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Erster realer Einsatz für den Tunnel-Rettungszug Würzburg

Hilfe aus Unterfranken für den verunglückten ICE im Landrückentunnel am 26. April 2008

Am 26. April 2008 gegen 23:20 Uhr wurde der Tunnel-Rettungszug aus Würzburg an die ICE-Unfallstelle in den Landrückentunnel angefordert. Ein ICE war aufgrund eines Zusammenstoßes mit einer Schafherde teilweise aus den Gleisen gesprungen. Jeweils 19 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Würzburg und der Rettungsdienste, darunter zwei Notärzte, besetzten den am Hauptbahnhof Würzburg stationierten Rettungszug (RTZ) und fuhren etwa eine halbe Stunde nach der Alarmierung auf der gesperrten Schnellfahrstrecke nach Norden in Richtung Fulda.

Die Mannschaft des Würzburger RTZ suchte die Tunnelröhre südlich der Unfallstelle sowie einen 150m langen und einen 2km langen Rettungsstollen nach Betroffenen ab, die bei der Flucht aus dem Tunnel den fast 10km langen Südweg eingeschlagen haben könnten. Bei der Suche wurden keine Personen angetroffen. Gegen 3:00 Uhr konnte die Rückfahrt angetreten werden.

Erst am Donnerstag zuvor hatten die Führungskräfte der Katastrophenschutzeinheiten aus Würzburg die Bewältigung von Großschadenslagen geübt. Eine angenommene Lage war dabei ein verunfallter ICE in einem Tunnel.


Stichwort Tunnel-Rettungszug:
Die Bahn unterhält für die in den 80er Jahren gebauten Tunnel der ICE-Schnellfahrstrecken in Deutschland sechs sog. Tunnel-Rettungszüge. Mit den Zügen sollen Einsatzkräfte, sowie Gerät und Löschmittel an Einsatzstellen gebracht werden, die Straßenfahrzeuge nicht erreichen können. Verletzte Personen können aufgenommen und versorgt werden. Die Züge werden im Einsatzfall von den öffentlichen Feuerwehren und Rettungsdiensten besetzt. Der Würzburger Zug ist gemeinsam mit dem Zug aus Fulda für die Strecke zwischen den beiden Städten zuständig. Der über 10 km lange Landrückentunnel südlich von Fulda ist der längste Tunnel in diesem Abschnitt. Es war der erste Realeinsatz für den Rettungszug aus Würzburg seit der Indienststellung.
 

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