Jäger der Nacht: Fledermäuse im Ringpark
Fledermausquartiere im Ringpark: Wohnungen zu jeder Jahreszeit
Im Ringpark finden Fledermäuse je nach Art sowohl Sommer- als auch Winterquartiere. Unterschlupf bietet vor allem der alte Baumbestand. Der Schutz alter Bäume und solcher mit Höhlen ist deshalb besonders wichtig. Fledermäuse brauchen mehrere, nah beieinanderliegende Quartiere. Es gibt im Ringpark aber auch Fledermäuse, die an Gebäuden oder unter Hausdächern wohnen. In der kalten Jahreszeit sind zum Beispiel die angrenzenden Keller am Rennweg oder die Kasematten im Residenzgelände wichtige Überwinterungsquartiere. Diese gilt es zu sichern und zu erhalten. So können Fledermäuse ungestört die insektenarme Zeit im Winter verschlafen.
Nutzung als Sommerquartier: Großer Abendsegler (Männchen)
Nutzung als Winterquartier: Graues Langohr, Braunes Langohr, Breitflügelfledermaus, Großes Mausohr, Zwergfledermaus, Mopsfledermaus
Ein gedeckter Tisch: Nahrungssuche im Ringpark
Die Breitflügelfledermaus, Rauhautfledermaus & Zwergfledermaus, die den Ringpark nur als Jagdhabitat zur Nahrungssuche nutzen, finden hier einen wertvollen Lebensraum. Auf der Suche nach Insekten jagen sie über Staudenbeete und entlang der Gehölzstreifen bis hoch in die Bäume. Sie verwenden dabei eine raffinierte Methode zur Orientierung: die „Echoortung“. Mit Hilfe von Ultraschallrufen können selbst kleinste Mücken in dunkler Nacht aufgespürt werden. Dicht über dem Teich am Röntgenring und im Klein Nizza schlecken die Fledermäuse Wasser. Sie trinken im Flug!
Aufzucht der Jungen
Der Fledermaussommer ist geprägt von der Jungenaufzucht. Fledermäuse sind Säugetiere. Die Jungen kommen nackt und blind zur Welt und werde bis zur Selbstständigkeit mit Muttermilch aufgezogen. Fledermausweibchen bilden Wochenstubenkolonien. In diesen Kindergärten können sich die Jungtiere nachts gegenseitig wärmen, während die Mütter auf der Jagd sind. Die in einem Quartier geborenen Weibchen kehren später selbst wieder dorthin zurück. So bilden sich jahrzehntelange Quartiertraditionen.
Die schnellen Flieger im Ringpark: Die Großen Abendsegler
Mit bis zu 40 cm Flügelspannweite zählt der Große Abendsegler zu den Riesen unter den heimischen Fledermausarten. Er ist ein schneller, wendiger Flieger, der früh am Abend beobachtet
werden kann.
Während die Männchen hier im Ringpark bleiben, verlassen uns die Weibchen im Frühjahr und wandern mehrere hundert Kilometer Richtung Nordost.
In den dortigen, insektenreichen Seengebieten ziehen sie über den Sommer ihre Jungen auf. Danach kehren die Weibchen wieder zurück. Im Herbst, zur Paarungszeit, besetzen die Männchen ihre Quartiere in Baumhöhlen. Durch Paarungsrufe werden die Weibchen im Ringpark auf sie aufmerksam. Große Abendsegler überwintern in Gruppen hinter Fassadenverkleidungen oder in Baumhöhlen.
Wussten Sie, dass im Ringpark 10 der 25 heimischen Fledermausarten vorkommen?
Weitere Informationen
zu Fledermäusen in Würzburg finden Sie hier.