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Keine dicke Luft mehr im Klassenzimmer

Leonhard-Frank-Grundschule erhält Lüftungsanlage. Weitere Schulen wurden ebenfalls ausgerüstet. 

Leonhard Frank Grundschule Lüftungsgerät
Leonhard Frank Grundschule Lüftungsgerät Claudia Lother
Ganz neu im Schuldienst: Die fest installierte Anlage hinter Bürgermeisterin Judith Jörg (2.v.li.) sorgt in der Leonhard-Frank-Grundschule für Frischluft. Li. Konrektorin Brigitte Fritsch, 2. v.re. Hans-Berthold Wiegand und Sven Jungbauer (re.), beide Fachbereich Schule. Foto (c): Claudia Lother

Der Hauptdarsteller dieser Mitteilung befindet sich auf dem Foto direkt hinter der Bürgermeisterin, auch wenn er sich in unscheinbarem Weiß dem Hintergrund anpasst und gar nicht groß auffällt, nicht einmal akustisch. Dabei gewährleistet die fest eingebaute Anlage, dass die Luft in diesem 60 m² großen Klassenzimmer in der Leonhard-Frank-Grundschule dezentral gereinigt wird, indem sie verbrauchte Luft absaugt und mit Frischluft von außen tauscht. Die Stadt Würzburg hat unlängst die kleineren Klassenzimmer in der Grundschule am Heuchelhof mit diesen Anlagen ausgerüstet. Bürgermeisterin Judith Jörg besuchte die Grundschule, um sich von der Wirksamkeit der Geräte ein Bild zu machen.

Schon ausgestattet mit den fest installierten Lüftungsgeräten sind die Leonhard-Frank-Grundschule am Standort Rottenbauer, die Grundschule Dürrbachgrund, der Neubau des Wirsberg-Gymnasiums, Teile der FOS/BOS und der David-Schuster-Realschule. Der Stadtrat hatte in Coronazeiten über dieses Thema abgestimmt und folgte dreimal mehrheitlich dem Verwaltungsvorschlag, auf mobile Luftfilter zu verzichten. Denn diese reinigen zwar die Luft, beseitigen aber nicht Luftfeuchte und Kohlendioxid aus der Atmung. Das bedeutet, dass weiterhin regelmäßig die Fenster zum Stoßlüften geöffnet werden müssen. Stattdessen werden in Würzburg schrittweise bei Generalsanierungen oder Neubauten feste Anlagen in Schulräumen eingebaut. Lediglich für schwer zu lüftende Räume wie in wenigen Klassenzimmern im Röntgen-Gymnasium, in der Max-Dauthendey- und in der Goethe-Kepler-Grundschule waren mobile Geräte angeschafft worden. Bürgermeisterin Judith Jörg hatte seit Beginn der Diskussion, an den Vorgaben des Bundesumweltamts orientiert, die festinstallierten den mobilen Lüftungsanlagen vorgezogen. Die Zustimmung und guten Erfahrungen der Schulleitungen, in denen die fest installierten Anlagen schon ihren Schuldienst tun, geben ihr Recht. Leonhard-Frank-Konrektorin Brigitte Fritsch bemerkte bereits am ersten Tag, dass die Schülerinnen und Schüler durchaus konzentrierter waren und nicht so schnell ermüdeten. Der CO2-Gehalt im Klassenzimmer beweist mit einem Wert von nicht einmal 600 ppm eine gute Belüftung des Raumes. CO2-Werte über 1000 ppm sorgen bereits für einen Leistungsabfall, über 1200 ppm sind sie schlecht für das gesundheitliche Wohlbefinden und sorgen für Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Verschlimmerung von Allergien und eine größere Verbreitung von Viren. „Im Gegensatz zu den vielfach geforderten mobilen Luftfiltern, die die Luft nur umwälzen und nicht vom Lüften entbinden, sorgen diese festinstallierten Anlagen für Luftaustausch und damit für frische Luft im Klassenzimmer. Es war die absolut richtige Entscheidung, Zug um Zug die festen Anlagen bei Generalsanierungen oder Neubauten von Schulgebäuden einzubauen und so nachhaltig zu investieren“, bekräftigt die dritte Bürgermeisterin und Schulreferentin Judith Jörg. Gerade auch Kinder mit Pollenallergien dürften besonders von den Lüftungsgeräten profitieren.

Weitere Schulen werden nach und nach mit den fest installierten Lüftungsanlagen ausgerüstet, im Zuge von Generalsanierungen oder bei Neubauten. Der Einbau im Bestand ist natürlich um ein Vielfaches teurer als im Neubau, erklären Hans-Berthold Wiegand und Sven Jungbauer vom Schulreferat der Stadt Würzburg, die in der Fachabteilung Technik für den Bauunterhalt, den wirtschaftlichen Unterhalt und das Gebäudemanagement der Schulen zuständig sind. Die Gesamtsumme der drei dezentralen Lüftungsanlagen in der Leonhard-Frank-Grundschule Heuchelhof beläuft sich auf 100.000 Euro, der Freistaat fördert die Anschaffung der Geräte mit 80 %, der Eigenanteil der Stadt Würzburg liegt in dieser Schule bei 20.000 Euro. Das Förderprogramm ist bereits ausgelaufen. Beantragt wurde die Maßnahme im Januar 2022 und beauftragt im Mai 2022. Die Stadt Würzburg ist als Sachaufwandsträger zuständig für den Bau und Betrieb von öffentlichen Grund-, Mittel-, Realschulen und Gymnasien. Insgesamt sind 36 Schulen unter Trägerschaft der Stadt an 38 unterschiedlichen Standorten mit 700 Klassenräumen, 380 Fachräumen und 45 Sporteinrichtungen.


(26.04.2023)

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