Seit Ende 2020 gibt es in der Stadt Würzburg eine neue, eigens für den erzieherischen Kinder- und Jugendschutz geschaffene, halbe Stelle. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt mittlerweile im Bereich Jugendmedienschutz - also alles rund um das Thema Digitale Medien und Medienkompetenz.
Unterscheidung „Erzieherischer“ und „Ordnungsrechtlicher“ Jugendschutz
Was genau bedeutet „Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz“?
„Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz umfasst Informations-, Aufklärungs-, Beratungs- und Schulungsangebote öffentlicher und privater Träger des Erziehungssektors, insbesondere der Jugendhilfe und Schule, an junge Menschen, Eltern und Erziehungsberechtigte zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gefährdungen und Beeinträchtigungen ihres Entwicklungsprozesses. Die abwehrende Perspektive richtet sich insbesondere auf Tatbestände wie gesundheitsgefährdende Stoffe (…), Medieninhalte (…), auf konfliktträchtiges soziales Verhalten (…) oder sonstige Verletzungen von Persönlichkeitsrechten.“ (NIKLES, Bruno W.: Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz. In: BÖLLERT, Karin (Hrsg.): Kompendium Kinder- und Jugendhilfe. Wiesbaden: Springer Verlag, 2018, S. 771)
Geregelt ist der Erzieherische Kinder- und Jugendschutz in §14 SGB VIII.
Der „Ordnungsrechtliche Jugendschutz“ ist für den Vollzug der Jugendschutzgesetze zuständig. Er richtet sich primär an Erwachsene, Gewerbetreibende und an Institutionen. Aufgabe des Ordnungsrechtlichen Jugendschutzes ist in erster Linie die Ahndung von Gesetzesverstößen.
Rechtliche Folge von Verstößen können Verwarnungen und oder Bußgelder sein. Für den Ordnungsrechtlichen Jugendschutz wird aktuell eine neue Person gesucht, sobald die halbe Vollzeitstelle besetzt ist, wird es hier weitere Infos dazu geben.
In diesen Empfehlungen geht es um die Entwicklung und Stärkung professioneller Haltungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen. Diese in gemeinsamer Diskussion entstandene Sammlung zentraler Aspekte der Prävention wurde vor dem Hintergrund des Würzburger Missbrauchsfalls 2019 vom Fachbereich Jugend und Familie der Stadt Würzburg in intensiver Zusammenarbeit mit den Erziehungsberatungsstellen der Diakonie, der Stadt Würzburg und des SkF Würzburg e.V., der Ev. Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Würzburg, dem Universitätsklinikum Würzburg: Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, dem Polizeipräsidium Unterfranken: Beauftragte der Polizei für Kriminalitätsopfer, Pro Familia Würzburg, Wildwasser Würzburg e.V., Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt erstellt.
Empfehlungen Kinderschutz, 296 KBWenn Sie eine Kindeswohlgefährdung nach § 8a SGB VIII melden möchten, klicken sie bitte hier.
Jugendliche, die sich gerade in einer Krise befinden und (anonyme) Hilfe suchen, können hier interessante Tipps und Links finden: wuerzburg.de/alleskrise
Mehrmals im Jahr finden an weiterführenden Schulen in Würzburg für Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen Workshoptage im Projekt „Flashback“ statt, seit Sommer 2024 wird Flashback durch das evaluierte Präventionsprojekt "Cannabis Quo Vadis" ersetzt. Weitere Infos zu Cannabis Quo Vadis finden sich hier: Cannabis - quo vadis? - Villa Schöpflin (villa-schoepflin.de)
„Flashback“ ist ein Präventionsprojekt zum Thema Cannabis und Legal highs.
Das Ursprungsprojekt stammt aus Schweinfurt und wird seit 2019 mit leichten Veränderungen als Kooperationsprojekt der Polizei Unterfranken übernommen. Organisiert wird das Projekt vor allem von der Suchtpräventionsfachstelle der Stadt Würzburg in Trägerschaft der Diakonie.
