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Sanfte Landschaftspflege: Schafe fördern Naturschutz, Biodiversität und Biotopvernetzung | Akzeptanz und Rücksicht dringend erbeten

Auf Würzburger Weideflächen sind den ganzen Sommer über Martin Thorwarth und Dietmar Bötsch mit ihren Schafherden im Dienst des Naturschutzes unterwegs. So pflegen sie mit ihren Tieren seit Jahren wertvolle Mager- und Trockenrasen und schützen diese Naturschutzflächen, die auf den nährstoffarmen Muschelkalkstandorten in und um Würzburg zu finden sind.

Dadurch werden Naturräume z. B. am Heuchelhof im Naturschutzgebiet Bromberg-Rosengarten oder auch auf den Kalkmagerrasenflächen am Schenkenfeld als Nahrungs- und Lebensgrundlage für wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten erhalten. Die Hinterlassenschaften der Schafe sind dabei ebenso nützlich, wie die Trittbelastung durch die Tiere. Werden Schafe auf verschiedenen Teilflächen eingesetzt, fördert dies nachweislich den Biotopverbund und den Arterhalt, weil sich Samen und Tiere in der Wolle verfangen und dann einfach im Fell weitertransportiert werden.

In den vergangenen Jahrhunderten sind viele Magerrasen sogar erst durch die extensive Beweidung ziehender Schafherden entstanden. Deshalb ist es naheliegend, die heimischen Lebensräume, die zu den artenreichsten in Mitteleuropa zählen, unter Zuhilfenahme traditioneller Nutzungen zu erhalten.

Die Schäfer: Harte Arbeit und Verantwortung

Auch wenn die Schafbeweidung auf den ersten Blick idyllisch wirkt, bedeutet sie doch für die Schäfer täglich harte und verantwortungsvolle Arbeit. Zäune müssen umgestellt und kontrolliert, die Schafherde zuverlässig versorgt werden.

Auch wenn die Schäfer heute nicht mehr permanent bei ihrer Herde auf der Weide sind, haben sie doch immer das Wohlergehen ihrer Tiere im Blick. Mutterschafe mit Jungtieren oder kranke Schafe werden „zu Hause im Stall“ betreut, bis sie wieder zu ihren Artgenossen auf die Weide zurückkehren können.

Akzeptanz und Rücksicht dringend erbeten

Leider fehlt es vorbeikommenden Menschen manchmal an Verständnis für die Schäferfamilien und die Aufgaben der vierbeinigen natürlichen Rasenmäher: Es ist nicht nur ärgerlich, sondern auch gefährlich für Mensch und Tier, wenn Stromgeräte einfach abgeklemmt, Pfosten oder ganze Zaunteile beschädigt oder Schafe derart verschreckt werden, dass sie ausbrechen und die Gefahr besteht, dass Tiere auf die Straße oder gar Autobahn laufen und von den Schäfern wieder eingefangen werden müssen. Leider passiert dies auf den Würzburger Weideflächen immer wieder.

Deshalb bittet die Stadt Würzburg um Verständnis, Akzeptanz, Respekt und Wertschätzung für die vierbeinigen Landschaftspfleger und ihre Begleiter. Die beweideten Bereiche sind mit der Stadt Würzburg und dem Fördergeber abgestimmt und dürfen nicht betreten werden, so lange dort die Schafherden gepfercht sind. Bitte beachten Sie auch: Finger weg von den elektrischen Zäunen und Stromgeräten - hier kann man sich nicht nur selbst schädigen, sondern auch die Sicherheit der Schafe ist gefährdet. „Bitte bleiben Sie auf den ausgewiesenen Schotterwegen und lassen Sie die Schafe in Ruhe weiden.

Schafherde am Heuchelhof im Naturschutzgebiet Bromberg-Rosengarten
Schafherde am Heuchelhof im Naturschutzgebiet Bromberg-Rosengarten Andre Hahn, Stadt Würzburg

Das Schaf: ein echtes Mulittalent

Schafe sind im Übrigen nicht nur natürliche Rasenmäher, die den Lebensraum von Insekten und anderen kleinen Tieren erhalten, die Biodiversität fördern und den Dünger für einen langanhaltend gesunden und fruchtbaren Boden liefern.

Die flauschigen Wollelieferanten sind intelligente und sehr soziale Tiere, die im Lauf ihres Lebens langhaltende Freundschaften eingehen.

Die Milch der Pflanzenfresser hat einen höheren Gehalt an Vitamin A, Vitamin E, Vitamin D und Vitamin B12 als Kuhmilch und enthält reichlich Kalzium und Phosphor.

Weitere Informationen und Kontakt

Fachabteilung Naturschutz und Landschaftspflege
Tel. 0931 37– 2630
naturschutz@stadt.wuerzburg.de

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