Der barocke Baumeister Joseph Greissing
2021
Aktionstag zur Barocken Baukunst und zum Baumeister Joseph Greissing im 300. Todesjahr am 17. Juli in der Innenstadt
Am 17. Juli 2021 führten auf dem Kiliansplatz hinter dem Würzburger Dom um 12 Uhr und 12:45 Uhr Schüler*innen der Max-Dauthendey-Grundschule ein historisches Rollenspiel auf. Dabei wurden Anekdoten und Informationen zu den drei wichtigen Baumeistern der Barockzeit Antonio Petrini, Joseph Greissing und Balthasar Neumann zum Besten gegeben.
Als bauliches Highlight wurde am selben Ort eine große, extra konstruierte Holzkuppelkonstruktion direkt unter dem Himmelszelt aufgebaut.
Die drei Schüler*innen in den Rollen der Baumeister Antonio Petrini, Balthasar Neumann und Joseph Greissing. Foto: Barbara Shatry.
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das Himmelszelt und Joseph Greissing
Joseph Greissing (1664 - 1721) gehört neben Antonio Petrini und Balthasar Neumann zu den wichtigsten Baumeistern und Architekten der Barockzeit. Wie von diesen Beiden stehen auch von Greissing mehrere herausragende Bauwerke in Würzburg. Darunter das Gartenpalais im Juliusspital sowie die Würzburger Pfarrkirche St. Peter und Paul, die 1717 bis 1720 entstand und somit das letzte große Bauwerk Greissings darstellt. Besonders seine Kuppelkonstruktionen waren wegbereitend und sind das Herausragende an Greissings Werk.
Im Jubiläumsjahr, 300 Jahr nach seinem Tod, wurden vom Fachbereich Kultur diverse Kooperationsprojekte entwickelt, die Greissing und dessen Werk würdigen und zugleich einem größeren Publikum bekannter machen sollen. So wurde ein Programm erstellt, das nicht nur die herausragende Bedeutung des architektonischen Werkes des Baumeisters Joseph Greissing für Würzburg aufzeigtl, sondern auch darauf angelegt ist, verschiedene Zielgruppen durch interessante Vermittlungskonzepte in ganz unterschiedlicher Art und Weise anzusprechen.
Das Programm hierzu umfasste für das Jubiläumsjahr 2021 im Einzelnen:
• Architekturhistorische Stadtrundgänge
In Kooperation mit den Würzburger Gästeführern wurden ab Mai 2021 verschiedene Stadtrundgänge zur Würzburger Barockbaukunst und den bekannten Baumeistern angeboten. Die Rundgänge richteten sich sowohl an Touristen als auch an die Würzburger Bevölkerung.
• Kulturelle Bildung
Am 17. Juli 2021, 12 Uhr und 12.45 Uhr gaben auf dem Kiliansplatz hinter dem Dom die Schüler*innen der 4. Klasse der Max-Dauthendey-Grundschule mit ihrer architekturbegeisterten Lehrerin Barbara Shatry im historischen Rollenspiel Anekdoten und Informationen zu den drei Baumeister Petrini, Greising und Neumann zum Besten.
Als Highlight wurde auf dem Kiliansplatz, direkt unter dem Himmelszelt, in Anlehnung an die alte, barocke Handwerkskunst von Jan Fischer (Schreiner und Architekt) und Johannes Wegener (Schreiner und Sozialpädagoge) eine große Holzkonstruktion erbaut, die auf das Werk Greissings verwieß und den Betrachter ins Staunen versetzte.
Geodätische Kuppeln in groß und klein, Foto: Franziska Fröhlich
Buntes Treiben auf dem Kiliansplatz, Foto: Franziska Fröhlich
Es hält!
Foto: Franziska Fröhlich
• Lehrerfortbildung
Anlässlich des Jubiläums wurde im September 2021, ebenfalls unter der Leitung von Barbara Shatry, Grund- und Mittelschullehrerin in Würzburg und Mitglied in der Landesarbeitsgemeinschaft Architektur und Schule, eine Lehrerfortbildung für unterfränkische Lehrkräfte durchgeführt, die das Thema der „baukulturellen Bildung“ und deren Vermittlungsstrategien an Schulen aufgriff und somit den Multiplikatoren wichtige, neue Impulse aufzeigte. Unter dem Titel „Der Himmel auf Erden“ - sakrale Kuppelbauten des fränkischen Barocks wurde an den Beispielen der Würzburger Baumeister Antonio Petrini, Josef Greissing und Balthasar Neumann den Lehrern vermittelt, wie man Schüler*innen barocke Sakral- bzw. Profanbauten an außerschulischen Lernorten näher bringt. In einem anschließenden Workshop wurde aufgezeigt, wie Kinder und Jugendliche einfache Kuppelkonstruktionen im handlungs- und produktionsorientierten Unterricht in der Schule bauen können. Die Lehrerfortbildung fand in Verbindung mit einer Stadtführung durch den Architekturhistoriker Dr. Johannes Sander statt.