Umwelt und Klima

Kennzahlen zu Regenhäufigkeit und Regenmenge in Würzburg

Bemessungsgrundlagen für Entwässerungs- bzw. Versickerungsanlagen - r(15,1)

Die Kenntnis von Häufigkeit und Menge des Niederschlags ist bei der Planung von Anlagen zur Bemessung folgender Regenwassernutzungs- bzw. Entwässerungsanlagen erforderlich:

  1. Zulaufquerschnitt
  2. Reinigungsanlagen (Filter, Absetzbecken, Ölabscheider...)
  3. Speichervolumen der Zisterne
  4. Versickerungsanlagen
  5. Ablauf in den Kanal oder ein Oberflächengewässer

Hierfür sind Angaben erforderlich, mit wieviel Niederschlag bei einem Starkregen (z. B. Sommergewitter "Wolkenbruch") in einem kurzen Zeitraum zu rechnen ist. Für die Bemessung von Kanälen etc. wird der sogenannte Bemessungsregen herangezogen. Dieser gibt an, welche Regenmenge pro Hektar beim stärksten 15-minütigen Regen eines Jahres pro Sekunde abfließt.

Für Würzburg beträgt der Bemessungsregen r(15,1) = 106 l/s*ha. Zur Absicherung vor Schäden bei größeren Ereignissen können auch Regenereignisse mit seltenerer Wiederkehr herangezogen werden.


Die Starkregenstatistik für Würzburg

... finden Sie hier.externer Link

Wissenswertes zur Planung einer Zisterne

Für die Überlegung zur Größe der geplanten Zisternen ist die Kenntnis des jährlichen bzw. monatlichen Niederschlages hilfreich. Würzburg ist mit einem jährlichen Niederschlag von 600 Litern im Vergleich relativ trocken. So fallen etwa in Nordbayern 780 l/m² in Südbayern über 1000 l/m² Niederschlag im Jahr.

 Jahresniederschlag
 Monatsniederschläge in Würzburg


Eine Zisterne, die nie überläuft, kann kaum dimensioniert werden, da z. B. bei einem dreiwöchigem Urlaub im Sommer über 100 Liter pro Quadratmeter als Volumen zurückgehalten werden müssen.

Zur Verwendung des Wassers für WC-Spülung und im Garten reicht in Würzburg ein Zisternenvolumen von 30 l/m² angeschlossener Entwässerungsfläche aus. Größere Volumen werden wenig genutzt und können durch vom Dach abgeschwemmte Verunreinigungen (z. B. durch Laub oder im Frühjahr durch Blütenpollen) unter ungünstigen Umständen beginnen zu faulen.

Die optimale Größe einer Regenwasserzisterne ist ein Kompromiss aus folgenden Faktoren:

  • Auffangen und Nutzen eines möglichst großen Teiles der Niederschläge
  • Kosten, Einbauraum bzw. Einbaumöglichkeit der angebotene Anlagengrößen
  • Bedarf bzw. Verwendung des gesammelten Wassers
  • betriebstechnische Anforderungen: aufschwimmende Stoffe sollten z. B. durch regelmäßiges Überlaufen beseitigt werden
  • Weg des überlaufenden Wassers (z. B. Versickern, Gewässer oder Kanal)

Auf Grund der ergiebigen Gewitterregen fallen in den Sommermonaten die meisten Niederschläge, regenreichster Monat ist statistisch der Juni mit 72 l/m². Durch das Ausbleiben oder die Häufung dieser ergiebigen ("wolkenbruchartigen") Niederschläge schwankt die Regenmenge in diesen Monaten jedoch stark von unter 20 l/m² bis über 120 l/m². Der trockenste Monat im Jahr ist der Februar mit durchschnittlich 39 l/m². 

Verdunstung in Würzburg

Im Jahresverlauf wüden in Würzburg bei 600 l/m² Niederschlag über 800 l/m² verdunsten. Bei Mulden, Gründächern u. ä.  ist deshalb die Verdunstung ein wesentlicher Faktor zur "Ableitung" des Niederschlagswassers.
  Niederschlag_Verdunstung  
Niederschlag und Verdunstung im Jahreresverlauf in Würzburg

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