Seit 1.11.2020 gibt es in der Stadt Würzburg eine neue, eigens für den erzieherischen Kinder- und Jugendschutz geschaffene, halbe Stelle. Im Moment werden verschiedene Projekte und Konzepte entwickelt, vor allem im Bereich Jugendmedienschutz.
Unterscheidung „Erzieherischer“ und „Ordnungsrechtlicher“ Jugendschutz
Was genau bedeutet „Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz“?
„Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz umfasst Informations-, Aufklärungs-, Beratungs- und Schulungsangebote öffentlicher und privater Träger des Erziehungssektors, insbesondere der Jugendhilfe und Schule, an junge Menschen, Eltern und Erziehungsberechtigte zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gefährdungen und Beeinträchtigungen ihres Entwicklungsprozesses. Die abwehrende Perspektive richtet sich insbesondere auf Tatbestände wie gesundheitsgefährdende Stoffe (…), Medieninhalte (…), auf konfliktträchtiges soziales Verhalten (…) oder sonstige Verletzungen von Persönlichkeitsrechten.“ (NIKLES, Bruno W.: Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz. In: BÖLLERT, Karin (Hrsg.): Kompendium Kinder- und Jugendhilfe. Wiesbaden: Springer Verlag, 2018, S. 771)
Geregelt ist der Erzieherische Kinder- und Jugendschutz in §14 SGB VIII.
Der „Ordnungsrechtliche Jugendschutz“ ist für den Vollzug der Jugendschutzgesetze zuständig. Er richtet sich primär an Erwachsene, Gewerbetreibende und an Institutionen. Aufgabe des Ordnungsrechtlichen Jugendschutzes ist in erster Linie die Ahndung von Gesetzesverstößen.
Rechtliche Folge von Verstößen können Verwarnungen und oder Bußgelder sein. Für den Vollzug des Ordnungsrechtlichen Jugendschutz ist in Würzburg der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) zuständig.
Jugendkulturhaus Cairo „Kiffen erlaubt – und dann?”
25.05.2023, 19:00 - 21:00 Uhr
Wie bereiten wir uns als Stadt Würzburg vor allem im Bereich Jugendschutz bestmöglich auf die kontrollierte Abgabe von Cannabis und damit einhergehende Herausforderungen vor?
Dass Cannabiskonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen seit Jahren zunimmt, während Alkohol und -Tabakkonsum in den letzten Jahren im Großen eher abnimmt*, zeigt, dass es wichtig ist, verstärkt auf Präventionsangebote zum Cannabis-Konsum zu setzen.
Bei der Podiumsdiskussion soll es weniger um die Frage gehen „Cannabis legalisieren oder nicht?“, denn diese Frage hat die Politik ja längst beantwortet, sondern eher um die Frage, wie wir mit der anstehenden Legalisierung und eventueller Effekte auf das Konsumverhalten Jugendlicher umgehen sollten.
Sind wir gut ausgestattet mit Präventionsangeboten oder gibt es hier noch Luft nach oben? Brauchen wir neue oder mehr Präventionsangebote aufgrund der anstehenden Legalisierung? Was für Herausforderungen kommen im Bereich Jugendschutz auf uns als Kommune zu?
Diese Fragen diskutieren, moderiert von Felix Hofmann, folgende Personen auf dem Podium:
1. Prof. Dr. Romanos, Klinikdirektor Kinder- und Jugendpsychiatrie Würzburg
2. Matthias Weber, Leitender Polizeidirektor Polizeiinspektion Würzburg Stadt
3. Holger Faust, Leitung Jugend- und Drogenberatung, Stadt Würzburg
4. Steffen Siegel, Sachgebietsleitung Jugendhilfe im Strafverfahren, Stadt Würzburg
5. Hannah Strauch, Suchtprävention Bayerisches Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG)
6. Miriam Ehrenfried, Jugendbeteiligung Stadtjugendring Würzburg
Publikumsfragen werden am Ende der Diskussion mit aufgegriffen, es besteht auch die Möglichkeit, Fragen per Smartphone an die Moderation zu spielen.
