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Selbsthilfefreundlichkeit im Gesundheitswesen

Krankheit endet meist leider nicht am Entlasstag, an der Kliniktür. Zu Hause, im Alltag, mit der Familie und im Beruf zeigen sich die Herausforderungen, die ein Leben mit Erkrankungen und Handicaps haben kann. Ein Ort der Stärkung hierfür kann eine Selbsthilfegruppe sein.

Durch Kooperationen von Selbsthilfe mit Gesundheitseinrichtungen können Patient:innen schon im Krankenhaus von dieser Möglichkeit erfahren.

Die Zusammenarbeit zwischen Selbsthilfekontaktstellen, Selbsthilfegruppen und Gesundheitseinrichtungen hat eine lange Tradition und ist ein wichtiger Bereich im Aufgabenfeld einer Selbsthilfekontaktstelle. Das Aktivbüro der Stadt Würzburg hat in den letzten fünf Jahren zwei Kooperationen begleitet und unterstützt, eine dritte Kooperation steht kurz vor dem Start.

  • Bereits zum dritten Mal ausgezeichnet und auf insgesamt fünf Jahre Selbsthilfefreundlichkeit ist das Krankenhaus für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in Lohr am Main stolz.
  • Die erste Wiederauszeichnung erlangte im Dezember das Universitätsklinikum Würzburg. Dieses blickt auf drei Jahre Selbsthilfefreundlichkeit zurück.
  • Die Vorbereitungen für die Kooperation mit dem Klinikum Würzburg-Mitte sind angelaufen; im Frühling 2023 startet die Zusammenarbeit durch eine gemeinsame Kick-Off-Veranstaltung.

In allen Kooperationen sind Kontaktstellen-Mitarbeiter:innen beteiligt. Selbsthilfekontaktstellen leisten kooperative Beratung und Netzwerkarbeit. Mit diesen Grundhaltungen unterstützen sie Kooperationen zwischen Selbsthilfe und Gesundheitseinrichtungen.

In der Entwicklung eines „Selbsthilfefreundlichen Krankenhauses“ geht es um die Vernetzung von Partnern, die einiges an Unterschiedlichkeiten und vieles an Gemeinsamkeiten mitbringen: Die Mitarbeiter:innen aus den Gesundheitseinrichtungen sind Expert:innen in den jeweiligen Fachgebieten, sie verantworten Diagnostik, Behandlungsplanungen und Therapien. In der Kooperation mit der Selbsthilfe treffen hauptberufliche Expert:innen auf sogenannte „Betroffenen-Expert:innen“, die ihr eigenes „Erfahrungs-Wissen“ mitbringen und bei Wunsch auch vorstellen.

Gemeinsamkeiten erkennen – Unterschiede anerkennen

Zwei Perspektiven auf eine Fragestellung können weitergehende Möglichkeiten eröffnen, hier liegen die Chancen für Patientinnen und Patienten sowie für deren Angehörige und auch für Mitarbeiter:innen im Gesundheitswesen.

Die Patientenbeteiligung in Gesundheitseinrichtungen hat durch die Kooperation mit der Selbsthilfe eine strukturierte Vorgehensweise, die auf Verstetigung und Nachhaltigkeit ausgelegt ist. Als Ziel winkt die Auszeichnung „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“, verliehen durch das Netzwerk Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung in Berlin.

Weiterführende Infos zu „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen: www.selbsthilfefreundlichkeit.deexterner Link


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