Generalkonsulin Lador-Fresher in Würzburg: Persönlicher Bezug zu Jehuda Amichai
Die Sparkasse erinnerte bereits vor wenigen Wochen mit dem traditionellen Neujahrsdukaten an den großen Lyriker, der in Würzburg geboren wurde. Zudem wird im Jubiläums-Jahr erstmals ein von der Stadt neu vergebener Literatur-Preis seinen Namen tragen. Umso größer war die persönliche Überraschung, die Talya Lador-Fresher, die Leiterin des Generalkonsulats des Staates Israel für Süddeutschland, zum Antrittsbesuch bei Oberbürgermeister Christian Schuchardt mitbrachte. Der im Jahr 2000 in Israel verstorbene Literat gehörte zu ihrer Großfamilie und sie hat somit auch besonders enge persönliche Beziehungen zu Würzburg und der Region über ihre Vorfahren. Ihr Onkel, der in Giebelstadt lebte, war der Cousin Ludwig Pfeuffers, so der deutsche Name aus dem später Jehuda Amichai wurde, was zurückübersetzt aus dem Hebräischen „Mein Volk lebt“ bedeutet.
Insofern nahm beim Gespräch im Würzburger Rathaus „Kultur und Literatur“ und der deutsch-israelische Austausch auf diesem Feld einen großen Platz ein. Zu den Feierlichkeiten rund um den 100. Geburtstag plant Lador-Fresher einen weiteren Besuch in Würzburg.
Oberbürgermeister Christian Schuchardt zeigte sich begeistert über diese besondere Verbundenheit der Diplomatin zu Würzburg.
Das Gespräch war aber nicht nur ein Austausch über Kunst und das heutige jüdische Leben in Würzburg, auch die dramatische Gegenwart in Nahost bestimmte das erste Treffen zwischen der Generalkonsulin und Würzburgs Oberbürgermeister. Lador-Fresher berichtete, wie sie nur wenige Wochen nach Amtsantritt in München, den barbarischen Überfall auf Israel durch die Hamas als schwere Zäsur für ganz Israel erlebte und wie omnipräsent der 7. Oktober bis zum heutigen Tag geblieben ist. Die Morde, die noch immer gefangen gehaltenen Geiseln und der Krieg im Gaza-Streifen bestimmen seither auch ihre diplomatische Arbeit entscheidend mit. Über jede Solidaritätsadresse, beispielsweise auch eine Lichtinstallation des Mainfranken-Theaters habe sie sich in der schweren Phase nach dem Schock sehr gefreut.