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Das Weib denkt – und alles muss neu verhandelt werden

Textbuch zum Theaterstück Hannah und Elisabeth erschienen

Hannah und Elisabeth
Hannah und Elisabeth (c) Petra Steinbach

Adrian Kleine-Kappenberg (juristische Fakultät), Boris Wagner, Ulrike Schäfer, Dr. Pia Beckmann, Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg, Daniel Osthoff und Petra Müller-März nach der Präsentation ihres Projekts.


Hoch über Würzburg, im Turm des Grafeneckart, haben kürzlich die Macherinnen und Macher des Theaterstücks „Hannah und Elisabeth“ ihr Projekt vorgestellt.
Vor gut einem Jahr wurde die Idee geboren, das Thema „Die Bedeutung der Frau in unserer Gesellschaft“ in einem Theaterstück zu behandeln. Der Sammelband „Das Weib denkt“ mit Essays, Novellen, Gedichten und Märchen der frühen Frauenrechtlerin Elisabeth Dauthendey war für Daniel Osthoff von Würzburg liest e.V. die Initialzündung zu diesem Vorhaben. Schnell konnte er Dr. Pia Beckmann, ehemalige Oberbürgermeisterin und Vorsitzende des Vereins pics4peace e.V., nicht nur für diese Idee, sondern sogar für die Übernahme der weiblichen Hauptrolle gewinnen. Die für ihre literarische Arbeit bereits mehrfach ausgezeichnete Autorin Ulrike Schäfer schrieb den Text, installierte eine zweite weibliche Hauptfigur und erarbeitete mit Regisseur und Co-Autor Boris Wagner die szenische Umsetzung. Bereits im Juni diesen Jahres feierte das Stück Premiere und wurde sowohl in der Bibliothek der Juristischen Fakultät der Universität Würzburg als auch vor ausverkauftem Haus in der Stadtbücherei im Falkenhaus aufgeführt.
Soweit so gut, könnte man sagen und sich zufrieden zurücklehnen. Nicht jedoch diese Akteurinnen und Akteure! Sie wollen dafür sorgen, dass das Thema Gleichberechtigung im Sinne von gleichberechtigter Verteilung von Macht und Verantwortung sowie im familiären Umfeld von Erwerbsarbeit und Sorgearbeit zwischen Mann und Frau auch in der jüngeren Generation präsent ist und diskutiert wird. So soll das Textbuch kostenfrei an Schulen abgegeben werden, die sich mit diesem Thema im Unterricht beschäftigen oder gar das Theaterstück nachspielen möchten. Denn „alte Traditionen und Normen müssen hinterfragt und neu verhandelt werden“, so Dr. Pia Beckmann. Dem stimmt die städtische Gleichstellungbeauftragte Petra Müller-März zu und weist darauf hin, dass die Gleichberechtigung bis 1977 noch nicht im Familienrecht verankert war und seit der Unterhaltsrechtsreform 2008 Nachteile eher für die Person entstehen, die sich um die Betreuung der Kinder kümmert bzw. gekümmert hat. Voll und ganz hinter dem Ansatz, das Theaterstück in Form eines Textbuchs Schulen und damit eben jüngeren Menschen zur Verfügung zu stellen, steht auch Stadtschulrätin und Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg. „Es ist ein wichtiges Vorhaben, unter Jugendlichen eine Diskussion über Gleichberechtigung anzuregen und sie mit möglichst vielen jungen Menschen in Schulen und Jugendgruppen zu führen“, so Roth-Jörg.
Neben dem Textbuch zu „Hannah und Elisabeth“ gibt es eine Aufzeichnung der Vorführung in der Bibliothek der Juristischen Fakultät sowie einen Kurzfilm über die Bedeutung der Frau in unserer Gesellschaft unter dem Titel „Besser leben, Frauen beteiligen“, beides hier zu finden: https://www.pics4peace.de/tagebuch/detailansicht/news/die-bedeutung-der-frau
Das Projekt wurde von Würzburg liest e.V. und pics4peace e.V. durchgeführt. Es wurde gefördert von Demokratie leben Würzburg, dem Bezirk Unterfranken, der Stadt Würzburg, der Sparkassenstiftung und den Juristen Alumni Würzburg e.V.


(4.1.2024)
 
 

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