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Generalmusikdirektor Enrico Calesso verzichtet auf weiteren Vertrag am Mainfranken Theater

Eine Findungskommission wird zur Nachfolgersuche berufen

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GMD Enrico Calesso_
GMD Enrico Calesso Foto (c) Falk von Traubenberg Mainfranken Theater

Generalmusikdirektor Enrico Calesso wird das städtische Angebot auf Verlängerung seines Vertrages am Mainfranken Theater nicht annehmen. Dies hat er der Verwaltungsspitze und der Werkleitung mitgeteilt. Enrico Calesso ist seit der Spielzeit 2011/2012 Generalmusikdirektor am Würzburger Mainfranken Theater. Sein Engagement wurde aufgrund seiner herausragenden Arbeit und großen Erfolge zweimal verlängert, sein aktueller Dienstvertrag läuft noch zwei Jahre, bis zum August 2025. Aufgrund der vertraglichen Regelungen muss eine Fortsetzung von Calessos Engagements in diesem Sommer entschieden werden. Kulturreferent Achim Könneke und Enrico Calesso haben in den vergangenen Wochen hierzu intensive und vertrauensvolle Gespräche geführt.

Enrico Calesso führt aus: „Ich bedanke mich bei Herrn Oberbürgermeister Schuchardt und Herrn Kulturreferent Könneke für das sehr wertschätzende Angebot zur Vertragsverlängerung, das mich sehr geehrt hat. Ich habe mich dennoch nun entschlossen, mich neuen künstlerischen Herausforderungen zuzuwenden. Diese Entscheidung fiel mir sehr schwer, da ich mich allen Kolleginnen und Kollegen im Haus, sowie den von mir sehr geliebten Würzburgerinnen und Würzburgern tief verbunden fühle. Auf die anstehenden schönen Projekte in Würzburg freue ich mich sehr!“

„Ich kann“, so Kulturreferent Könneke, „die verschiedenen Beweggründe unseres beliebten Generalmusikdirektors sehr gut nachempfinden. Für Würzburg aber bedaure ich seinen Entschluss sehr. Unter seiner Leitung hat sich die Musik, also die Konzerte des Philharmonischen Orchesters und das Musiktheater, zum künstlerischen Herz unseres Theaters entwickelt. Enrico Calesso ist darüber hinaus ein umworbener Gastdirigent in Österreich und Italien und somit der wichtigste internationale Botschafter der Musik- und Kulturstadt Würzburg. Ich bin Enrico Calesso für seine großartigen künstlerischen Leistungen und für die ausgesprochen vertrauensvolle Zusammenarbeit sehr dankbar.“

Oberbürgermeister Christian Schuchardt ergänzt: „Würzburg verliert mit Enrico Calesso leider auch eine herausragende Persönlichkeit, die nicht nur im Theater und Orchester, sondern in der breiten Stadtgesellschaft als Mensch und Kollege sehr beliebt ist. Wir hätten ihn gern als bewundernswert erfolgreichen musikalischen Leiter, Chefdirigent und Generalmusikdirektor gehalten. Gleichzeitig freue ich mich, wenn so gute Leute wie unser Generalmusikdirektor auch woanders ebenso erfolgreich wirken. Ich bin überzeugt, dass ihm das gelingen wird.“

Markus Trabusch, Intendant des Mainfranken Theaters, führt zur Entscheidung des Generalmusikdirektors aus: „Enrico Calesso wird bis 2025 eine bemerkenswert erfolgreiche Ära des Mainfranken Theaters in Musiktheater und Konzert geprägt haben. Ich kann nachvollziehen, dass er sich nun neuen Karriereschritten öffnen will. Unvergesslich wird mir unsere Zusammenarbeit bei Verdis Rigoletto bleiben, die für mich ein Glücksfall in der Zusammenarbeit von Szene und Musik in der Oper darstellte. Ich wünsche ihm alles Gute für die weitere Laufbahn."

Der Geschäftsführende Direktor des Mainfranken Theaters, Dirk Terwey, bedauert das absehbare Ende der Zusammenarbeit ebenso: "Enrico Calesso ist als Künstler, Mensch und Kollege immer ein wahrer Glücksfall für unser Haus gewesen. Als Generalmusikdirektor und Chefdiplomat in Sachen Musik begeistert er nicht nur unser Publikum, sondern hat durch seine Arbeit neue qualitative Maßstäbe für die Musiktheatersparte und das Konzert gesetzt. Ich bedaure sehr, dass wir ihn auf unserem Weg zum Staatstheater bald nicht mehr an unserer Seite haben werden. Aber ich freue mich gleichzeitig auf die kommenden Musiktheaterpremieren und Konzerte, die wir hier in Würzburg noch mit ihm erleben dürfen. "

Die Verwaltung hat den Werkausschuss des Mainfranken Theaters soeben in seiner heutigen Sitzung informiert und schlägt vor, eine Findungskommission zu berufen und baldmöglichst mit der Suche einer oder eines Nachfolgers zu beginnen.


(19.07.2023)

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