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Ehrenbürgerin Rosemarie Ruppert verstorben

Würzburg verliert eine große Stifterin und Kunstsammlerin

Rosemarie Ruppert, Ehrenbürgerin der Stadt Würzburg, ist, wie jetzt bekannt wurde, am 28. Februar 2024 in Riesa im Kreis ihrer Familie und Vertrauten verstorben. Würzburg trauert um die große Stifterin und Freundin der Stadt.

Rosemarie Ruppert-2018
Rosemarie Ruppert-2018
Rosemarie Ruppert. Das Foto stammt von 2018. (c) Fotostudio Urbschat, Berlin

„Mit Rosemarie Ruppert verlieren wir eine wichtige Persönlichkeit mit großem Herzen, die Würzburg immer sehr zugetan war. Wir haben es ihrem Einsatz und ihrer freundschaftlichen Zuneigung zu verdanken, dass die Sammlung Konkreter Kunst seit 2002 im Museum im Kulturspeicher zu sehen ist“, sagt Oberbürgermeister Christian Schuchardt. Mit großer Expertise hat das Ehepaar Peter C. und Rosemarie Ruppert eine Sammlung Konkreter Kunst aufgebaut, die europaweit die bedeutendste ihrer Art ist. Sie bietet einen repräsentativen Überblick über die Konkrete Kunst in Europa von 1945 bis heute. „Dass diese Sammlung höchster Qualität seit 2002 im Würzburger Museum im Kulturspeicher zu sehen ist, erfüllt mich mit großem Stolz und großer Dankbarkeit“, betont Schuchardt.

Seit ihrer Heirat 1989 teilte Rosemarie das Sammlerleben Peter C. Rupperts hautnah, trug „die Askese des Sammlerlebens klaglos mit“, wie es Peter C. Ruppert einmal formulierte, „von der Verwendung der finanziellen Mittel bis hin zur Opferung der gesamten gemeinsamen Freizeit für die Kunst.“ Die Qualität, das Exemplarische im Kontext der Sammlung stand immer im Mittelpunkt und Rosemarie Ruppert zeigte sich selbst „kompromisslos für die Sache“. Würzburg war Rosemarie Ruppert von Beginn an sehr freundschaftlich zugetan und unterstützte ihren Ehemann engagiert darin, die Sammlung Konkreter Kunst nach Würzburg zu verlegen. Das Areal am Alten Hafen bot die Möglichkeit, die Sammlung dauerhaft und im Zusammenhang zu präsentieren. 1992 gab es bereits erste Kontakte nach Würzburg, zeitweise wohnte das Ehepaar Ruppert sogar in der Domstadt. In den ersten Jahren nach Eröffnung des Museums im Kulturspeicher waren sie häufig in Würzburg. Höhepunkte in ihrem Beisein waren die Jubiläen zum 5. und 10. „Speichergeburtstag“ und die Preisverleihungen des „Preises Peter C. Ruppert für Konkrete Kunst in Europa.“

QR-Code Peter C. und Rosemarie Ruppert _ Josef Linschinger
QR-Code Peter C. und Rosemarie Ruppert _ Josef Linschinger
Die Sammlung Konkreter Kunst im Museum im Kulturspeicher trägt den Namen der Sammler und Stifter Rosemarie und Peter C. Ruppert. Der österreichische Künstler Josef Linschinger hat das Ehepaar in einem konkreten Porträt verewigt: Zwei miteinander eng verzahnte QR-Codes – rot und blau – symbolisieren die Verbundenheit des Sammlerehepaares. Foto (c):Andreas Bestle

Das Wirken der Familie Ruppert erstreckt sich auch auf die Gründung der Peter C. Ruppert Stiftung im Jahr 2004 und die Vergabe des „Preises Peter C. Ruppert“, mit dem namhafte europäische Konkrete Künstlerinnen und Künstler ausgezeichnet werden. Der Preis wurde bisher alle drei Jahre vergeben und ist in Höhe von 15.000 Euro dotiert. Die letzte Preisträgerin war Inge Dick im Jahr 2022. Damals besuchte Rosemarie Ruppert den Würzburger Kulturspeicher, bereits von Krankheit gezeichnet, ein letztes Mal und stiftete auch das Preisgeld.

Rosemarie und Peter C. Ruppert trugen in mehr als drei Jahrzehnten eine Sammlung Konkreter Kunst zusammen, die aktuell mehr als 420 Werke von 254 europäischen Künstlerinnen und Künstlern und einen Zeitraum von 1945 bis heute umfasst. Die Vielfalt der Medien und Materialien ist beeindruckend und widmet sich auch der Konkreten Fotografie wie kein anderes Museum. Mit der Sammlung Peter C. Ruppert begründete das in 2002 neu geschaffene Museum im Kulturspeicher sein Profil. Peter C. Ruppert verstarb 2019 nach schwerer Krankheit in Berlin.

„Es war für Würzburg immer eine große Ehre, dass Rosemarie Ruppert auch nach dem Tod ihres Mannes uns weiter die Treue hielt und wir gemeinsam mit ihr ein letztes Mal in 2022 den Peter C. Ruppert Preis überreichen konnten. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren und senden der Familie unser aufrichtiges Beileid und tiefes Mitgefühl“, so Schuchardt. Die Stadt Würzburg ehrte das Ehepaar bereits 2004 mit dem Ehrenring und 2008 mit der Ehrenbürgerwürde.

Von Samstag, 23. März, bis Ostermontag, 1. April 2024, wird im Museum im Kulturspeicher ein Kondolenzbuch für Rosemarie Ruppert ausliegen.

Öffnungszeiten: Di 13-18 Uhr, Mi 11-18 Uhr, Do 11-19 Uhr, Fr, Sa, So 11-18 Uhr, montags geschlossen, Ostermontag geöffnet.


(18.03.2024)

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