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47 Musizierende aus Dundee zu Gast: Schottische Partnerstadt zieht beim Stramu alle Register

Fast war es ein Festival im Festival: vielleicht wäre „Mac Stramu“ der passende Titel.

Dundee Musiker Empfang-4

Beim diesjährigen Straßenmusikfestival von Freitag bis Sonntag in der gesamten Würzburger Innenstadt mischten 47 Musikerinnen und Musiker aus der Partnerstadt Dundee kräftig mit. Drei Formationen begeisterten bei der bereits 20. Auflage dieser Kultur-Großveranstaltung Fans ganz unterschiedlicher Genres. Mit dabei und auch unplugged eine schottische Naturgewalt: die traditionelle Pipe Band. Schüler im Alter von 13 bis 18 Jahren spielten Dudelsack, Snare und Bass Drum und waren mit den Karo-Kilts auch optisch ein absoluter Hingucker. Die Formation war am Sonntag auf dem Unteren Markt im Nu von einer riesigen und begeisterten Zuschauermenge eingekreist. 

In Dundee ist man stolz auf insgesamt 13 schulübergreifende Musik-Formationen. Zu den Projekten zählen auch eine große Rock-Formation mit 16 Mitgliedern, die beispielsweise durch eine Bläsergruppe auch Lady-Gaga oder James-Band-Songs mit einem vielschichtigen Sound neuinterpretieren. Und schließlich fanden auch „Ceol Dun Deagh“ (gesprochen: „Cool Dundee“) schnell eine Fangemeinde – beispielsweise beim Auftritt im Rathaus-Innenhof. Das Quartett brachte durch Border Pipes oder die traditionelle schottische Geige ungewohnte, aber sehr eingängige Klänge mit in die Partnerstadt. 

Weil die Schülerinnen und Schüler und der Betreuerstab am Wochenende viele Stunden Bühnenprogramm absolvierten, blieb erst am Montag Zeit für die obligatorische Stadtführung und auch einen feierlichen Empfang im Rathaus. Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg nutzte die Gelegenheit sich bei allen Künstlern zu bedanken. Sie erinnerte an frühere Treffen im Zeichen der Musik. So gibt es beispielsweise auch ein Musical-Projekt, das die Städte verbindet und immer wieder aus Schülerinnen und Schülern mit wenig Vorlaufzeit künstlerische Höchstleistungen herauskitzelt. Die Idee zur jetzigen Stramu-Beteiligung reifte bereits im Juni 2022 als Musiker aus Würzburgs Partnerstädten - nicht nur aus Dundee - gleichzeitig den Kanon von Pachelbel spielten. Roth-Jörg stellte den jungen Besuchern anhand des Wandgemäldes von Wolfgang Lenz die Stadt vor und empfahl den Älteren im Saal, dass man Würzburg auch für länger besuchen könne, um beispielsweise an der Hochschule für Musik zu studieren.  

Lord Provost Bill Campbell führte die Delegation politisch an. Er dankte für den Austausch mit Bürgermeisterin Jörg-Roth und ihren Amtskollegen Martin Heilig, die Oberbürgermeister Christian Schuchardt im Urlaub vertraten, und das Interesse der Stadträte bei vielen Einzelterminen. Von der künstlerischen Leistung zeigte er sich schwer beeindruckt: „Ihr habt die Herzen der Würzburger im Sturm erobert. Ihr ward wundervolle Botschafter für unsere Stadt und ich wünsche allen von euch für eure weiteren Karrieren viel Erfolg.“ Sein Dank galt auch den Organisatoren auf beiden Seiten, die den Festivalauftritt in einer „amazing atmosphere“ erst ermöglicht hatten. Seinen persönlichen musikalischen Beitrag sah er darin, dass ihn der ein oder andere Würzburger auf dem Weg zum Rathaus aufgrund seiner dicken Amtskette vielleicht für einen Rapper gehalten haben könnte. Nicht nur über diesen Scherz wurde im Rathaus viel gelacht. Dundee und Würzburg genossen bei hochsommerlichen Temperaturen Tage eines unbeschwerten Austauschs mit vielen musikalischen Leckerbissen und geschätzt 100.000 Stramu-Besucher konnten sich von der guten Laune anstecken lassen.

Dundee Pipe Band-2

„Dundee Pipe Band 2“
Schottische Klänge am Fuße der Marienkapelle: Die traditionelle Pipe Band bereicherte das Straßenmusikfestival musikalisch und optisch. Ein kraftvolles Zeichen der Verbundenheit der beiden Partnerstädte. Foto: Georg Wagenbrenner
 

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