Eintritt kostenlos
In diesen Empfehlungen geht es um die Entwicklung und Stärkung professioneller Haltungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen. Diese in gemeinsamer Diskussion entstandene Sammlung zentraler Aspekte der Prävention wurde vor dem Hintergrund des Würzburger Missbrauchsfalls 2019 vom Fachbereich Jugend und Familie der Stadt Würzburg in intensiver Zusammenarbeit mit den Erziehungsberatungsstellen der Diakonie, der Stadt Würzburg und des SkF Würzburg e.V., der Ev. Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Würzburg, dem Universitätsklinikum Würzburg: Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, dem Polizeipräsidium Unterfranken: Beauftragte der Polizei für Kriminalitätsopfer, Pro Familia Würzburg, Wildwasser Würzburg e.V., Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt erstellt.

Wenn Sie eine Kindeswohlgefährdung nach § 8a SGB VIII melden möchten, klicken sie bitte hier.
Mehrmals im Jahr finden an weiterführenden Schulen in Würzburg für Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen Workshoptage im Projekt „Flashback“ statt.
„Flashback“ ist ein Präventionsprojekt zum Thema Cannabis und Legal highs.
Das Ursprungsprojekt stammt aus Schweinfurt und wird seit 2019 mit leichten Veränderungen als Kooperationsprojekt der Polizei Unterfranken übernommen. Organisiert wird das Projekt vor allem von der Suchtpräventionsfachstelle der Stadt Würzburg in Trägerschaft der Diakonie.
An vier Stationen bekommen die Schüler:innen Hintergrundinformationen zu illegalen Drogen (v.a. Cannabis und Legal highs), deren Herstellung, Wirkung und Folgen (u.a. strafrechtliche, etc.). Außerdem werden die Schüler:innen sensibilisiert für das Thema Sucht und verschiedene Konsummuster, bekommen Risikokompetenzen und Alternativen an die Hand und werden informiert über Anlauf- und Hilfestellen.
Auch die Stelle des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes der Stadt Würzburg ist mit der Person Kilian Schick bei dem Projekt dabei und übernimmt an manchen Workshoptagen eine Flashback-Station.
Ein ausführliches Konzept zum Projekt findet sich:
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Konzept Koordinationsstelle Flashback Stadt Würzburg, 867 KB |

Zusammen mit Florian Leis vom Projekt "Medienzirkus" des Stadtjugendrings Würzburg führt Kilian Schick vom erzieherischen Kinder- und Jugendschutz regelmäßig Elternabende zum Thema "Digitale Medien" durch. Die Elternabende finden in der Regel digital statt, bei bestimmten Themen (z.B. LAN-Party und Smartphone-Einstellungen) wird sich aber auch in Präsenz getroffen.
Folgende Elternabende sind aktuell geplant:
Montag, 26.06.2023
Eltern-Kind-Info-Abend "Alles Einstellungssache!"
17:00 - 19:00 Uhr Café Domain
Anmeldung bis 23.06.2023 per Email an kilian.schick@stadt.wuerzburg.de
Die Teilnahme ist auf 15 Familien begrenzt, frühzeitig anmelden lohnt sich
Alles Einstellungssache! Was eine schöne Alltagsweisheit in verschiedensten Lebensbereichen ist, bewahrheitet sich auch beim Thema Digitale Medien.
Damit Kinder und Jugendliche gut geschützt ihre ersten digitalen Schritte gehen können, widmen wir uns an diesem Eltern-und-Kind-Abend dem Thema "Einstellungsmöglichkeiten bei Smartphones".
Ob das Auslesen der Bildschirmzeit, die Freigabe von Zahlungsmitteln oder das Unterbinden des automatischen Speicherns von Medien bei WhatsApp - wir beleuchten verschiedene Bereiche der Smartphonenutzung von Kindern UND Erwachsenen und nehmen die Einstellungen im praktischen Teil des Abends auch gleich gemeinsam durch.
In der Pause gibt es für alle Teilnehmenden kostenlose Pizza und Getränke.