An vier Stationen bekommen die Schüler:innen Hintergrundinformationen zu illegalen Drogen (v.a. Cannabis und Legal highs), deren Herstellung, Wirkung und Folgen (u.a. strafrechtliche, etc.). Außerdem werden die Schüler:innen sensibilisiert für das Thema Sucht und verschiedene Konsummuster, bekommen Risikokompetenzen und Alternativen an die Hand und werden informiert über Anlauf- und Hilfestellen.
Auch die Stelle des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes der Stadt Würzburg ist mit der Person Kilian Schick bei dem Projekt dabei und übernimmt an manchen Workshoptagen eine Flashback-Station.
Ein ausführliches Konzept zum Projekt findet sich:
Konzept Koordinationsstelle Flashback Stadt Würzburg, 867 KB |
Zusammen mit Florian Leis vom Projekt "Medienzirkus" des Stadtjugendrings Würzburg führt Kilian Schick vom erzieherischen Kinder- und Jugendschutz regelmäßig Elternabende zum Thema "Digitale Medien" durch. Die Elternabende finden in der Regel digital statt, bei bestimmten Themen (z.B. LAN-Party und Smartphone-Einstellungen) wird sich aber auch in Präsenz getroffen.
Folgende Elternabende sind aktuell geplant:
12.09.2024, "Alles Einstellungssache", Eltern-Kind-Abend in Präsenz im Kilianeum (17:00 - 19:00 Uhr inkl. Pizza)
Anmeldung bis 10.09.2024 per Email an jugendschutz@stadt.wuerzburg.de
Die Teilnahme ist auf 15 Familien begrenzt, frühzeitig anmelden lohnt sich
Anmeldung inkl. Essen und Getränke kostenlos
Referenten: Florian Leis vom Stadtjugendring Projekt „Medienzirkus“ und Kilian Schick, erzieherischer Kinder- und Jugendschutz Stadt Würzburg
Alles Einstellungssache! Was eine schöne Alltagsweisheit in verschiedensten Lebensbereichen ist, bewahrheitet sich auch beim Thema Digitale Medien.
Damit Kinder und Jugendliche gut geschützt ihre ersten digitalen Schritte gehen können, widmen wir uns an diesem Eltern-und-Kind-Abend dem Thema "Einstellungsmöglichkeiten bei Smartphones".
Ob das Auslesen der Bildschirmzeit, die Freigabe von Zahlungsmitteln oder das Unterbinden des automatischen Speicherns von Medien bei WhatsApp - wir beleuchten verschiedene Bereiche der Smartphonenutzung von Kindern UND Erwachsenen und nehmen die Einstellungen im praktischen Teil des Abends auch gleich gemeinsam durch.
In der Pause gibt es für alle Teilnehmenden kostenlos Pizza und Getränke.
Bitte erscheinen Sie mit Kind und nehmen, falls vorhanden, Ihr eigenes Smartphone und das Smartphone ihres Kindes mit.
Wir erklären die Einstellungen in den Betriebssystemen Android und IOS. Für Android Smartphones legen Sie sich bitte im Vorfeld für sich und Ihr Kind jeweils einen Google-Account an und installieren Sie nach Möglichkeit "Google Family Link", für Iphones erstellen Sie bitte für sich und Ihr Kind je eine eigene Apple ID.
Die Teilnahme am Eltern-Kind-Info-Abend ist inklusive Pizza und Getränke kostenlos.
10.10.2024, "Was geht APP?!?", digitaler Elternabend zum Thema Appnutzung bei Jugendlichen, 19:00 Uhr online via Zoom
19:00 – 21:00 Uhr digital via Zoom
Anmeldung bis 09.10.2024 per Email an jugendschutz@stadt.wuerzburg.de
Referenten: Florian Leis vom Stadtjugendring Projekt „Medienzirkus“ und Kilian Schick, erzieherischer Kinder- und Jugendschutz Stadt Würzburg
Chatten & DMs, Selfies schießen, Likes checken, durch Tiktok swipen, Stories teilen…
Teenager sind täglich mehrere Stunden in unzähligen sozialen Netzwerken unterwegs. Aber wie genau funktionieren diese Apps? Was genau ist eigentlich Tiktok? Und wieso nur machen sie das?
