Eigenkompostierung
Die älteste Form der Wiederverwertung ist die Kompostierung. Kompost ist ein wertvoller Dünger und Bodenverbesserer. Er gibt den Pflanzen Widerstandskraft gegen Schädlinge. Außerdem ersetzt Kompost Torf, der aus den wenigen noch bestehenden Hochmooren gewonnen wird und den Gartenboden sauer macht. Mit Eigenkompostierung reduzieren Sie Ihren Hausmüll um 20% und Sie können auf den Zukauf von Dünger und Bodenverbesserern verzichten.
So kompostieren Sie richtig:
Komposthaufen
- auf natürlichem, gelockertem Boden im Schatten anlegen
- nicht in einer Mulde anlegen, auf gute Belüftung achten
- Materialien gut mischen, auch gröbere Abfälle (Zweige, Häcksel) dazugeben
- trockene und feuchte Abfälle vermischen
- bei langer Trockenheit Komposthaufen ab und zu gießen
- nicht zu viel frischen Rasenschnitt auf einmal aufsetzen, evtl. vorher trocknen
- Kompost im Frühjahr umsetzen
- nach dem Umsetzen einen zweiten Komposthaufen für Frischmaterial ansetzen
- im nächsten Frühjahr den fertigen Kompost sieben oder ungesiebt auf die Beete geben und nicht zu tief einarbeiten. Achtung, auch mit Kompost kann man überdüngen!
Schnellkomposter
- auch auf gelockertem Boden aufstellen, aber an einem sonnigen Platz
- von Frühjahr bis Herbst Belüftung öffnen
- frische Erde oder Kompost als Starter dazugeben
- auf gute Mischung der Materialien achten
- nicht zu viel feines Material auf einmal hineingeben
- auf Sauerstoffzufuhr achten, ab und zu das Material im Behälter auflockern
- Inhalt nicht zu feucht, aber auch nicht zu trocken werden lassen
- geringe Mengen fertigen Kompost aus seitlichem Schieber entnehmen
- bei Entnahme von größeren Mengen Zylinder abheben, fertigen Kompost entnehmen, nicht verrotteten Kompost wieder hineingeben
Der Komposthaufen in Pyramiden- oder Mietenform ist dem Schnellkomposter auf jedem Fall vorzuziehen, da dieser aus Plastik besteht und irgendwann als Abfall entsorgt werden muß. Ist wenig Platz im Garten, können Sie statt eines Schnellkomposters auch einen Kompostbehälter aus zusammensteckbaren Brettern verwenden, der zudem auch billiger ist. Auf Kompostpräparate können Sie ganz verzichten. Selbst ein Zusatz von Kalk ist nicht erforderlich, da ein ausgereifter Kompost einen neutralen pH-Wert hat.
Trotz großer Sorgfalt treten immer wieder Probleme auf. Was ist zu tun...
- wenn der Komposthaufen zu feucht ist?
Komposthaufen umsetzen, evtl. mit Häckselmaterial abdecken.
- ...wenn der Komposthaufen zu trocken ist?
erkennbar an weißem Pilzbefall; Komposthaufen gießen und bei Regen nicht abdecken.
- ...wenn der Komposthaufen unangenehm riecht?
Kompost bekommt zu wenig Sauerstoff; umsetzen und grobes Material beimischen.
- ...um starken Unkrautbewuchs zu vermeiden?
umsetzen, mit Häckselmaterial oder Folie abdecken.
- ...mit Queckenwurzeln, Schachtelhalm und ähnlichem?
vertrocknen lassen; dann erst kompostieren
- ...mit gejätetem Unkraut?
beim Kompostieren darauf achten, daß sich Unkraut nicht an der Oberfläche des Komposthaufens befindet; möglichst tief einarbeiten.
- ...mit zuviel Rasenschnitt?
nur teilweise sofort kompostieren, evtl. vorher trocknen lassen; Rasenschnitt zum Mulchen verwenden.
- ...mit Schalen von Südfrüchten?
sind kompostierbar, da evtl. vorhandene Spritzmittel innerhalb von drei Monaten abgebaut werden.
- ...bei Ameisen?
Komposthaufen feuchter halten.
- ...bei Rattenbefall?
Fleisch-, Fisch- und Knochenabfälle nicht kompostieren.
Mit Fragen zur Eigenkompostierung wenden Sie sich bitte an die Umweltstation der Stadt Würzburg, Nigglweg 5, Tel: 0931 - 37 44 00
Einen Infoflyer zur Eigenkompostierung finden Sie hier.