Bitte erscheinen Sie mit Kind und nehmen, falls vorhanden, Ihr eigenes Smartphone und das Smartphone ihres Kindes mit.
Wir erklären die Einstellungen in den Betriebssystemen Android und IOS. Für Android Smartphones legen Sie sich bitte im Vorfeld für sich und Ihr Kind jeweils einen Google-Account an und installieren Sie nach Möglichkeit "Google Family Link", für Iphones erstellen Sie bitte für sich und Ihr Kind je eine eigene Apple ID.
Die Teilnahme am Eltern-Kind-Info-Abend ist inklusive Pizza und Getränke kostenlos.
Donnerstag, 13.07.2023
Digitaler Elternabend "Einstieg in die Smartphonewelt"
19:00 - spät. 21:00 Uhr online via Zoom
Anmeldung bis 12.07.2023 per Email an kilian.schick@stadt.wuerzburg.de
Kinder besitzen immer früher ein eigenes Smartphone. Und außerdem haben natürlich "alle anderen auch schon eines".
Doch wann ist hierfür wirklich der geeignete Zeitpunkt und was gilt es alles zu beachten?
Wie kann ich mein Kind vor den Gefahren im Netz schützen und trotzdem digitale Teilhabe ermöglichen?
Wir geben Ihnen Tipps, wie sie ihre Kinder auf dem Weg zur selbstbestimmten und souveränen Handynutzung begleiten und sie sicherer in die Smartphone-Welt einsteigen lassen.
Der Abend ist quasi der erweiterte, theoretische Input zum praktischen Elternabend "Alles Einstellungssache".
Falls Sie Leitung einer Einrichtung für Kinder- und Jugendliche sind und einen Elternabend organisieren möchten, kontaktieren Sie gerne das Medienpädagogische Referentennetzwerk Bayern: https://www.stiftung-medienpaedagogik-bayern.de/Projekte/Medienpaedagogisches_Referentennetzwerk_Bayern/159_Ziel_und_Konzept.htm
Das Jugendschutzgesetz (JuSchG) regelt unter anderem den Verkauf und den Konsum von Tabak und Alkohol, den Aufenthalt in Diskotheken, Gaststätten und Kinos in Deutschland.
Der Gesetzestext findet sich HIER.
Eine Übersicht als Aushang (auch für Veranstaltungen oder Einrichtungen mit Getränkeausschank) findet sich hier:

Aktueller Hinweis: Eine übersichtliche Erläuterung zur Reform des Jugendschutzgesetzes (in Kraft getreten am 01.05.2021) findet sich HIER auf Seite 4-6.
Besuchen Sie die Seiten des „Medienpädagogische Netzwerk Würzburg“
Sehr interessant gestaltet ist die Infobroschüre des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.
Weitere nützliche Infos zum Thema Jugendschutz finden sich außerdem auf der Homepage der
Aktion Jugendschutz Landesarbeitsstelle Bayern e.V (AJ)
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Hier findet sich nach Bereichen sortiert noch eine Auflistung von Links und Einrichtungen, die auf unterschiedliche Themen im Bereich Jugendschutz spezialisiert sind:
Allgemeine Erziehungsfragen:
Erziehungsberatung der Stadt Würzburg
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Sucht (Drogen, Nikotin, Alkohol, Spielsucht, etc.):
Suchtpräventionsfachstelle in der Stadt Würzburg
Jugend- und Drogenberatung für Würzburg und Umgebung
Suchtberatung Caritas
Flashback Drogenpräventiosprojekt
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Medien:
FLIMMO - Elternratgeber für TV, Streaming & YouTube
DAK Studie Mediensucht Corona 2020
Broschüre zum Umgang mit digitalen Medien in der Familie
Medienpädagogik in der Stadtbücherei
Hilfe im sicheren Umgang mit Medien
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Sexualität:
Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz
Kilian Schick
Karmelitenstraße 43
97070 Würzburg
Tel: 09 31 - 37 33 56
Fax: 0931 - 37 35 04
kilian.schick@stadt.wuerzburg.de