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60 Jahre Élysée-Vertrag: Deutsch-Französischer-Ausschuss feiert und diskutiert in Paris

Der Élysée-Vertrag markiert einen Meilenstein in den deutsch-französischen Beziehungen. Bundeskanzler Adenauer und Präsident de Gaulle besiegelten vor 60 Jahren - am 22. Januar 1963 - die Freundschaft zwischen zwei Ländern, die sich zuvor im 19. und 20. Jahrhundert in blutigen Kriegen gegenüberstanden. Diese Versöhnung wurde insbesondere auf kommunaler und regionaler Ebene schnell mit Leben gefüllt und führte schließlich zu einer verlässlichen Freundschaft, die ganz Europa Stabilität verlieh. Entsprechend lud nun auch der deutsche Botschafter in Paris, Dr. Hans-Dieter Lucas, zu einer Feierstunde primär die Mitglieder des Deutsch-Französischen Ausschusses im Rat der Gemeinden und Regionen Europas. Unter den Gästen am 1. Februar war auch Oberbürgermeister Christian Schuchardt. Würzburg ist Europastadt und mit der Stadt Caen in der Normandie begründete man bereits vor den historischen Unterschriften im Élysée-Palast eine bis heute sehr lebendige Städtepartnerschaft.

Im festlichen Rahmen im Palais Beauharnais in Paris stand aber nicht nur die Geschichte der beiden Nachbarländer im Fokus, sondern die heutige Lage in Europa. Die Versammlung erörterte die Rolle der kommunalen Ebene bei der Einbindung der Ukraine in die Europäische Union. „Es ist konsequent eine Verbindung zwischen der Vertragsunterzeichnung vor 60 Jahren und dem aktuellen Krieg in Europa herzustellen. Angesichts der heutigen Herausforderungen lohnt sich der Blick zurück in Europas Geschichte. Dieses Beispiel zeigt, Unrecht und Hass können überwunden werden. Die Menschen sehnen sich nicht nach Imperien, sondern nach Frieden, Freiheit und Wohlstand“, so Schuchardts Fazit nach dem hochkarätig besetzten Austausch. Zu diesem Programmpunkt sprach auch Andreii Dranchuk, Bürgermeister der Stadt Chotyn in der Ukraine.

Staatsministerin Dr. Anna Lührmann sendete für das Auswärtige Amt eine Videobotschaft an die rund 50 Vertreter beider Länder, unter ihnen der deutsche Präsident des Ausschusses und die französische Präsidentin des Ausschuss-Pendants CFA, zahlreiche BürgermeisterInnen und Vertreter politischer Stiftungen. Das Treffen aus einem feierlichen Anlass wurde so zu einem deutsch-französischen Erfahrungsaustausch ganz im Zeichen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und dessen Folgen auch auf die Kommunen im Herzen Europas.

(02.20.2023)

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