Wir versuchen, ein wenig Licht ins elterliche Dunkel des Social-media-Dschungels zu bringen, indem wir die Funktionsweisen der Apps erklären und die Faszination dahinter verständlich machen.
Außerdem zeigen wir Ihnen, welche Risiken eventuell hinter dem nächsten Selfie lauern und wobei man die Kinder anfangs begleiten sollte.
Weitere geplante Elternabende 2024 (Infos folgen):
14.11.2024, 19:00 - 21:00 Uhr digital via Zoom: Digitale Medien im Grundschulalter
Falls Sie Leitung einer Einrichtung für Kinder- und Jugendliche sind und einen Elternabend organisieren möchten, kontaktieren Sie gerne das Medienpädagogische Referentennetzwerk Bayern: https://www.stiftung-medienpaedagogik-bayern.de/Projekte/Medienpaedagogisches_Referentennetzwerk_Bayern/159_Ziel_und_Konzept.htm
Das Jugendschutzgesetz (JuSchG) regelt unter anderem den Verkauf und den Konsum von Tabak und Alkohol, den Aufenthalt in Diskotheken, Gaststätten und Kinos in Deutschland.
Der Gesetzestext findet sich HIER.
Eine Übersicht als Aushang (auch für Veranstaltungen oder Einrichtungen mit Getränkeausschank) findet sich hier:
Aushang_Jugendschutz _August_2022, 544 KB
Seit 2024 ist der Besitz und Konsum von Cannabis in Einschränkungen legal.
Das Gesetz richtet sich hier aber nur an volljährige Personen. Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist der Konsum und Besitz von Cannabis weiterhin nicht erlaubt.
In Sichtweite von z.B. Kindergärten, Spielplätzen, Schulen, aber auch Jugendzentren und -Treffs ist der Konsum generell verboten und es gibt in Bayern mittlerweile auch einen beachtlichen Bußgeldkatalog bei Missachtung des Gesetzes.
So muss man z.B. beim Konsum in Anwesenheit Minderjähriger aktuell mit einem Bußgeld von 1000 Euro rechnen.
Alle weiteren gesetzlichen Regelungen in Bayern zum Thema Cannabis, sowie weiterführende Infos finden Sie hier: Cannabis - Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (bayern.de)
Besuchen Sie die Seiten des „Medienpädagogische Netzwerk Würzburg“
Sehr interessant gestaltet ist die Infobroschüre des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.
Weitere nützliche Infos zum Thema Jugendschutz finden sich außerdem auf der Homepage der
Aktion Jugendschutz Landesarbeitsstelle Bayern e.V (AJ)
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Hier findet sich nach Bereichen sortiert noch eine Auflistung von Links und Einrichtungen, die auf unterschiedliche Themen im Bereich Jugendschutz spezialisiert sind:
Allgemeine Erziehungsfragen:
Erziehungsberatung der Stadt Würzburg
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Sucht (Drogen, Nikotin, Alkohol, Spielsucht, etc.):
Suchtpräventionsfachstelle in der Stadt Würzburg
Jugend- und Drogenberatung für Würzburg und Umgebung
Suchtberatung Caritas
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Medien:
FLIMMO - Elternratgeber für TV, Streaming & YouTube
Broschüre zum Umgang mit digitalen Medien in der Familie
Medienpädagogik in der Stadtbücherei
Hilfe im sicheren Umgang mit Medien
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Sexualität:
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Sexuelle Gewalt:
Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz
Kilian Schick
Karmelitenstraße 43
97070 Würzburg
Tel: 09 31 - 37 33 56
Fax: 0931 - 37 35 04
kilian.schick@stadt.wuerzburg.de