen bedeuten auch, dass die Brücke selbst ab dem Januar 2024 für den Verkehr in beide Richtungen gesperrt werden muss. Eine gewisse Zeit lang, spätestens bis zum Abbruch der Brücke, können Fußgänger*innen weiterhin die Brücke und den Stadtring überqueren.

Für die Baustelle bedarf es Baugruben und Sicherheitsabstände, welche in den Stadtring ragen. Folglich müssen die Fahrspuren auf dem Stadtring verlegt und somit die Verkehrsführung geändert werden. Hierbei werden die bestehenden Verkehrsinseln und bereichsweise Gehwege zurück- bzw. überbaut um weiterhin eine zweispurige Verkehrsführung in beide Fahrrichtungen aufrechtzuerhalten. In bestimmten Bauphasen werden weitere verkehrliche Einschränkungen auf dem Stadtring eintreten. Nach aktuellem Stand wird zu jedem Zeitpunkt mindestens eine Fahrspur pro Fahrtrichtung bestehen bleiben.


Verkehrskonzept Rottendorfer Straße
Verkehrskonzept Rottendorfer Straße (c) Stadt Würzburg

Verkehrskonzept Rottendorfer Straße, 5745 KB

Der Abbruch und Neubau des Brückenbauwerkes auf der stark frequentierten Rottendorfer Straße wird sich auf die Verkehrsbeziehungen zwischen Frauenland und Innenstadt auswirken. Die Siligmüllerbrücke wird während dieser Zeit einen großen Teil des Verkehrs aufnehmen müssen und somit die innerstädtischen Verflechtungen für den motorisierten Individualverkehr (MIV), den ÖPNV und den Fuß- und Radverkehr ergänzen bzw. ersetzen. Sowohl die Dimensionen der Brücke als auch die anschließende Siligmüllerstraße werden allerdings nicht den gesamten Verkehr eins zu eins abbilden können. Der Verkehr wird sich zudem andere Wege suchen. Folgende Straßenzüge werden während der Sperrung der Brücke Rottendorfer Straße voraussichtlich stärker belastet werden. Die Achse Seinsheimstraße / Valentin-Becker-Straße wird als die nächstgelegene südliche Verbindung zwischen Frauenland und Innenstadt stärker in den Fokus rücken. Auch die Sieboldstraße als eine wichtige Anschlussstelle zum Stadtring wird mehr Verkehr aufnehmen müssen. Aber auch im nördlichen Bereich wird es voraussichtlich Verkehrsverlagerungen auf die Achse Greinberg – Europastern – Berliner Ring – Ludwigstraße geben.


Verkehrsnetz Brücke Rottendorfer Str. (c) Stadt Würzburg
Verkehrsnetz Brücke Rottendorfer Str. (c) Stadt Würzburg


Einschränkungen in der Verkehrsführung und andere Beeinträchtigungen können deshalb nicht ausgeschlossen werden. Selbstverständlich werden Anstrengungen unternommen, um diese Störungen durch eine gute Koordination des Bauablaufes sowie eine effektive Arbeitsweise so gering wie möglich zu halten. Wir bitten Sie allerdings heute schon um Ihr Verständnis, falls dies nicht immer zu Ihrer Zufriedenheit gelingen sollte.

Damit trotz der baustellenbedingten Situation die Verkehrsmengen abgewickelt, die Verkehrssicherheit gewährleistet und die Anwohner*innen im Bereich der Siligmüllerstraße vor Schleichverkehr durch das Wohngebiet geschützt werden können, wurden präventive Maßnahmen umgesetzt. Vom Stadtring kommend darf in der Siligmüllerstraße weder in die Konradstraße noch in die Sartoriusstraße abgebogen werden. Der Platz, an dem Annastraße und Leiblstraße zusammentreffen, wurde vollständig umgebaut. Neben barrierefreien Bushaltestellen und einer Fußgängerampel wurden die Flächen so umgestaltet, dass ein Abkürzen über die Leiblstraße höchst unattraktiv wird. Des Weiteren ist die Kreuzung Annastraße / Martin-Luther-Straße mit einer Ampelanlage versehen worden, damit die künftigen Verkehrsmengen dort sicher und geregelt abgewickelt werden können.

Die Verkehrsbehörde hält sich die Möglichkeit offen, jederzeit situationsbedingt Änderungen vorzunehmen. Die Verkehrssituation im betroffenen Gebiet wird stets beobachtet und bei Bedarf durch den Einsatz weiterer Maßnahmen nachgebessert.


Geplante Verkehrsführung nach Fertigstellung

Die wesentlichen Punkte kurz zusammengefasst:

  • Freier Rechtsabbieger stadtauswärts auf Stadtring verbessert Leistungsfähigkeit und reduziert Rückstau
  • Zusätzliche Aufstellbereiche auf der neuen Brücke, die den kreuzungsbedingten Rückstau raus aus der Häuserschlucht auf das Brückenbauwerk hin verlagern
  • Wegfall einer Fahrspur in der unteren Rottendorfer Straße, ermöglicht durch den größeren Aufstellbereich auf der Brücke
  • Anlage von Radfahrstreifen bzw. Schutzstreifen für Radfahrende. Im Kreuzungsbereich wurden diese nachträglich dem Grundsatzbeschluss Radverkehrsplanung entsprechend verbreitert.
  • Verkehrsanlagen auf Stadtring Süd werden nicht verändert.
  • Getrennte Signalisierung der Linksabbieger aus der Rottendorfer Straße für mehr Verkehrssicherheit

Lageplan Endzustand
Lageplan Endzustand (c) Stadt Würzburg



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