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School Bikers: Würzburg will mehr Kinder sicher aufs Rad bringen

Mit Beschluss des Schul- und Sportausschusses möchte Würzburg „Modellregion Radfahren in der Schule – School Bikers“ werden.

Damit soll Radfahren im Sportunterricht einen höheren Stellenwert erhalten – auch wenn es in Würzburg schon so viele School-Biker-Schulen gibt wie in keiner anderen bayerischen Stadt. Dies ist aber zum größten Teil im Engagement der betreffenden Lehrerinnen und Lehrer begründet.

Nun sollen, nach dem Wunsch von Bürgermeisterin Judith Jörg, Strukturen weiterentwickelt, lokal zuständige Akteure benannt, die noch nicht teilnehmenden Schulen das Projekt „Radfahren an Schulen“ schmackhaft machen sollen, weitere Lehrer für den Mountainbike-Unterricht ausgebildet, Räder beschafft und Fahrradwerkstätten eingerichtet werden. Besonderes Augenmerk wird auf die Mittelschulen gelegt werden, denn Würzburg hat noch keine School-Biker-Mittelschule.

Was die School Biker auszeichnet, darüber informierte im letzten Schul- und Sportausschuss Michael Kreil aus Bad Brückenau. Er ist Schulsportbeauftragter des Bayerischen Radsportverbandes und präsentierte folgende Zahlen: 75 % der Eltern haben Angst, ihr Kind mit dem Fahrrad in die Schule zu schicken, in Bayern bestehen an manchen Schulen nur 50 % der Viertklässler die Fahrradprüfung. In Würzburg sind die Zahlen nicht so erschreckend, hier bestehen nur bis zu 20 % die Fahrradprüfung nicht. Dennoch bleibt eine Schnittmenge betroffener Kinder, die sich dann vielleicht gar nicht mehr aufs Rad traut. „Eltern brechen immer mehr weg, beim Schwimm- wie beim Radfahrunterricht“, bedauert Kreil. Lehrkräfte, die selbst organisiert Rad- und Mountainbiken unterrichten, bräuchten daher mehr Unterstützung von Stadt und Land, um noch mehr Kinder aufs Rad zu bringen. „School Bikers“ leiste aber noch mehr. Langfristig könne ein anderes Mobilitätsverhalten forciert, zu einem gesunden Lebensstil erzogen werden, so Kreil, und: „School Bikers dienen auch der Inklusion, Integration und vor allem dem Vermeiden von Unfällen und damit der Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr.“

150 Schulen in Bayern haben ausgebildete Mountainbike-Lehrerinnen und -Lehrer, 60 sind als „School-Biker-Schulen“ qualifiziert. An diesen Schulen gibt es neben dem Unterricht, der Sicherheitstraining und Unfallschutz umfasst, auch Infrastruktur wie Werkstätten. Stadtradeln, Projektwochen, Wettbewerbe, Schüleraustausche mit anderen Schulen – bis hin nach Israel, wo es auch School Bikers gibt. „Aufgrund der einstimmigen Zustimmung der Mitglieder des Schul- und Sportausschusses zur Modellregion Radfahren in der Schule“, freut sich 3. Bürgermeisterin Judith Jörg, „können wir baldmöglichst mit der Benennung von lokalen Akteuren beginnen, die wir in die Schulen schicken, damit sie für die Teilnahme an dem Projekt School Bikers werben. Ich denke, das System wird wachsen und sehe auch Chancen in Kooperationen zwischen Schulen, die bereits School-Biker-Schulen sind. Wir ermöglichen noch mehr Kindern dadurch eigene Mobilität dank eines sicherheitsbasierten Unterrichts, der sie stärkt und ihnen zugleich Spaß macht.“

(08.03.2023)

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